Julius Pupp

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Julius Gabriel Pupp (* 24. März 1870 in Karlsbad, Österreich-Ungarn; † 2. November 1936 in Karlsbad, Tschechoslowakei) war ein böhmischer Hotelier und bis 1936 Präsident der Grandhotel Pupp AG in Karlsbad.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julius Pupp war ein Angehöriger der Hoteliersfamilie Pupp, die durch fünf Generationen im böhmischen Karlsbad ansässig war und das heute noch bestehende Grandhotel Pupp gründete, das sich bis 1945 im Familienbesitz befand und durch die Beneš-Dekrete zu Gunsten der Tschechoslowakei enteignet wurde.

Er war der Ururenkel des Konditors Johann Georg Pupp (1743–1810) und seiner Ehefrau Franziska, geborene Mitterbacher und ein Enkel des Zinngießers Heinrich Pupp (1813–1854). Der Konditor Anton Heinrich Vinzenz Pupp (1841–1907) war sein Vater und die Maria Katharina geborene Mattoni (1830–1910), eine Schwester des in den Adelsstand erhobenen Industriellen Heinrich von Mattoni (1830–1910), seine Mutter. Julius Pupp war Neffe des Hotelinhabers Julius Pupp (1844–1902), der die Familienbesitzungen vereinigte und mit seinen Brüdern Anton Pupp (1841–1907) und Heinrich Pupp (1850–1931) die Firma „Gebrüder Pupp“ gründete, die 1892 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.

Pupp absolvierte die Handelsakademie in Prag, erhielt eine weitere Ausbildung im Schweizer Bankverein in Basel, wurde Sekretär im Grand Hotel in Territet bei Montreux und übernahm 1896 die Leitung des Restaurants im Grandhotel Pupp in Karlsbad. 1903 wurde er Mitglied der Generaldirektion, war ab 1908 Leiter des mit einem Konzertsaal und eigenem Orchester erweiterten Hotels und war ab 1926 Präsident der Hotel Pupp Aktiengesellschaft. Unter seiner Leitung erwarb das Hotel Pupp in Karlsbad den Ruf eines Luxushotels von internationalem Rang. Julius Pupp war Verwaltungsrat der keramischen Werke in Neurohlau (Nová Role) Aufsichtsrat der Böhmischen Escompte-Bank und Obmann des Vereins Kinderschutzbund, der in Schlackenwerth (Ostrov nad Ohří) ein Waisenhaus unterhielt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Weinmann, Egerländer Biografisches Lexikon mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Regierungs-Bezirk Eger, Band 2 (N–Z), Männedorf/ZH, 1987, ISBN 3-922808-12-3 – Anmerkung: Der Band enthält Biographien mit weiterführenden Quellenangaben zu Anton Heinrich Pupp (1841–1864), Zinngießermeister und Mitbegründer der Hotelfirma "Gebrüder Pupp"; Heinrich Pupp (1813–1864), Zinngießer; Johann Georg Pupp (* 1773 in Weltrus bei Schlan, † 1810); Julius Pupp (1844–1902), Mitbegründer der "Grand Hotel Pupp AG"; Julius Pupp (1870–1936) Präsident der "Grand Hotel Pupp AG"; Karl Heinrich Pupp (1867–1926); Leo Anton Friedrich Johann Pupp (1896–1935); Maria Katharina Pupp, geborene Mattoni (1843–1900); Ansicht des Grand Hotel Pupp vor dem Jahr 1945; ein Porträt des Julius Pupp (1844–1902) und des Anton Heinrich Vinzenz Pupp (1841–1907) Bildtafel 10 auf Seite 77
  • Josef Mentschl: Pupp. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 9 (Digitalisat). (zur Familie Pupp, "Karlsbader Hoteldynastie")
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 8, 1983, ISBN 3-7001-2142-3
  • Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Band 3, hrsg. im Auftrag des Collegium Carolinum von Ferdinand Seibt, Hans Lemberg und Helmut Slapnicka, München: Oldenbourg 2000, ISBN 3-486-55973-7 – Anmerkung: Der Band enthält die Biographien des Hotelier Julius Pupp (1844–1902) und des gleichnamigen Hotelier Julius Pupp (1877–1936) auf Seite 357
  • Egerer Zeitung vom 27. Januar 1927, Collegium Carolinum (Institut), München