Julius Wahle

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Vier Weimarer Germanisten: Max Hecker, Hans Wahl, Hans Gerhard Gräf und Julius Wahle (um 1918). Foto von Louis Held.

Julius Wahle (* 15. Februar 1861 in Wien; † 7. November 1940 in Dresden) war ein österreichisch-deutscher Literaturwissenschaftler, der unter anderem als Herausgeber der Briefe Johann Wolfgang von Goethes bekannt wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab von Dr. Julius Wahle auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Dresden

Wahle hatte bei Erich Schmidt studiert, 1885 promoviert und war ab 1886 als Archivar am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar tätig, dessen Leitung er 1921 übernahm. Er war u. a. mit Max Hecker Mitarbeiter an der Weimarer Ausgabe von Goethes Werken. 1933 wurde er als Jude zum Austritt aus der Goethe-Gesellschaft gezwungen. Wahle starb 1940 in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Neuen Jüdischen Friedhof.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahles erste Publikation zu Goethe erschien 1892 als Veröffentlichung der Goethe-Gesellschaft Weimar: Das Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung. Aus neuen Quellen bearbeitet von Julius Wahle.[1] 1896 erschien Wahles Biographie über den Buchhändler und Antiquar Bernhard Friedrich Voigt (1787–1859).[2] 1908 veröffentlichte Wahle mit Bernhard Suphan Aus Goethes Archiv: Die erste Weimarer Gedichtsammlung in Facsimile-Wiedergabe.[3] 1924 gab Wahle mit Victor Klemperer Vom Geiste neuer Literaturforschung – Festschrift für Oskar Walzel heraus.[4]

Weiterhin erschienen:

  • Gedichte Goethes an Frau v. Stein. In Faksimilenachbildg herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Julius Wahle. Weimar 1924.[5]
  • Vimariensia für Max Hecker. Überreicht zum 60. Geburtstag. Mit einem Vorwort von Julius Wahle. Weimar 1930.[6]

sowie

  • Funde und Forschungen. Eine Festgabe für Julius Wahle zum 15. Februar 1921 / Dargebracht von Werner Deetjen Insel Verlag, Leipzig 1921.[7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahle wurde 1908 Professor. Am 30. Dezember 1910 wurde Julius Wahle als erste Person überhaupt mit der höchsten Auszeichnung der Goethe-Gesellschaft Weimar, der Goldenen Goethe-Medaille, geehrt.[8] Zu Wahles 60. Geburtstag veröffentlichten seine Kollegen um Werner Deetjen ihm zu Ehren die Festschrift Funde und Forschungen.[9][10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heike Liebsch: Der Goethe-Forscher Prof. Dr. Julius Wahle. In: Heike Liebsch (Hrsg.): Der Neue Israelitische Friedhof in Dresden. Herausgegeben von HATiKVA – Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig, 2021, ISBN 978-3-95565-481-8, S. 216f.
  • Julius Wahle in der Deutschen Biographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DNB 362998809
  2. DNB 1030995478
  3. DNB 579986659
  4. DNB 579443159
  5. DNB 579986969
  6. DNB 577985051
  7. DNB 579427501
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goethe-gesellschaft.de
  9. DNB 579427501
  10. DNB 579427501/04