Jungle (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Jungle
Produktionsland Australien
Originalsprache Englisch, Deutsch, Spanisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Greg McLean
Drehbuch Justin Monjo
Produktion Todd Fellman,
Mike Gabrawy,
Gary Hamilton,
Dana Lustig,
Greg McLean
Musik Johnny Klimek
Kamera Stefan Duscio
Schnitt Sean Lahiff
Besetzung

Jungle ist ein 2017 in Australien und Kolumbien gedrehtes biographisches Überlebensdrama. Regie führte Greg McLean, das Drehbuch stammt von Justin Monjo. Die Filmstars sind Daniel Radcliffe, Alex Russell, Thomas Kretschmann, Yasmin Kassim, Joel Jackson und Jacek Koman. Der Film wurde am 9. November 2017 von Umbrella Entertainment herausgebracht.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein konventionelles Leben zu führen und sich dem Wunsch seines Vaters zu beugen, ein Jurastudium aufzunehmen, dem fühlt sich Yossi Ghinsberg noch nicht gewachsen. Stattdessen tritt der israelische Abenteurer in den frühen 80ern eine Reise nach Lateinamerika an. In Kolumbien freundet er sich 1981 zunächst mit Marcus Stamm, einem Schweizer Lehrer, an. In Bolivien treffen die beiden unverhofft auf Marcus’ Freund Kevin Gale, einen amerikanischen Naturfotografen, und reisen fortan gemeinsam mit ihm. In La Paz, wo einer der drei ein Apartment hat, lernt Yossi den Österreicher Karl Ruprechter kennen, der ihn auf der Straße anspricht und nachfolgend in ein Gespräch verwickelt. Der Aussteiger und angebliche Geologe Ruprechter kann Yossi, und dieser anschließend auch Marcus und Kevin, zu einem Dschungeltrip überreden, wo die drei einen bislang unberührt von der Zivilisation lebenden indigenen Stamm kennenlernen sollen und wo es größere Goldvorkommen geben soll. Nachdem von Karl in einem Laden Vorräte und Ausrüstungsgegenstände ausgesucht wurden, lässt Karl die übrigen drei Reisenden zu deren Verwunderung die gesamte Rechnung zahlen.

Der Trip durch die unberührte Wildnis erfüllt zunächst die Hoffnungen der jungen Männer auf ein einmaliges, bereicherndes Erlebnis. Als die Lebensmittel zur Neige gehen und Marcus mit wund gelaufenen Füßen nur schwer mithalten kann, wird die noch junge Freundschaft der Männer auf die Probe gestellt. Zunächst entscheidet man sich, gemeinsam auf einem vor Ort gebauten Floß in die Zivilisation zurückzukehren. Nach einer Unstimmigkeit während des ersten Teils der Floßfahrt zwischen Karl und Kevin trennt sich die Gruppe jedoch. Yossi und Kevin wollen ihr Ziel durch die Weiterfahrt auf dem Floß erreichen, während Marcus, bei dem sich der Zustand seiner Füße zwischenzeitlich deutlich gebessert hat, und Karl die Reise zu Fuß fortsetzen und innerhalb von drei Tagesmärschen eine Siedlung erreichen wollen. In La Paz will man sich wieder treffen.

Das Floß von Yossi und Kevin kentert nachfolgend in Stromschnellen und die beiden werden voneinander getrennt. Während Kevin nach einigen Tagen von Fischern gefunden und in den nächsten Ort Rurrenabaque gebracht wird, beginnt für Yossi ca. 190 km stromaufwärts ein dreiwöchiger Überlebenskampf. Eine von Karl in einer Landkarte eingezeichnete Siedlung in Flussnähe erweist sich als verlassen. Alleine ist Yossi den Gefahren des südamerikanischen Dschungels ausgesetzt, ein Überleben scheint unmöglich. Kevin jedoch will seinen Freund nicht aufgeben und sucht zunächst mit einem Flugzeug und nachfolgend per Boot zusammen mit einem lokalen ortskundigen Fischer weiter nach Yossi, bis dieser letztlich völlig erschöpft, aber lebend von den beiden am Flussufer gefunden wird.

Im Abspann des Films wird berichtet, dass Karl von der Polizei gesucht wurde und bereits in der Vergangenheit mehrfach Rucksacktouristen zu Touren in den Regenwald animiert hatte. Der von Karl beschriebene indigene Stamm ist nicht existent. Marcus und Karl sind niemals in La Paz angekommen und ihr Verbleib nach der Trennung von Yossi und Kevin ist bis heute ungeklärt.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film beruht auf dem tatsächlichen Schicksal des Schweizer Lehrers Markus Stamm (im Film: Marcus), der in den 1980er Jahren im Urwald in Bolivien verschwand und seitdem als verschollen gilt.[2] Zudem beruht das Drehbuch auf den Beschreibungen von Yossi Ghinsberg, der knapp im Urwald überlebte.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. Februar 2016 trat Daniel Radcliffe dem Film bei.[3] Am 21. März 2016 traten Thomas Kretschmann und Alex Russell der Besetzung des Films bei.[4] Die Dreharbeiten begannen am 19. März 2016 und endeten am 13. April 2016.[5]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Filmpremiere war beim Melbourne International Film Festival am 3. August 2017.[6] In Australien wurde er am 9. November 2017 von Umbrella Entertainment[7] herausgebracht. Die deutsche Free-TV-Premiere war am 19. September 2022 im ZDF.[8]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Website Rotten Tomatoes verzeichnete eine Bewertung von 54 Prozent, auf Grundlage von 46 Kritiken, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 5.6/10.[9] Auf Metacritic hat der Film die Bewertung 48 von 100, bezogen auf 14 Kritiken, Angabe von „gemischten oder durchschnittlichen Bewertungen“.[10]

Geschrieben für The A.V. Club, Alex McLevy gab dem Film eine B-, Er lobte Radcliffes Schauspielverpflichtung und den Schock einiger Szenen, schrieb aber: „Unglücklicherweise kann der Film nicht zu oft widerstehen, sich in das Melodrama der Situation zu lehnen. Statt zuzulassen, dass die Kraft aus der rohen Intensität dessen kommt, was passiert ist. Gelegentlich verwandelt sich Ghinsbergs Reise in ein Hollywood-Spektakel, wodurch das Unglaubliche ein wenig weniger zur Geltung kommt.“[11] Dread Dread Central’s Jonathan Barkan gab dem Film 4,5 von 5 Punkten und sagte, dass es „ohne Zweifel der aufregendste, erfrischendste und inspirierendste Film ist, den ich dieses Jahr gesehen habe“.[12]

Einspielergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film konnte weltweit rund 1,9 Millionen US-Dollar einspielen.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Jungle. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Was geschah damals im Dschungel? tagesanzeiger.ch, abgerufen am 12. Dezember 2019
  3. Patrick Frater: Daniel Radcliffe-Starrer ‘Jungle’ to Shoot in Australia. Variety, 10. Februar 2016, abgerufen am 26. Dezember 2016.
  4. Thomas Kretschmann, Alex Russell Join Daniel Radcliffe in Thriller ‘Jungle’. Hollywood Reporter, 21. März 2016, abgerufen am 26. Dezember 2016.
  5. Filming Wraps in Colombia on Adventure Drama Jungle, Starring Daniel Radcliffe and Supported by Law 1556. Locationcolombia.com, 3. Juni 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Dezember 2016; abgerufen am 26. Dezember 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/locationcolombia.com
  6. Zack Sharf: ‘Jungle’ Trailer: Daniel Radcliffe Gets Sent to Wilderness Hell. IndieWire, 14. Juni 2017, abgerufen am 16. September 2017.
  7. Daniel Radcliffe survival thriller Jungle coming to cinemas in November. Flicks.com.au, 18. Oktober 2017, abgerufen am 20. Januar 2018.
  8. Jungle. In: zdf.de. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  9. Jungle. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 13. November 2017 (englisch).
  10. Jungle. In: Metacritic. Abgerufen am 20. Januar 2018 (englisch).
  11. Alex McLevy: Jungle grub sich Daniel Radcliffe gegen die Natur, mit einer der größten Szenen des Jahres. Der A. V. Club, 16. Oktober 2017, abgerufen am 12. Januar 2021.
  12. Jungle Telluride Horror Show Review: An Exhilarating, Tension-Fueled Tale of Survival. In: Dread Central. 16. Oktober 2017, abgerufen am 24. Oktober 2017 (amerikanisches Englisch).
  13. Jungle. In: Box Office Mojo. Abgerufen am 12. Mai 2020.