Junktionale ektope Tachykardie

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Die junktionale ektope Tachykardie (JET) ist eine seltene Herzrhythmusstörung, welche insbesondere postoperativ nach kardiochirurgischen Eingriffen, besonders im Kindesalter, vorkommt.

Ätiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der JET liegt zumeist eine Reizung des Erregungsleitungssystems, insbesondere des Atrioventrikularknotens zugrunde. Die Tachykardie geht daher vom Erregungsleitungssystem aus.

Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diagnosestellung erfolgt über das EKG. Hier zeigt sich typischerweise eine Tachykardie mit schmalen QRS-Komplexen. Die Erregung von Herzvorhöfen und Herzkammern ist dissoziiert.[1]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Postoperativ kann häufig die Tachykardie schon durch eine milde Hypothermie terminiert werden. Ansonsten gilt Amiodaron als Mittel der Wahl.[1] Auch die Nutzung eines speziell modifizierten passageren Herzschrittmachers zur R-Zacken-abhängigen Vorhoferregung ist möglich.[2] Insgesamt variiert die Therapie der JET zwischen den einzelnen kardiochirurgischen Abteilungen stark.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b N. A. Haas, K. Plumpton, R. Justo, H. Jalali, P. Pohlner: Postoperative junctional ectopic tachycardia (JET). In: Zeitschrift für Kardiologie. Band 93, Nr. 5, 1. Mai 2004, ISSN 1435-1285, S. 371–380, doi:10.1007/s00392-004-0067-3.
  2. Jan Janousek, Pavel Vojtovic, Roman Antonín Gebauer: Use of a modified, commercially available temporary pacemaker for R wave synchronized atrial pacing in postoperative junctional ectopic tachycardia. In: Pacing and clinical electrophysiology: PACE. Band 26, 2 Pt 1, Februar 2003, ISSN 0147-8389, S. 579–586, PMID 12710317.
  3. Andreas Entenmann, Miriam Michel, Ulrike Herberg, Nikolaus Haas, Matthias Kumpf: Management of postoperative junctional ectopic tachycardia in pediatric patients: a survey of 30 centers in Germany, Austria, and Switzerland. In: European Journal of Pediatrics. Band 176, Nr. 9, 1. September 2017, ISSN 1432-1076, S. 1217–1226, doi:10.1007/s00431-017-2969-x.