Käfernburg (Burg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Käfernburg
Alternativname(n) Kevernburg
Staat Deutschland
Ort Angelhausen-Oberndorf
Entstehungszeit 1100 bis 1200
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand geringe Mauerreste, Wallgräben
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 50° 49′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 50° 49′ 7,9″ N, 10° 58′ 46,1″ O
Höhenlage 383,2 m ü. NN
Käfernburg (Thüringen)
Käfernburg (Thüringen)
Käfernburg: Modell des Neideckvereins Arnstadt
Burgberg der Käfernburg
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Käfernburg, die früher Kevernburg hieß, war eine Höhenburg bei 383,2 m ü. NN auf dem Schlossberg über dem Ortsteil Angelhausen-Oberndorf der Stadt Arnstadt im Ilm-Kreis in Thüringen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kevernburg entstand vermutlich um die Jahrtausendwende und diente in ihrer Anfangszeit dem Schutz der alten Handels- und Heeresstraße, die durch den Ohragrund über den Oberhofer Pass führte. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg findet sich am 8. November 1141 mit Sizzo III. von Kevernburg als Zeuge.[1] Durch Verpfändungen, Belehnungen und Erbteilungen wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer. Die Burg war in ihrer Blütezeit Stammsitz der Grafen von Kevernburg und Regierungssitz der Grafschaft Kevernburg. Das Geschlecht starb 1365 aus. Als Ministerialen dienten die Schenken von Kefernburg, eine Abspaltung der Schenken von Vargula, auf der Burg.

Die Herrschaft wurde am 29. Mai 1387 an Landgraf Balthasar von Thüringen verkauft. Dieser verpfändete Schloss und Herrschaft Kevernburg am 15. Juli 1394 an seinen jüngeren Bruder Wilhelm. Nach 1446 kamen die Gebiete an nahe Verwandte der Kevernburger, die Grafen von Schwarzburg.

Nach der Reformation diente sie nur noch zur Unterbringung verschiedener Behörden. Während des Dreißigjährigen Krieges begann der Zerfall der Burg. Steine, Ziegel und Holzbauten der alten Feste wurden von den Bewohnern der umliegenden Orte zum Bau von Häusern und Straßen genutzt. Teile der Baustoffe wurden auch im Arnstädter Schloss Neideck genutzt.

Heute existiert lediglich noch eine Wallanlage von der ehemaligen Burg. Eine bildliche Darstellung der Burg aus alter Zeit ist nicht mehr vorhanden.

Besitzer und Herren auf der Burg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In chronologischer Reihenfolge:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Friedrich Hesse: Geschichte des Schlosses Kevernburg. In: Neue Zeitschrift für die Geschichte der Germanischen Völker. Band 1, Heft 1, 1832, S. 27 ff.
  • Ludwig Friedrich Hesse: Geschichte der Kevernburg bei Arnstadt im Fürstenthume Schwarzburg-Sondershausen. In: Thüringen und der Harz. Band 5, 1841.
  • Hans Krumbholz: Burgen, Schlösser, Parks und Gärten. Berlin/Leipzig 1984, ISBN 3-350-00285-4.
  • Hansjürgen Müllerott: Die Käfernburg über Oberndorf vorm Thüringer Wald. In: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg (Hrsg.): Thüringen im Mittelalter. Die Schwarzburger. Beiträge zur schwarzburgischen Kunst und Kulturgeschichte. Band 3. Rudolstadt 1995, ISBN 3-910013-16-3, S. 269–272.
  • Thomas Bienert: «Burgstelle Käfernburg» – Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 120.
  • Michael Köhler: «Käfernburg» – Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 150.
  • Werner Mägdefrau, Rainer Lämmerhirt, Dana Lämmerhirt: Thüringer Burgen und Wehranlagen im Mittelalter. Hrsg.: Heimat- und Verkehrsverein Mihla. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2001, ISBN 3-934748-43-0, S. 64.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kevernburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Käfernburg in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 26. Oktober 2021.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chronik der Stadt Arnstadt (Memento vom 13. Juni 2003 im Internet Archive)