Körperwissen

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Körperwissen bzw. verkörpertes Wissen (engl. Embodied Knowledge) ist ein Begriff, der in der Wissenssoziologie, der Kulturanthropologie und angrenzenden Fachgebieten verwendet wird. Er bezeichnet eine Form des Wissens, das in materiellen Körpern gebunden ist.

Einerseits ist das Wissen im menschlichen Körper gemeint. Embodied Knowledge liegt im unbewussten Teil des menschlichen Geistes (der eben nicht vom Körper getrennt ist) als implizites Wissen vor. Ebenso betrifft Embodied Knowledge das in Maschinen oder anderen Gegenständen enthaltene Wissen (das Wissen, das zur Herstellung erforderlich war).[1]

Eine wichtige Rolle spielt der Begriff Körperwissen insbesondere in praxeologischen und vom neuen Materialismus ausgehenden Überlegungen (material turn). Hier wird die Gesellschaft bzw. das Soziale als aus Materie konstruiertes Gebilde gedacht, im Gegensatz zu Denkrichtungen wie dem Idealismus, die es eher von (immateriellen) Ideen oder Vorstellungen her theoretisieren. Körperwissen ist in diesem Zusammenhang ein Versuch, Körper (Materie) und Wissen zusammen- und gerade nicht entgegengesetzt zu denken. Wissen wird so von der Materie her gedacht, in der es existiert, statt als rein abstraktes, immaterielles Gebilde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giulio Angioni: Il sapere della mano. Sellerio, Palermo 1986, OCLC 1067825733.
  • Helen Crovetto: Embodied Knowledge and Divinity: The Hohm Community as Western-style Bāuls. In: Nova Religio. Band 10, Nr. 1, August 2006, S. 69–95.
  • Reiner Keller, Michael Meuser (Hrsg.): Körperwissen. VS Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-16664-3.
  • R. Madhavan, R. Grover: From Embedded Knowledge to Embodied Knowledge: New Product Development as Knowledge Management. In: Journal of Marketing. 62. Jg., 1998.
  • Ikujiro Nonaka, Hirotaka Takeuchi: Die Organisation des Wissens. Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-593-35643-0.
  • Almut-Barbara Renger, Christoph Wulf (Hrsg.): Körperwissen. Transfer und Innovation (= Paragrana. Bd. 25, Nr. 1). 2016, DNB 1104738341.
  • J. Rouse: Policing knowledge: disembodied policy for embodied knowledge. In: Inquiry. Band 34, Nr. 3, 1991, S. 353–364.
  • Claus Otto Scharmer: Organizing Around Not-Yet-Embodied Knowledge. In: G. v. Krogh, I. Nonaka, T. Nishiguchi (Hrsg.): Knowledge Creation: A New Source of Value. Macmillan, Basingstoke 2000, ISBN 0-333-76108-1, S. 36–60.
  • Nancy Scheper-Hughes: Embodied Knowledge. In: R. Borofsky (Hrsg.): Assessing Cultural Anthropology. New York 1994, ISBN 0-07-006578-0.
  • Ellen Spolsky: Satisfying Skepticism: Embodied Knowledge in the Early Modern World. Verlag Ashgate, Aldershot/ Burlington/ Singapore/ Sydney 2001, ISBN 0-7546-0374-1.
  • Christian Zellner: Basic research and embodied knowledge transfer in national systems of innovation. Jena 2003, DNB 971602360.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Almut-Barbara Renger, Christoph Wulf, Jan Ole Bangen, Henriette Hanky: Körperwissen. Transfer und Innovation. In: Almut-Barbara Renger, Christoph Wulf (Hrsg.): Körperwissen. Transfer und Innovation (= Paragrana. Bd. 25, Nr. 1). 2016, S. 13–19; Reiner Keller, Michael Meuser: Wissen des Körpers – Wissen vom Körper. Körper- und wissenssoziologische Erkundungen. In: Reiner Keller, Michael Meuser (Hrsg.): Körperwissen. VS Verlag, Wiesbaden 2011, S. 9–27.