Kaliumfluorosulfonat

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Kristallstruktur
Elementarzelle von Kaliumfluorosulfonat
_ K+ 0 _ S6+0 _ O2−0 _ F
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Koordinationszahlen

[12]Ba

Allgemeines
Name Kaliumfluorosulfonat
Andere Namen

Kaliumfluorosulfat

Verhältnisformel KSO3F
Kurzbeschreibung

weißes[1] Pulver[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13455-22-6
EG-Nummer (Listennummer) 625-454-2
ECHA-InfoCard 100.153.950
PubChem 23678652
Wikidata Q15633872
Eigenschaften
Molare Masse 138,16 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

350 °C mit Zersetzung[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
EUH: 031
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumfluorosulfonat, KSO3F ist das Kalium-Salz der Fluorsulfonsäure HSO3F.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Reaktion von Kaliumfluorid und Fluorsulfonsäure ist neben Fluorwasserstoff Kaliumfluorosulfonat das Reaktionsprodukt.

Auch bei der Reaktion von Kaliumperchlorat und Fluorsulfonsäure entsteht Kaliumfluorosulfonat.[4]

Kaliumfluorosulfonat ist das Reaktionsprodukt aus der Reaktion von Fluorfluorosulfonat und Kaliumiodid.[5]

Aus Kaliumnitrat und Peroxydisulfuryldifluorid kann unter anderem Kaliumfluorosulfonat entstehen.[6]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumfluorsulfonat ist ein weißes Pulver. Bei 350 °C schmilzt die Verbindung unter teilweise stattfindender Zersetzung.[2][1]

Die Verbindung kristallisiert in der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit den Gitterparametern a = 8,62 Å, b = 5,84 Å, c = 7,35 Å und Z = 4. Die Kristallstruktur ist der von Bariumsulfat verwandt.[7]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stoff greift die Haut an und verursacht schwere Schäden an den Augen.[3][2]

Die Verbindung reagiert heftig mit Säuren, starken Oxidationsmitteln, Basen, Metallen und Glas. Die Zersetzungsprodukte des Salzes sind Schwefeloxide, Fluorwasserstoff und Kaliumoxid. Bei der Berührung mit Säuren entstehen giftige Gase.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Datenblatt Potassium fluorosulfate bei Alfa Aesar, abgerufen am 4. März 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b c d e Datenblatt Potassium fluorosulfate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. März 2019 (PDF).
  3. a b Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von potassium sulfurofluoridate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. Juni 2019.
  4. H. J. Emeléus, A. G. Sharpe: Advances in Inorganic Chemistry and Radiochemistry. Band 16. Academic Press, 1974. ISBN 0080578659. S. 180–182
  5. Frank B. Dudley, George H. Cady, David F. Eggers Jr.: Fluorine Fluorosulfonate. J. Am. Chem. Soc., Januar 1956, S. 290–292, doi:10.1021/ja01583a011.
  6. A. M. Qureshi, H. A. Carter, F. Aubke: Formation, Structure, and Properties of Nitrosonium and Nitronium Fluorosulfate. Canadian Journal of Chemistry, 1971, S. 35–44, doi:10.1139/v71-006.
  7. K. O’Sullivan, R. C. Thompson, James Trotter: The Crystal Structure of Potassium Fluorosulphate. In: Journal of the Chemical Society A: Inorganic, Physical, Theoretical. Nr. 0, 1967, S. 2024–2027, doi:10.1039/J19670002024.