Kap Arkona (Schiff)

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Kap Arkona
Die B.O. Börjesson im Jahr 1949
Die B.O. Börjesson im Jahr 1949
Schiffsdaten
Flagge Schweden Schweden
Deutsche Demokratische Republik DDR
andere Schiffsnamen
  • B.O. Börjesson
Schiffstyp Stückgutfrachter
Rufzeichen DAYD
Heimathafen Rostock
Eigner VEB Deutsche Seereederei Rostock
Bauwerft Kockums M/V, Malmö
Stapellauf 27. Mai 1946
Verbleib am 19. Januar 1964 nach Kollision gesunken.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 98,25 m (Lüa)
Breite 13,41 m
Tiefgang (max.) 5,90 m
Vermessung 1858 BRT
 
Besatzung 26
Maschinenanlage
Maschine 1 Zweitakt-Neunzylinder Dieselmotor
Maschinen­leistung 2.550 PS (1.876 kW)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3531 tdw
Zugelassene Passagierzahl 2
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 5181495

Das Frachtschiff Kap Arkona (abgeliefert als B.O. Börjesson) war ein Handelsschiff der DDR-Staatsreederei VEB Deutsche Seereederei Rostock (DSR).[1] Es wurde im Ausland angekauft und mit konvertierbaren Devisen aus der durch das Radebeuler Unternehmen VEB Steckenpferd initiierten Steckenpferd-Bewegung bezahlt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Frachtschiff Kap Arkona wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als einer der ersten schwedischen Nachkriegsbauten fertiggestellt. Der Stapellauf fand am 27. Mai 1946 auf der Werft Kockums M/V in Malmö statt. Mit dem Namen B.O. Börjesson wurde es im Dezember 1946 an die Gorthon Lines mit Sitz in Helsingborg übergeben. Es war das zweite Schiff einer Serie[2] von vier Schiffen mit nahezu identischen Abmessungen und technischen Daten.

Im Zuge der angelaufenen Steckenpferd-Bewegung in der DDR wurde das Schiff im Oktober 1958 für 210.000 Pfund[3] angekauft und am 12. November desselben Jahres unter dem Namen Kap Arkona in den Flottenbestand der Deutschen Seereederei Rostock eingereiht. Erwähnenswert ist das typische Aussehen der Skandinavienbauten der damaligen Zeit mit den teakholzverkleideten Brückenfronten. Das Schiff wurde überwiegend im Levanteverkehr eingesetzt.

Der Untergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kap Arkona war auf dem Weg von Rostock über Antwerpen nach Latakia in Syrien. Am 19. Januar 1964 geriet das Schiff beim Auslaufen aus dem Hafen von Antwerpen in Nebel, der zunehmend dichter wurde. Östlich des Feuerschiffes West-Hinder III[4] (51° 23′ 0″ N, 2° 26′ 20″ O) ereignete sich um 8:49 Uhr die Kollision mit dem norwegischen Motortankschiff Ida Knudsen (20592 BRT/ Baujahr 1958)[5]. Der Bug des wesentlich größeren Tankschiffs hatte sich in die Steuerbordseite der Kap Arkona gebohrt, die sofort Schlagseite aufnahm. Der Funker meldete SOS und die 30-köpfige Besatzung ging in die Rettungsboote auf der Backbordseite. Nach ca. 20 min rettete ein belgisches Lotsenboot die Besatzung, niemand wurde vermisst oder war verletzt. Die Kap Arkona samt Ladung versank um 9:34 Uhr. Auf der Ida Knudsen war unterdessen ein Feuer ausgebrochen, was aber gelöscht werden konnte. Sie fuhr aus eigener Kraft weiter in den Hafen von Antwerpen.[6] Erst im Herbst 1966 wurde das Wrack beseitigt.

Weitere Schiffe der Steckenpferd-Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsche Reedereien Band 23 VEB Deutsche Seereederei Rostock Autorenkollektiv Verlag Gert Uwe Detlefsen ISBN 3-928473-81-6
  • Gerd Peters: Der Ankauf von Alttonnage-Schiffen für die DDR-Handelsflotte. Dichtung und Wahrheit um die Steckenpferd-Bewegung. In: Voll Voraus. Für Fahrensleute und Freunde der Seefahrt. Ausgabe Nr. 12, Mai 2007, S. 4/5. Typ IV-Fahrensleute e.V. (Hrsg.), Rostock 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kap Arkona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Voll Voraus Zeitung für Fahrensleute (PDF; 553 kB)
  2. Schiffe der Serie@1@2Vorlage:Toter Link/www.miramarshipindex.org.nz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. In die Zone verkauft (Memento vom 28. Juli 2014 im Internet Archive) im Hamburger Abendblatt vom 9. Oktober 1958
  4. Scheepvaartwest West-Hinder III. Abgerufen am 8. November 2019 (englisch).
  5. Ida Knudsen in Miramar Ship Index@1@2Vorlage:Toter Link/www.miramarshipindex.org.nz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Untergang des Frachtschiffes " Kap Arkona". In: Private Website „Willkommen beim MS-Altmark-DSR“. Abgerufen am 8. November 2019.