Kapellenstraße 3 (Magdeburg)

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Kapellenstraße 3, Blick von Süden im Jahr 2021
Blick von Südosten

Die Kapellenstraße 3 ist ein denkmalgeschütztes Pfarrhaus in Magdeburg in Sachsen-Anhalt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es steht im Stadtteil Buckau in einer Ecklage auf der Nordseite der Kapellenstraße, auf die hier östlich des Hauses die Norbertstraße einmündet. Unmittelbar nördlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschützte Haus Norbertstraße 1 an. Weiter westlich, auf der anderen Seite der Karl-Schmidt-Straße befindet sich die St.-Norbert-Kirche. Gegenüber dem Pfarrhaus liegt südlich der Hof des Volksbad Buckau.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das neogotische zweigeschossige rote Ziegelgebäude wurde im Jahr 1872 vom Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig[1], andere Angaben nennen C.A. Schmidt[2], als Missionshaus der seit 1868 bestehenden katholischen Missionsgemeinde St. Norbert errichtet. Der Entwurf stammt aus dem Jahr 1871. Neben den eigentlichen Pfarrräumen wurden im Gebäude auch Schul- und Wohnräume sowie eine Kapelle untergebracht. Außerdem erhielt der Bau in seiner Ostseite einen kleinen schmalen Glockenturm, der von einem spitz zulaufendem Helm bekrönt ist. Die südliche Fassade ist vierachsig ausgeführt. In der zweiten Achse von rechts befindet sich der Haupteingang. Links hiervon lagen im Erdgeschoss ursprünglich Klassenraum und Lehrerwohnung. Bedeckt ist das Haus von einem hohen Krüppelwalmdach. Die Einweihung fand noch im Jahr 1872 statt. Bis zum ab 1885 erfolgten Bau der St.-Norbert-Kirche wurden im Missionshaus die Gottesdienste der Buckauer Katholiken durchgeführt. Eine Funktion als Schule bestand bis zum 1883/1884 erfolgten Bau der Schule Karl-Schmidt-Straße 5c. Anschließend wurde es als Pfarrhaus und Vereinsheim genutzt.

Im Jahr 1995 erfolgte eine Sanierung.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Pfarrhaus unter der Erfassungsnummer 094 17829 als Baudenkmal verzeichnet.[3]

Das Gebäude gilt als religionssoziologisch und sozialgeschichtlich interessantes Zeugnis für die Zeit der Neuzuwanderung von Katholiken vor allem aus Schlesien, Westfalen und dem Eichsfeld in die damals stark wachsende Industrieregion Magdeburg und die damit einhergehende Neugründung von Gemeinden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Folkhard Cremer, Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 594.
  • Sabine Ullrich, Magdeburger Schulen, Landeshauptstadt Magdeburg 2006, Seite 132 f.
  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 14: Landeshauptstadt Magdeburg. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 333 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 14: Landeshauptstadt Magdeburg. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 333
  2. Folkhard Cremer, Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 594
  3. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Seite 2625.

Koordinaten: 52° 6′ 25,3″ N, 11° 38′ 16,7″ O