Karl-Heinz Weyrich

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Karl-Heinz Weyrich (* 24. Dezember 1925 in Mannheim; † 11. September 2002 in Ludwigshafen am Rhein) war ein Politiker der SPD. Von 1975 bis 1991 war er Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weyrich beantragte am 2. Januar 1943 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.383.628).[1] Er war promovierter Jurist und als Rechtsanwalt zunächst Juniorpartner in der Ludwigshafener Sozietät seines Mentors Friedrich Wilhelm Wagner. Später wurde er dessen Nachfolger.

Weyrich begann seine kommunalpolitische Tätigkeit als Mitglied des Gemeinderats seines Wohnortes Altrip. Als er Vorsitzender des SPD-Kreisverbands im heutigen Rhein-Pfalz-Kreis wurde, übernahm er auch die Führung der SPD-Fraktion im Kreistag. Eines seiner Spezialgebiete war die Sozialpolitik, seine Überlegungen dazu wurden noch postum nachgedruckt.[2]

Auf Landesebene gehörte Weyrich von 1975 bis 1991 dem Landtag Rheinland-Pfalz an, von 1983 bis zu seinem Ausscheiden aus der Landespolitik war er Vorsitzender des Rechtsausschusses. Ab 1977 fungierte er als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „IPEKS“ und ab 1985 als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Strafsache Kanter“ (siehe auch Parteispendenaffäre).[3][4]

Weyrich war u. a. Vizepräsident der Pfälzischen Anwaltskammer und Mitglied des Justizprüfungsamts Rheinland-Pfalz. Ab 1991 war er ordentliches Mitglied des Verfassungsgerichtshofes Rheinland-Pfalz.

Während seines Berufslebens wohnte er in Altrip, seinen Ruhestand verbrachte er in Dirmstein. Auf dem dortigen Friedhof wurde er auch beigesetzt.

Auszeichnungen und Nachruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weyrich war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande sowie des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Wegen seiner Verdienste um Standesorganisation und juristische Ausbildung wurde ihm der Titel Justizrat verliehen. Das Land Rheinland-Pfalz ehrte ihn mit der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette.[5]

Joachim Mertes als Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion veröffentlichte folgenden Nachruf:[4] „Mit dem Tod von Dr. Karl-Heinz Weyrich verlieren die SPD Rheinland-Pfalz und das Land einen engagierten Verfechter des sozialen Rechtstaates, der erfolgreich für seine Überzeugungen eintrat […] Der profilierte Jurist setzte sich für Rheinland-Pfalz und seine Heimat, die Vorderpfalz, unermüdlich ein und wird uns immer Vorbild sein.“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Die Stellvertreter des freien Volkes: Die Abgeordneten der Beratenden Landesversammlung und des Landtags Rheinland-Pfalz von 1946 bis 2015. 2016, ISBN 3-658-04751-8, S. 742f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/48311626
  2. Karl-Heinz Weyrich: Soziale Dienste. In: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 6. Auflage. Baden-Baden 2007, S. 846–849.
  3. Kohl könnte Schaden leiden. In: Der Spiegel. Nr. 26, 1985, S. 24 (online – SPIEGEL-Interview mit dem Parteispenden-Ermittler Weyrich).
  4. a b Joachim Mertes, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, zum Tod von Justizrat Dr. Karl-Heinz Weyrich. Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz. 13. September 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2015; abgerufen am 19. März 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spdfraktion-rlp.de
  5. Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Die Stellvertreter des freien Volkes: Die Abgeordneten der Beratenden Landesversammlung und des Landtags Rheinland-Pfalz von 1946 bis 2015. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-04750-4, S. 742–743.