Karl Georg Wittich

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Karl Georg Wittich (am Rednerpult) im September 1964

Karl Georg Wittich, z. T. auch Karl-Georg Wittich, Carl Georg Wittich und Carl-Georg Wittich geschrieben (* 12. Januar 1901 in Tondern; † 15. Februar 1980 in Kiel) war ein deutscher Staatsbeamter. Er amtierte u. a. als Dezernatsleiter im Geheimen Staatspolizeiamt sowie als Landrat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wittich war ein Sohn des preußischen Regierungsbeamten Max Friedrich Wilhelm Georg Wittich (* 2. März 1871 in Meiningen) und seiner Ehefrau Anna, geb. Freiin von Bülow (* 4. Dezember 1873 in Aurich; † 19. Januar 1953 in Pinneberg).

Seine Schulzeit absolvierte Wittich beim königlichen Gymnasium in Wiesbaden. Zu seinen Mitschülern dort zählte Rudolf Diels. Nach dem Schulbesuch schlug Wittich die Verwaltungslaufbahn ein. Nach dem Bestehen der großen Staatsprüfung wurde er mit Dienstalter vom 27. Oktober 1928 zum Regierungsassessor ernannt. Im Jahr 1933 war er als Regierungsassessor bei der Regierung in Osnabrück beschäftigt.

Wenige Wochen nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten trat Wittich zum 1. Mai 1933 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 3.131.799) ein.

Durch Erlass vom 9. August 1933 wurde Wittich zum 14. August 1933 in das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin einberufen, in dem er die Leitung des Dezernats II E 2 (Kultur- und Sozialpolitik) übernahm. Dem Schweizer Historiker Christoph Graf zufolge hatte Wittich in dieser Funktion: „Offenbar nicht unwesentliche Bedeutung für die kirchenpolitische Linie des Gestapa unter Diels.“ Eigenen späteren Angaben zufolge war er als Dezernent für kulturelle Gleichschaltung damit befasst, die Satzungen von Organisationen und Verbänden auf ihre Konformität mit der ideologischen Ausrichtung des neuen Staates zu prüfen, d. h. festzustellen, ob das Gedankengut von Organisationen und Verbänden sich mit denen des NS-Staates deckte und jene Verbände und Organisationen, bei denen dies nicht der Fall war, aufzulösen.

Kurz nach der Übernahme der Gestapo durch die SS im April 1934 wurde Wittich zum 1. Mai 1934 zur Verwendung außerhalb Berlins aus dem Gestapa wegversetzt. Seine nächste Dienststelle war das Landratsamt in Moers, wo er als Regierungsrat Dienst tat.

Später war Wittich Regierungsrat in Allenstein und wurde 1941 als kommissarischer Landrat des Kreises Osterode in Ostpreußen eingesetzt.[1] Mit Wirkung vom 1. März 1943 übernahm er dieses Amt dann dauerhaft.[2] Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Wittich nach der Flucht aus Ostpreußen am 10. März 1945 als kommissarischer Landrat im Kreis Pinneberg eingesetzt.[3]

Nach 1945 arbeitete Wittich Graf zufolge angeblich als Konsistorialrat. Gesichert ist, dass er in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre als Vizepräsident der Wehrbereichsverwaltung I in Kiel amtierte. Er erhielt im März 1966 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Im Ruhestand war er als Rechtsanwalt tätig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph Graf: Politische Polizei zwischen Demokratie und Diktatur. 1983, S. 391.
  • Klaus Bürger: Kreisbuch Osterode Ostpreußen. Kreisgemeinschaft Osterode, Osterode am Harz 1977, S. 394.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kreisgemeinschaft Osterode: Liste der Landräte
  2. Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 1943, S. 485.
  3. Landkreis Pinneberg auf www.territorial.de