Karl Hofferbert

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Karl Hofferbert (* 28. Juni 1877 in Darmstadt; † 21. Juli 1942 in Eisenach; vollständiger Name: Karl Wilhelm Hofferbert) war ein deutscher Architekt und Regierungsbaumeister im Straßen- und Wasserbaufach. Er war Stadtbaudirektor der Stadt Eisenach und Burgbaurat der Wartburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofferbert studierte Architektur und wurde Regierungsbauführer seiner Heimatstadt Darmstadt. Nach weiteren beruflichen Stationen als Bezirksbaumeister in Frankenthal und Stadtbaumeister in Pforzheim und Barmen wurde er 1913 Stadtbaudirektor in Eisenach. Er wurde als Soldat im Ersten Weltkrieg verwundet und als Heeresbeamter nach Kassel versetzt. 1922 wurde er Beigeordneter, 1925 zweiter Bürgermeister in Eisenach. Im Nationalsozialismus schied er 1937 zwangsweise aus dem Verwaltungsdienst aus.[1] Nach seiner Pensionierung führte er die Stadtchronik und verfasste Schriften zur bau- und gesellschaftsgeschichtlichen Entwicklung Eisenachs. Er war seit 1905 verheiratet und hatte eine Tochter.

Nach ihm ist der Eisenacher Stadtteil Hofferbertaue benannt. Hofferbert ist in einem Ehrengrab auf dem Eisenacher Friedhof beigesetzt.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hofferbert plante und leitete die Regulierung des Flusslaufs der Hörsel. Er zeichnete sich für den Wohnungsbau in Eisenach aus, unter seiner Leitung entstanden die Quartiere an der Tiefenbacher Allee, am Michelsbach und am Eichrodter Weg. Die Wohnsiedlung nahe dem Tenkelhof trägt heute seinen Namen. Als Burgbaurat der Wartburg wirkte er gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Fritz Janson an der Rekonstruktion der Burganlage mit. Auf ihn geht die Bauverbotszone zurück, die im Umkreis von 500 Metern um die Wartburg herum besteht. Hofferbert war Vorsitzender des Verwaltungsrates der Carl-Alexander-Bibliothek sowie der Eisenacher Gas- und Elektrizitätswerke. Zeitweise war er städtischer Dezernent für Kunst Theater und Sportangelegenheiten.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Schwindschen Wartburgfresken. Erscheinungen ihres Verfalls und Maßnahmen ihrer Erhaltung (1928)
  • Beitrag zur Baugeschichte des Palas der Wartburg. In: Wartburg-Jahrbuch 1930, S. 37–61

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Urania Kultur- und Bildungsverein Gotha e.V. (Hrsg.): Eisenacher Persönlichkeiten. Ein biografisches Lexikon. RhinoVerlag, Weimar 2004, ISBN 3-932081-45-5, S. 68.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sabine Landmann, Stefan Wolter, Jensen Zlotowicz: Villen in Eisenach, Rhino-Verlag Weimar 1997, ISBN 3-932081-11-0, S. 204.