Karl Kühns (Zahnmediziner)

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Carl Heinrich Diederich Kühns um 1905

Karl Heinrich Diederich Kühns (auch: Carl Heinrich Diederich Kühns, * 25. September 1850 in Lüneburg; † 22. April 1918 in Hannover) war ein deutscher Zahnarzt, Mäzen und Freimaurer sowie Pionier beim Aufbau einer systematischen Zahnpflege für Schulkinder.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren in Lüneburg zur Zeit des Königreichs Hannover. 1866 Beginn der Ausbildung zum Apotheker in Lüneburg und Dresden. 1873 Studium der Zahnheilkunde an der Friedrich-Wilhelm-Universität, Berlin mit Staatsexamen und Niederlassung als Zahnarzt in Hannover im Jahr 1875. 1883 Mitbegründer des "Zahnärztlichen Vereins für Niedersachsen" und 1887 – 1908 dessen Vorsitzender. Carl Kühns eröffnete während der Gründerjahre des Deutschen Kaiserreichs in Hannover 1888 „[...] die erste private zahnärtzliche Poliklinik Deutschlands“. Die von Kühns gegründete Klinik „[...] stand allen Armen offen“, vor allem Kindern, aber auch mittellosen Erwachsenen.[1]

Kühns war einer jener Zahnärzte in Deutschland, die mittels Reihenuntersuchungen an Kindern sowohl die ersten Initiativen wie auch die Fortentwicklung einer systematischen Zahnpflege für Schulkinder vorantrieben.[1]

1895 verfasste Carl Kühns an der Universität Erlangen eine philosophische Dissertation.[2] Im Folgejahr wurde Kühns am 5. März 1896 in Hannover in die Freimaurerloge Zum Schwarzen Bär aufgenommen.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kühnsstraße im hannoverschen Stadtteil Kirchrode wurde nach dem Mäzen benannt.[1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Erhaltung der Zähne und die Pflege des Mundes. Helwing, Hannover 1876.
  • Untersuchungen über die chem. Zusammensetzung der harten Zahnsubstanzen des Menschen in verschiedenen Altersstufen. In: Deutsche Monatsschrift für Zahnheilkunde. 1895, S. 362–377, 450–465.
  • Die menschlichen Zähne. Eine hygienische Plauderei. In: Hannoverscher Volks-Kalender. 37. Jahrgang (1906), S. 55–58.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dominik Groß: Die Anfänge der Schulzahnpflege in Deutschland. In ders.: Beiträge zur Geschichte und Ethik der Zahnheilkunde, Würzburg: Königshausen und Neumann, 2006, ISBN 3-8260-3314-0, S. 152
  • Ulrich Hempel: Der Hannoveraner Zahnarzt Dr. phil. Carl Kühns (1850–1918), Dissertation 1973 an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln, 1973
  • 2. Jahresbericht der Vereinigung ehemaliger Schüler des Johanneums zu Lüneburg 1913, Seite 20
  • Zahnärztlicher Verein für Niedersachsen. Ein halbes Jahrhundert arbeitsreichen und erfolgreichen Wirkens. In: Beilage zum Hannoverschen Kurier Nr. 166/67, Sonnabend, 8. April 1933

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Siegfried Schildmacher, Winfried Brinkmann, Edzard Bakker, Peter Rosenstein (Red.): Carl Kühns. In Siegfried Schildmacher (Hrsg.): Auf den Spuren der Freimaurer - ein Spaziergang durch Hannovers Straßen. Selbstverlag, Hannover 2015, S. 92
  2. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek