Karl Löber (Heimatforscher)

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Karl Löber (* 20. September 1901 in Haiger; † 31. Dezember 1982 in Haiger) war ein deutscher Lehrer, Kantor, Heimat- und Naturforscher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1915 bis 1920 besuchte er das Lehrseminar Dillenburg, dann war er zwischenzeitlich als Kaufmann tätig. Grund dafür war die Knappheit an Lehrerstellen in der Nachkriegszeit. Als Lehrer arbeitete er ab 1927 in Hof, von 1929 nach bestandenen Zweiten Staatsexamen in Rabenscheid. 1936 wurde Löber Hauptlehrer in Allendorf (Dillkreis), 1942 richtete er in Haiger eine Hauptschule ein und leitete sie bis zu seiner Einziehung zum Wehrdienst im Jahr 1944. Von 1945 bis zur Pensionierung 1965 war Löber Schulleiter und Rektor in Langenaubach.[1] Darüber hinaus engagierte sich Löber in der hessischen Lehrerfortbildung und der Erwachsenenbildung an seinen verschiedenen Wirkungsorten.

1930 heiratete Karl Löber in Rabenscheid Senta Kill.

Löber verfasste über 730 Schriften zu Volkskunde, Geschichte und Botanik des Westerwalds, darunter zahlreiche Zeitungsartikel.[2] Für das Heimatjahrbuch des Dillkreises fungierte er viele Jahre als Redaktionsleiter und Hauptautor. Löber gehörte mehreren heimatkundlichen und regionalgeschichtlichen Vereinen an. Von 1967 an war er Vorsitzender der Hessischen Vereins für Volkskunde.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1950 wurde Löber in die Historische Kommission für Nassau gewählt und später in die Deutsche Gesellschaft für Volkskunde berufen. Für sein großes Werk über das Volksleben des Dillkreises wurde er 1965 von der Philosophischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg mit der Ehrendoktorwürde (Dr. phil. h. c.) ausgezeichnet. 1966 verlieh ihm der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz. Ebenfalls war Löber Ehrenmitglied der Hessischen Vereinigung für Volkskunde. 1973 folgte die Ehrenmedaille des Landes Hessen. 1981 verlieh ihm der Westerwald-Verein die „Eugen-Heyn-Medaille“ für seine Verdienste um die Landschaft des Westerwaldes. Zum Ehrenbürger von Haiger wurde er 1978 ernannt. In Haiger wurde zudem ein Platz nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Agaleia, Köln: Böhlau, 1988
  • Johann Christian Senckenberg 1736 im Siegerland, Siegen: Siegerländer Heimatverein, 1980
  • Pflanzen des Grenzgebietes von Westerwald und Rothaar, Göttingen: Schwartz, 1972
  • Ausgewählte Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Dill-Sieg-Gebiete, Marburg (Lahn): Hess. Vereinigung f. Volkskunde, 1971
  • Beharrung und Bewegung im Volksleben des Dillkreises/Hessen, Marburg a.d. Lahn: Elwert, 1965
  • Kulturkreis im Spannungsfeld von Raum und Auftrag, Wasserscheide [Krs. Siegen]: Kulturkreis um d. Wasserscheide, 1961
  • Langenaubach, Langenaubach: Gemeindeverwaltung, 1961
  • Heimatwelt, Frankfurt am Main: Hirschgraben-Verlag, 1957
  • Wanderungen durch die Heimatnatur, Dillenburg: Weidenbach, 1957
  • Aus Quellengrund und Dichtermund, Frankfurt am Main: Hirschgraben-Verlag, 1956
  • Grundlagen der Heimatarbeit im Dillkreis, Dillenburg: Selbstverl., o. J. [um 1948]
  • Haiger und sein Raum, Haiger: Gemeinschaftsverlag d. Ev. Kirchengemeinde u. Stadtgemeinde, 1948
  • Kirchliche Kunst in Hessen, Frankfurt am Main: Staatl. Landesbildstelle Hessen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hubert-Georg Quarta: Karl Löber – Lehrer und Forscher. 1985, ISBN 3-7865-0130-0.
  • Hermann Josef Roth: Nekrolog: Karl Löber. In: Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung (Hrsg.): Nassauische Annalen. Band 94. Hessisches Hauptstaatsarchiv, Nassau 1983, S. 483–485.
  • Helmut Groos: Begegnungen mit Dr. Karl Löber. In: Heimatjahrbuch für das Land an der Dill im Lahn-Dill-Kreis. 2001, S. 242–249.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Renkhoff: Nassauische Biographie, S. 471, 2. Aufl. ISBN 3-922244-90-4
  2. Hubert-Georg Quarta: Karl Löber – Lehrer und Forscher, S. 128, 1985, ISBN 3-7865-0130-0