Karl Martini (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Anton Martini (* 18. April 1796 in Biberach an der Riß; † 6. Januar 1869 ebenda) war ein deutscher Genremaler.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martini war ein Sohn des Biberacher Wundarztes Joseph Xaver Alexius Martini und seiner zweiten Ehefrau Maria Carolina, geb. Zink. Aus dieser Ehe gingen zehn Kinder hervor, von denen Eberhard Karl, Ferdinand Candidus und Ludwig Sebastian Martini als Ärzte Bekanntheit erlangten. Zwei weitere Brüder, der Kaufmann Karl Clemens Martini und der Färber Friedrich Martini gründeten ein Industrieunternehmen für Textilveredelung.

Orientalischer Kostümentwurf (Teilweise aquarellierte Federzeichnung)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Biberacher Genremaler und Zeichenlehrer Johann Baptist Pflug erkannte Martinis künstlerisches Talent und erteilte ihm Unterricht. Später besuchte Martin die 1829 eröffnete königlich württembergische Vereinigte Kunst-, Real- und Gewerbe-Schule in Stuttgart.

Martini, der bei seinem Bruder, dem Seifensieder und Güterhändler Joseph Martini, in Biberach wohnte, widmete sich anfangs der Tiermalerei. Nur gelegentlich entstanden zu dieser Zeit auch Genrestücke. Er gilt daher vielfach auch als Tiermaler.

Sein Betätigungsfeld fand er als Auftragsmaler in Biberach. Er versorgte er den Biberacher Markt mit kleinformatigen Porträts, Häuser-, Landschafts- und Jagdbildern. Martini versuchte, sich stilistisch von seinem Lehrer abzusetzen. Seine Genreszenen weisen eine für seine Zeit erhebliche Modernität auf, die aber vom Biberacher Publikum nicht ausreichend gewürdigt wurde. Er musste daher, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, Aufgaben annehmen, die unter seinem künstlerischen Niveau lagen und konnte zeitlebens nicht aus dem Schatten seines Lehrers Pflug heraustreten. Ein erheblicher Teil seines, oftmals unsignierten Werks dürfte verloren gegangen sein.[1][2]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dezember 1969 – Januar 1970: „Franz Xaver Müller und Karl Martini“ im Braith-Mali-Museum, Städtische Sammlungen, Marktplatz 7/1, 88400 Biberach.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julius Baum / Werner Fleischhauer / Stina Kobell: Die schwäbische Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1952, S. 120.
  • Hans-Otto Binder / Dieter Stievermann: Geschichte der Stadt Biberach. Verlag Theiss, Stuttgart 1991, ISBN 978-3-8062-0564-0, S. 153.
  • Max Flad: Augsburger Wirtschaftskapitäne, die aus Oberschwaben kamen. In: Zeit und Heimat vom 15. Dezember 1983. Beilage der schwäbischen Zeitung. Ausgabe Biberach an der Riß. Sonderdruck. Jg. 26, Nr. 3. Digitalisat
  • Idis B. Hartmann: Die ”Biberacher Schule”. Johann Baptist Pflug und seine Schüler. In: Gesellschaft für Heimatpflege in Stadt und Kreis Biberach. Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach vom 15. Juni 1988. Jg. 11, Nr. 1. Verlag Gesellschaft für Heimatpflege, Biberach 1988, S. 3 ff. Digitalisat
  • Stefan Ott (Hrsg.): Oberschwaben. Gesicht einer Landschaft. Verlag O. Maier, Ravensburg 1972, ISBN 978-3-4734-3555-5, S. 217 ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Idis B. Hartmann: Die ”Biberacher Schule”. Johann Baptist Pflug und seine Schüler. In: Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach vom 15. Juni 1988. Jg. 11, Nr. 1. Verlag Gesellschaft für Heimatpflege, Biberach 1988, S. 3 ff.
  2. Max Flad: Augsburger Wirtschaftskapitäne, die aus Oberschwaben kamen. In: Zeit und Heimat vom 15. Dezember 1983. Beilage der Schwäbischen Zeitung. Ausgabe Biberach an der Riß. Sonderdruck. Jg. 26, Nr. 3. Gesellschaft für Heimatpflege, Biberach 1983, S. 55 ff.