Karl Roth von Schreckenstein

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Karl Heinrich Leopold Freiherr Roth von Schreckenstein (* 31. Oktober 1823 in Donaueschingen; † 19. Juni 1894 in Karlsruhe) war ein deutscher Archivar und Historiker.

Lebensweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Roth von Schreckenstein entstammte der Familie Roth von Schreckenstein. Er besuchte zunächst von 1835 bis 1838 das Gymnasium in Donaueschingen, an dem sein Vater fürstlich fürstenbergischer Stallmeister war. Nach dem frühen Tod des Vaters fand Karl Aufnahme im Haus seines Onkels, der als Hofmarschall der verwitweten Großherzogin Stephanie in Mannheim lebte. Hier besuchte Karl das Lyceum. Nach seinem Abschluss studierte er an der Universität Heidelberg und wurde Mitglied der Corps Palatia Heidelberg und Saxo-Borussia. 1844 verließ er die Universität und trat als Leutnant in das damals in Ludwigsburg garnisonierende württembergische Reiterregiment in Ludwigsburg ein, wo er bis 1858, zuletzt als Rittmeister blieb. Daneben widmete er sich historischen Studien. 1850 wurde er Mitglied der Freimaurerloge zu den 3 Cedern in Stuttgart, die er 1855 wieder verließ.[1] Er wurde 1857 an der Universität Tübingen (Mitglied im Corps Suevia Tübingen) zum Dr. phil. promoviert. 1859 wurde er zweiter Direktor und Archivar des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, 1862 wurde er Leiter des Hausarchivs des Fürsten zu Fürstenberg in Donaueschingen, ehe er 1868 als Schüler von Franz Josef Mone (der ihn aber ablehnte da er kein Staatsexamen hatte) zum Direktor des Großherzoglich Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe berufen wurde. 1885 trat er in den Ruhestand.

Ab 1856 war er Mitarbeiter am Wappenbuch des Johann Siebmacher. In den Jahren 1859 bis 1886 befasste er sich als Autor mit der Geschichte der Reichsritterschaft und schuf Werke zur fränkisch-schwäbischen Landesgeschichte. Er war Mitarbeiter am Neuen Siebmacher.

Roth von Schreckenstein war großherzoglich-badischer Kammerherr. Er war verheiratet mit Philippine von Hornstein. Er hatte einen Sohn und fünf Töchter.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Patriziat in den deutschen Städten, besonders Reichsstädten, als Beitrag zur Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Adels. Laupp, Tübingen 1856. Nachdruck: Scientia, Aachen 1970, ISBN 3-511-00373-3.
  • Geschichte der ehemaligen freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, nach Quellen bearbeitet.
    • Erster Band: Die Entstehung der freien Reichsritterschaft bis zum Jahr 1437. Laupp, Tübingen 1859.
    • Zweiter Band: Vom Jahre 1437 bis zur Aufhebung der Reichsritterschaft. Laupp, Tübingen 1871.
    • Nachdruck: Verlag für Kunstreproduktion, Neustadt an der Aisch 1998, ISBN 3-89557-097-4 (Erster Band), ISBN 3-89557-098-2 (Zweiter Band).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matrikelbuch, Matr.-Nr. 127, Archiv der Freimaurerloge „zu den 3 Cedern“ in Stuttgart.