Karosh Taha

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Eine Frau sitzt vor einem Mikrofon, Buch in der Hand und liest daraus vor
Karosh Taha 2018

Karosh Taha (* 1987 in Zaxo, Irak) ist eine kurdisch-deutsche Schriftstellerin. Für ihre Texte wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hohenemser Literaturpreis und dem Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit ihren Eltern kam Karosh Taha 1997 nach Deutschland, wo sie in Duisburg – über zehn Jahre lang lediglich mit einem Duldungsstatus – aufwuchs. Da ihr eine Tätigkeit als Schriftstellerin für ihren Status zunächst als zu gewagt erschien, absolvierte sie mit einem Stipendium[2] ein Lehramtsstudium an der Universität Duisburg-Essen sowie in den Vereinigten Staaten.[3] Sie war als Lehrerin für Englisch und Geschichte an einem Essener Gymnasium tätig,[3][4] arbeitete nach ihrem ersten Roman noch als Vertretungslehrerin[5] und hat 2021 ihre Unterrichtstätigkeit ganz eingestellt.[2]

Ihren Debütroman Beschreibung einer Krabbenwanderung, der aus der Kurzgeschichte Displaced persons hervorging,[6] verlegte 2018 der DuMont Buchverlag. In ihm erzählt die Autorin die Geschichte einer sich zunehmend entfremdenden kurdischen Familie. Die Ich-Erzählerin Sanaa pendelt zwischen „Emanzipation und sozialer Kontrolle“ und erlebt die „Ambivalenz“ migrantischer Familienstrukturen.[7] Die Hörspielfassung ihres Romans wurde 2021 bei WDR3 und COSMO ausgestrahlt.[8]

Ihr 2020 erschienener Roman Im Bauch der Königin ist als „Wendebuch“ konzipiert: jeweils aus einer weiblichen und einer männlichen Perspektive wird in zwei alternativen Geschichten über die unkonventionelle – mit vielen Konventionen brechende – Hauptfigur Shahira und – wie im ersten Roman – über das Leben in einer kurdisch-deutschen Community in einer Hochhaussiedlung erzählt.[2]

Als literarische Vorbilder nennt Karosh Taha neben Sandra Cisneros auch Max Frisch.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karosh Taha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Karosh Taha. In: dumont-buchverlag.de. 12. Dezember 2019, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. a b c Schreiben über die deutsch-kurdische Community – Die Schriftstellerin Karosh Taha. In: ZDFinfo: Forum am Freitag. 23. April 2021, abgerufen am 24. April 2020. (Videolänge: 15 min)
  3. a b Karosh Taha | heimatkunde | Migrationspolitisches Portal der Heinrich-Böll-Stiftung. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  4. a b Richard Kämmerlings: Karosh Taha: Irak – Ruhrpott – Deutschland. Ein Lebensweg. In: DIE WELT. 16. März 2018 (welt.de [abgerufen am 27. Juni 2020]).
  5. Karosh Taha hat einen Roman über eine kurdische Familie in Deutschland geschrieben. „Ungewissheit und Unsicherheit haben unsere Zukunftsvorstellungen sehr geprägt.“ In: deutschlandstiftung.net. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  6. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  7. Marie-Sophie Adeoso: Vom Hochhaus überwacht. In: fr.de. 21. März 2018, abgerufen am 27. Juni 2020.
  8. Burg Hülshoff-Center for Literature: Karosh Taha — Burg Hülshoff. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  9. Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen an junge Künstlerinnen und Künstler verliehen | Das Landesportal Wir in NRW. 26. November 2018, abgerufen am 27. Juni 2020.
  10. Zehn Erstlingswerke nominiert für Ulla-Hahn-Autorenpreis. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  11. Deutscher Literaturfonds. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  12. Aufenthaltsstipendien für junge deutschsprachige Autor·innen. In: Literarisches Colloquium Berlin. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  13. Literaturbüro Lüneburg Heinrich-Heine-Stipendiatin Karosh Taha. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  14. Der 6. Hohenemser Literaturpreis geht an Karosh Taha - Stadtverwaltung Hohenems. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  15. Ergebnisse der Kuratoriumssitzung des Deutschen Literaturfonds vom 29. und 30. April 2019. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  16. Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  17. Karosh Taha erhält Alfred-Döblin-Medaille. Abgerufen am 31. März 2021.