Kasulu (Distrikt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Distrikt Kasulu

Lage des Councils Kasulu DC in der Region Katavi.
Basisdaten
Staat Tansania
Region Kigoma
Fläche 5324 km²
Einwohner 537.767 (2022)
Dichte 101 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-08
Koordinaten: 4° 34′ S, 30° 6′ O

Kasulu ist ein Distrikt in der tansanischen Region Kigoma. Das Verwaltungszentrum ist in Kasulu, der zweitgrößten Stadt der Region. Der Distrikt grenzt im Norden an Burundi, im Osten an den Distrikt Kibondo, im Süden an den Distrikt Uvinza und im Westen an die Distrikte Kasulu (TC) und Buhigwe.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt hat eine Größe von 5324 Quadratkilometer und 537.767 Einwohner (Volkszählung 2022).[1][2] Das Land liegt auf einem hügeligen Hochplateau, das bis 1700 Meter über dem Meer ansteigt. Der westliche Teil wird über kleine Flüsse in den Tanganjikasee entwässert, der Osten über den Fluss Malagarasi, der die Ostgrenze bildet und weiter im Süden auch in den Tanganjikasee mündet.[3]

Das Klima in Kasulu ist tropisch, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation. Die Niederschläge fallen hauptsächlich von November bis April, wo es monatlich über 150 Millimeter regnet. Die Monate Juni, Juli und August sind sehr trocken. Im Durchschnitt regnet es 1200 Millimeter im Jahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 22 Grad Celsius, am kühlsten ist es im Juli mit 19,7 Grad, der wärmste Monat ist der September mit 21,9 Grad Celsius.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt wurde im Jahr 1984 eingerichtet.[5]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kasulu gibt es einen Wahlkreis (Jimbo) Kasulu Vijijini und 21 Gemeinden (Wards):[2]

  • Asante Nyerere
  • Bugaga
  • Buhoro
  • Heru Ushingo
  • Kagera Nkanda
  • Kalela
  • Kigembe
  • Kitagata
  • Kitanga
  • Kurugongo
  • Kwaga
  • Makere
  • Muzye
  • Nyachenda
  • Nyakitonto
  • Nyamidaho
  • Nyamnyusi
  • Rungwe Mpya
  • Rusesa
  • Shunguliba
  • Titye

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte ethnische Gruppe in Kasulu sind die Ha.[5] Im Jahr 2002 hatte der Distrikt 246.193 Einwohner, die Zahl stieg 418.511 im Jahr 2012 und weiter auf 468.679 im Jahr 2016. Das entspricht einem Wachstum von 70 Prozent.[6][7] Bei der Volkszählung 2022 lebten 537.767 Menschen in 102.332 Haushalten.[2]

Im Jahr 2012 sprachen rund sechzig Prozent der Über-Fünfjährigen Swahili. Die Analphabetenrate lag bei 38 Prozent. In der Grafik rechts sind zum Vergleich die Werte des Stadt-Distriktes Kasulu (TC) angegeben.[8]

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert. Kasulu (Distrikt) Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert. Kasulu (TC)
  • Bildung: Im Distrikt gibt es 77 Grundschulen und 18 weiterführende Schulen.[9]
  • Energie: Der Distrikt ist nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen. Es gibt ein von der Tanzania Electric Supply Company (TANESCO) seit 2011 betriebenes Diesel-Kraftwerk mit 2*1,25 Megawatt Leistung, das Strom für die Stadt Kasulu, Buhigwe und Makere liefert. Von den Haushalten benutzen neunzig Prozent Holz als Energiequelle zum Kochen (Stand 2015).[10][11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landwirtschaft: Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, sie generiert 85 Prozent des Einkommens. Die Hauptanbauprodukte für den Eigenbedarf sind Mais, Bohnen, Maniok und Bananen, für den Verkauf werden Tabak und Kaffee angebaut.[1][5]
  • Straßen: Durch den Distrikt verläuft die Nationalstraße T9, die von Mpanda im Süden kommend den Distrikt durchquert und nach Norden nach Biharamulo führt. Südlich von der Stadt Kasulu zweigt die Nationalstraße T19 nach Kigoma ab.[12]
Schimpansenmutter mit Kind im Gombe-Stream-Nationalpark.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gombe-Stream-Nationalpark: Mit 52 Quadratkilometer ist dies einer der kleinsten Nationalparks in Tansania. Er liegt in den Distrikten Kigoma und Kasulu und ist wegen der hier von Jane Goodall erforschten Schimpansen bekannt.[13][14]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flüchtlinge: Seit den 1960er Jahren fliehen Menschen wegen verschiedener Konflikte aus der Republik Kongo nach Tansania. Einen ersten Höhepunkt hatte die Flüchtlingswelle im Jahr 1996. Bis 2014 waren fast eine halbe Million Menschen aus dem Kongo geflohen.[15] Im Jahr 2016 lebten 137.843 Flüchtlinge im Flüchtlingslager Nyarugusu.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b History | Kasulu District Council. Abgerufen am 1. April 2022 (Suaheli).
  2. a b c Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 154, 155, abgerufen am 21. September 2023.
  3. Maps for the World, Map 500k--xb35-2,Map 500k--xb36-1. Russian Army Maps, abgerufen am 4. April 2020 (russisch).
  4. Kasulu climate: Average Temperature, weather by month, Kasulu weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 4. April 2020.
  5. a b c Mataro Sabai: Kasulu District Council Five-Year Rolling Strategic Plan 2012/2013–2016/2017. (PDF) 27. Juni 2012, S. 4–5, abgerufen am 4. April 2020.
  6. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 17, abgerufen am 1. April 2022.
  7. Makadirio ya Idadi ya Watu katika Majimbo ya Uchaguzi kwa Mwaka 2016. (PDF) The United Republic of Tanzania, April 2016, S. 124, abgerufen am 1. April 2022.
  8. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 72, abgerufen am 4. April 2020.
  9. Takwimu | Statistics. Abgerufen am 4. April 2020 (Suaheli).
  10. Kasulu Town Council, Council Profile. (PDF) S. 14–15, abgerufen am 4. April 2020.
  11. TANESCO - Kasulu. Abgerufen am 4. April 2020.
  12. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 4. April 2020.
  13. Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 8, abgerufen am 26. März 2020.
  14. Gombe National Park | Tanzania Tourism. Abgerufen am 4. April 2020.
  15. Congolese Refugees. (PDF) UNHCR, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.
  16. Market Assessment, Nyarugusu Refugee Camp. (PDF) United Nations World Food Programme, Mai 2016, S. 21, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).