Kathang Denga

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
བཀའ་ཐང་སྡེ་ལྔ་
Wylie-Transliteration:
bKa' thang sde lnga
Andere Schreibweisen:
Kathang Denga
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
五部遗教
Pinyin:
Wubu yijiao

Kathang Denga, die sogenannten Fünf Chroniken (tib. bKa' thang sde lnga; chin. Wubu yijiao 五部遗教; engl. Five Chronicles / The Five Testimonies / Fivefold Group of Injunctions, u. a.)[1] bzw. Die fünf Abschnitte der Aufzeichnungen der Ansprachen (B. Laufer), sind eine von dem Tertön Orgyen Lingpa[2] (1323–? oder 1329–1367 oder 1360) in Samye (bsam yas) und Shedrag (shes brag)[3] ‚entdeckte’ berühmte Terma-Sammlung mit Texten zu Geschichte und Lehre des frühen Buddhismus in Tibet. Der Überlieferung zufolge soll sie auf Padmasambhava aus dem 8. Jahrhundert zurückgehen.

Diese Termas sind als historische Dokumente und auch als Quellen für den esoterischen Buddhismus von großer Bedeutung.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf Teile des Werkes sind (dt./tib. (Wyl.)/chin.):

  • 1. Geister & Götter (lha 'dre bka'i thang yig ལྷ་འདྲེ་བཀའི་ཐང་ཡིག་《鬼神篇》)
  • 2. Könige (rgyal po bka'i thang yig རྒྱལ་པོ་བཀའི་ཐང་ཡིག་《国王篇》)
  • 3. Königinnen & Konkubinen (btsun mo bka'i thang yig བཙུན་མོ་བཀའི་ཐང་ཡིག་《后妃篇》) (Übersetzt von B. Laufer, 1911)
  • 4. Übersetzer & Panditas (lo paN bka'i thang yig ལོ་པན་བཀའི་ཐང་ཡིག་《译师篇》)
  • 5. Minister (blon po bka'i thang yig བློན་པོ་བཀའི་ཐང་ཡིག་《大臣篇》)

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Werk berichtet von dem Dämonen unterwerfenden König Songtsen Gampo, von den Sechs Daseinsbereichen, dem Bau von Tempeln und der Übersetzung buddhistischer Texte. Es enthält wichtige Informationen über das tibetische Rechtssystem, den Militärapparat und das Verwaltungssystem. Die Schriften enthalten viel mythologisches Material und besitzen einen hohen literarischen Wert.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgaben

Sekundärliteratur

  • B. Laufer: Der Roman einer tibetischen Königin. Leipzig 1911*
  • John W. Pettit: Mipham's Beacon of Certainty: Illuminating the View of Dzogchen, the Great Perfection, Studies in Indian and Tibetan Buddhism. Wisdom Publications, 1999
  • Matthew Kapstein, Brandon Dotson: Contributions to the cultural history of early Tibet. (Brill's Tibetan Studies Library, 14) 2007
  • Wang Yao, 王尧, Wang Qilong 王启龙, Deng Xiaoyong 邓小咏: Zhongguo Zangxue shi: 1949 nian qian 中国藏学史: 1949年前 (Online-Teilansicht)
  • Dudom Rinpoche and Dorje, Jikdrel Yeshe: The Nyingmapa School of Tibetan Buddhism Its Fundamentals and History. 2 Vols. Translated and edited by Gyurme Dorje with Matthew Kapstein. Wisdom Publications. Boston 1991, ISBN 0-86171-087-8.
  • Anne-Marie Blondeau: « Le lHa-’dre bka’-thang », in A. Macdonald (éd.), Études tibétaines dédies à la mémoire de Marcelle Lalou. Paris: Adrien-Maisonneuve 1971, p. 29–126

Nachschlagewerke

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andere Bezeichnungen sind: Wubu yijiao 五部遗教, Kathang Denga; Fünf Chroniken; The Five Testimonies; bKa'-thang sDe-lnga; Five Chronicles; Five-Part Edict; Fivefold Group of Injunctions u.a.
  2. "Der bedeutsamste unter den Entdeckern war Orgyen Lingpa (gestorben 1379), dem nachgesagt wird, er habe die Biographie von Padmasambhava aufgefunden. In dieser Biographie heißt es, dass der große Padmasambhava in dem gesamten Gebiet zwischen China und der Region um den Berg Kailash in Tibet 108 kostbare Schriften versteckt hat, dazu 125 bedeutsame tantrische Bildnisse und die "fünf sehr seltenen Essenzen", die die geheimsten Lehren beinhalten."; Zitat aus: tibetswiss.ch: Die Nyingma-Tradition (vgl. tibet.de: tibet.de: Die vier Traditionen des Tibetischen Buddhismus)
  3. vgl. ctibet.com: 元朝时期(1271年-1368年)
  4. vgl. Important Sources for research on Tibetan history