Kaukasischer Natternkopf

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Kaukasischer Natterkopf

Kaukasischer Natterkopf (Echium amoenum)

Systematik
Ordnung: Boraginales
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Gattung: Natternköpfe (Echium)
Art: Kaukasischer Natterkopf
Wissenschaftlicher Name
Echium amoenum
Fisch. & C.A.Mey.

Der Kaukasische Natternkopf, auch persisches Borretschkraut (Echium amoenum), ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Natternköpfe in der Familie der Raublattgewächse. Sie ist in Aserbaidschan[1] und dem nördlichen Iran heimisch, wo sie in Höhen von bis zu 2200 m wächst.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten nach der Ernte in Gilan.
Der Tee, bereitet aus getrockneten Blüten, ist pH sensitiv. Gesäuert mit Zitronensaft erscheint er leuchtend rot.

Die krautige Pflanze wächst als zwei- bis mehrjährige Staude und erreicht dabei Wuchshöhen von etwa 50 cm. Die Blüten haben eine Länge von etwa 3 cm. Den borstig behaarten Stängeln und Laubblättern verdankt sie den persischen Namen گل گاوزبان (golgāvzabān, etwa „Kuhzungenblume“). Der kaukasische Natterkopf ist eine wichtige Heilpflanze in der traditionellen iranischen Medizin.[2][3] Die getrockneten Blüten werden als Tee zubereitet, dem eine Linderung zahlreicher Beschwerden nachgesagt wird.

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blütentee soll entzündungshemmend und entspannend wirken und wird traditionell beispielsweise bei Erkältungen angewendet.[4] Speziell die schmerzstillende, sedierende und angstlösende Wirkung wurde wissenschaftlich untersucht.[5][6] Der Wirkmechanismus ist noch nicht aufgeklärt, jedoch reduziert Naloxon die analgetische Wirkung was auf eine Involvierung von Opioidrezeptoren hinweisen könnte.[4] Andere Studien spekulieren über Flavonoide als Wirkstoffe, die an Benzodiazepinrezeptoren binden könnten.[7]

Heilpflanzen mit ähnlicher Verwendung in Europa sind der Schmalblättrige Sonnenhut und das Echte Johanniskraut.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanze enthält Flavonoide und Anthocyanidine neben verschiedenen Pyrrolizidinalkaloiden und Rosmarinsäure.[4][7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Echium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  2. David Hooper: Useful Plants and Drugs of Iran and Iraq. Chicago, USA: Field Museum of Natural History; 1937, online.
  3. M. Nadi, N. Mosaffa, F. Karimi, M. Kamalinejad, B. Farrokhi, A. Anissian, P. Pakzad: Iranian black tea and cowslip extracts induce tumor necrosis factor-alpha secretion from mouse macrophage cell culture. In: Iranian journal of pharmaceutical research : IJPR. Band 9, Nummer 1, 2010, S. 83–87, PMID 24363711, PMC 3869554 (freier Volltext).
  4. a b c M. R. Heidari, E. M. Azad, M. Mehrabani: Evaluation of the analgesic effect of Echium amoenum Fisch & C.A. Mey. extract in mice: possible mechanism involved. In: Journal of ethnopharmacology. Band 103, Nummer 3, Februar 2006, S. 345–349, doi:10.1016/j.jep.2005.08.027, PMID 16185831.
  5. M. Rabbani, S. E. Sajjadi, G. Vaseghi, A. Jafarian: Anxiolytic effects of Echium amoenum on the elevated plus-maze model of anxiety in mice. In: Fitoterapia. Band 75, Nummer 5, Juli 2004, S. 457–464, doi:10.1016/j.fitote.2004.04.004, PMID 15261383.
  6. S. Adel Pilerood, J. Prakash: Evaluation of nutritional composition and antioxidant activity of Borage (Echium amoenum) and Valerian (Valerian officinalis). In: Journal of food science and technology. Band 51, Nummer 5, Mai 2014, S. 845–854, doi:10.1007/s13197-011-0573-z, PMID 24803690, PMC 4008743 (freier Volltext).
  7. a b David Camfield, Erica McIntyre, Jerome Sarris: Evidence-Based Herbal and Nutritional Treatments for Anxiety in Psychiatric Disorders. Springer, 2016, ISBN 978-3-319-42307-4, Potential Herbal Anxiolytics (springer.com).