Kaulbachstraße (München)

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Kaulbachstraße
Wappen
Wappen
Straße in München
Kaulbachstraße
Kaulbachstraße
Kaulbachstraße 96
Basisdaten
Landeshauptstadt München
Stadtbezirk Maxvorstadt, Schwabing-Freimann
Hist. Namen Obere Gartenstraße, Untere Gartenstraße
Name erhalten 1887
Querstraßen Schönfeldstraße, Walter-Klingenbeck-Weg, Veterinärstraße, Schackstraße, Ohmstraße, Giselastraße, Gedonstraße, Martiusstraße, Thiemestraße, Trautenwolfstraße, Maria-Josepha-Straße
Plätze Kißkaltplatz, Nikolaiplatz
Nummern­system Orientierungsnummerierung
Bauwerke Institut français, Kaulbach-Villa
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr
Straßen­gestaltung teilweise Einbahnstraße
Technische Daten
Straßenlänge 1,45 km

Die Kaulbachstraße ist eine etwa 1,45 km lange Münchner Einbahnstraße mit wechselnder Fahrtrichtung. Sie führt von der Schönfeldstraße in der Maxvorstadt nach Norden bis zur Maria-Josepha-Straße in Schwabing. Sie verläuft parallel zur Ludwigstraße / Leopoldstraße bzw. Königinstraße westlich des Englischen Gartens.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An ihr liegt der Bayerische Oberste Rechnungshof (9), das Institut français München (ehem. Palais Seyssel d’Aix) (13), die Kaulbach-Villa (15) mit dem Historischen Kolleg, das Orff-Zentrum (16), die Hochschule für Philosophie München (31a), das denkmalgeschützte Mietshaus Kaulbachstraße 44 und das „Marie-Antonie-Haus“ (49), 1930 gestiftet von James Loeb als erstes Studentinnenwohnheim in Erinnerung an seine Frau.

Die Straße ist als Ort des Kulturgeschichtspfads Maxvorstadt gelistet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits ab 1789, nach der offiziellen Bekanntgabe der Projektierung des Englischen Gartens, wurde das Areal westlich des Englischen Gartens als Schönfeld-Vorstadt mit einer großzügigen Grundstückvergabe erschlossen. So entstanden entlang der Königinstraße, unmittelbar am Rand des Englischen Gartens, Fahrwege, um die zukünftigen Baugrundstücke zu erreichen.[1] Nach Karl von Fischers Generalbaulinienplan kam es unter der Leitung von Friedrich Ludwig Sckell zur Ausführung dieser neu gestalteten Stadtteile. Einer dieser Wege erhielt die Bezeichnung Gartenstraße.[2] Diese war in zwei Abschnitte unterteilt: zum einen die Obere Gartenstraße, die sich bis zur Veterinärstraße (der Grenze der Maxvorstadt zu Schwabing) erstreckte, zum anderen die Untere Gartenstraße, die sich ab der Veterinärstraße bis zur Ohmstraße zog. Die Ohmstraße lag bereits außerhalb der Landeshauptstadt im damals noch eigenständigen Schwabing.[3] Im Herbst 1886[4] beschloss das Ministerium die einheitliche Benennung der Straße als Kaulbachstraße. Im Zuge dieser Namensvergabe wurde ein Weg, der bereits im Jahr 1881 unter der Bezeichnung Kaulbachstraße geführt war, im Jahr 1887 in Neureutherstraße,[5] und die Obere- und Untere Gartenstraße in Kaulbachstraße umbenannt. Bis zum Jahr 1891[6] endete die Kaulbachstraße dann am Kisskaltplatz, seit dem Jahr 1930[7] ehemals unter der Bezeichnung Kaulbachplatz geführt. Erst Ende 1949[8] wurde die Kaulbachstraße bis zum Nikolaiplatz und zur Maria-Josepha-Straße erweitert; sie erhielt damit ihre jetzige Gesamtlänge. Diese neuerliche Verlängerung der Straße war nur durch die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Wohnhausbauten[9] und daraus resultierenden frei werdenden Areale möglich geworden.

Namensgeber ist der ab 1826 in München lebende Maler Wilhelm von Kaulbach. Früher befanden sich die Hochschule für Fernsehen und Film München und die Internationale Jugendbibliothek in der Kaulbachstraße 16, bevor das Gebäude zum Carl-Orff-Zentrum umgewidmet wurde. Im Haus Kaulbachstraße 35 lebte ab 1955 die Schauspielerin Erna Morena, im zugehörigen Gartengebäude 1911–1927 die Schriftstellerin Ricarda Huch. Im Haus Kaulbachstraße 63 lebte 1903 bis 1906 Fanny zu Reventlow (Franziska Gräfin zu Reventlow) mit Bohdan von Suchocki und Franz Hessel. In der Kaulbach-Villa war bis 1962 der AFN Munich untergebracht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kaulbachstraße (München) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wiedenhofer: Bauliche Entwicklung Münchens. München 1916.
  2. Im Stadtplan München von 1814 sind die Obere- und Untere Gartenstraße bereits namentlich überliefert.
  3. Dombart: Schwabing. Münchens schönste und älteste Tochter. Hanns Lindner, München 1967, S. 205. (Zeittafel Schwabings, Eingemeindung nach München 1890/91)
  4. Rambaldi: Die Münchener Straßennamen und ihre Erklärung. Piloty & Loehle, München 1894, S. 139. (Straße 326 – Kaulbachstraße, hier das Jahr aufgeführt)
  5. Rambaldi: Die Münchener Straßennamen und ihre Erklärung. Piloty & Loehle, München 1894, S. 193. (Straße 453 – Neureutherstraße, alte/neue, hier jeweils die Jahre aufgeführt)
  6. Münchner Stadtplan von 1891
  7. Baureferat: Münchens Straßennamen. Franz Rehm, München 1965, S. 130. (Kisskaltplatz *1930)
  8. Stadtpläne 1948–1951
  9. Bauer, Graf: Stadt im Überblick. München im Überblick. Hugendubel / Volk, München 1986 / 2012. (Fotovergleich Maxvorstadt und Schwabing)

Koordinaten: 48° 9′ 1,3″ N, 11° 35′ 2,5″ O