KazSat 2

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KazSat 2
Betreiber Kasachische nationale Raumfahrtbehörde
Startdatum 15. Juli 2011, 23:16 Uhr UTC
Trägerrakete Proton-M
Startplatz Baikonur, Startplatz 200/39
COSPAR‑ID 2011-035B
Startmasse 1368 kg[1]
Hersteller GKNPZ Chrunitschew[2]
Satellitenbus Jachta[1]
Lebensdauer 14,5 Jahre[1]
Wiedergabeinformation
Transponder 20 Ku-Band[3]
Bandbreite 54 MHz[1]
Sonstiges
Elektrische Leistung 1815 W[1]
Position
Erste Position 86,5° Ost
Liste geostationärer Satelliten

KazSat 2 ist ein kommerzieller Kommunikationssatellit der kasachischen nationalen Raumfahrtbehörde.

Er wurde am 15. Juli 2013 um 23:16:00 Uhr UTC mit einer Proton-M-Trägerrakete vom Startplatz 200/39 in Baikonur zusammen mit SES-3 durch International Launch Services (ILS) in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht.[2] Der dreiachsenstabilisierte Satellit ist mit 20 Ku-Band-Transpondern (davon dienen zwölf für Kommunikationsdienstleistungen, vier für Fernsehübertragungen und vier als Reserve[3]) ausgerüstet und soll von der Position 86,5° Ost aus Kunden in Kasachstan und Zentralasien mit einer Reihe von Telekommunikationsdiensten versorgen.[4]

Nachdem der erste KazSat-Satellit (KazSat 1) im Juni 2006 erfolgreich gestartet wurde, gab es Gespräche über den Nachfolger. Am 25. September 2006 wurde bekanntgegeben, dass auch dieser Satellit von GKNPZ Chrunitschew gebaut werden soll. Das Auftragsvolumen beträgt 115 Millionen US-Dollar[5], der Start war bei Auftragsvergabe für 2009 vorgesehen, erfolgte jedoch erst im Juli 2011.[3] Für die Programmverzögerungen hat der russische Hersteller nach Angaben des Leiters der kasachischen nationalen Raumfahrtbehörde und ehemaligen Kosmonauten Talgat Mussabajew an Kasachstan umfangreiche Kompensationszahlungen geleistet. KazSat 2 basiert auf dem russischen Jachta-Satellitenbus, bei der die Satellitenkomponenten um eine zylinderförmige, lasttragende Struktur herum montiert sind, welche den Doppelstart mit dem aufgesetzten SES 3 ermöglicht. Bei der immer wieder unter Verzögerungen leidenden Herstellung wurden im Gegensatz zum gescheiterten Vorgänger KazSat 1 in größerem Maße Komponenten aus Westeuropa verwendet. So wurden die Sensoren zur Positionsbestimmung und Bewegungserfassung des Satelliten von EADS Astrium bzw. von Tochterunternehmen des Konzerns verwendet. Auch die Kommunikationsnutzlast hat westeuropäische Ursprünge, da bei der Entwicklung wie schon bei KazSat 1 Thales Alenia Space half. Die Nutzlast hat eine Masse von 215 Kilogramm und besitzt einen Leistungsbedarf 1815 Watt. Die Energieversorgung übernehmen zwei Solarzellenausleger. Der beim Start 1272 Kilogramm schwere Satellit hat eine angestrebte Gesamtlebensdauer von 14,5 Jahren.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Republican Center for Space Communication: KazSat-2 spacecraft. Abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  2. a b Anatoly Zak: KazSat satellite family. In: russianspaceweb. 16. September 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  3. a b c Gunter Krebs: KazSat 2. In: Gunter's Space Page. 26. März 2023, abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  4. a b Thomas Weyrauch: Proton-Doppelstart mit KazSat 2 und SES 3. raumfahrer.net, 16. Juli 2011, abgerufen am 19. Juli 2011.
  5. Kazakhstan Today: Khrunichev Center won tender on KazSat-2 creation (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive), 25. September 2006