Kenny Ball

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Kenny Ball (2006)

Kenneth Daniel „Kenny“ Ball (* 22. Mai 1930 in Municipal Borough of Ilford, Essex, England; † 7. März 2013 in Basildon, Essex[1]) war ein britischer Jazzmusiker, der als Bandleader und Trompeter seiner Band Kenny Ball & His Jazzmen bekannt wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem er einige Jahre in verschiedenen Dixieland-Bands gespielt hatte, gründete er 1958 eine Band namens Kenny Ball & His Jazzmen mit Musikern wie Dave Jones. Im Sommer 1959 veröffentlichten sie ihre erste Single Waterloo.

Ende der 1950er Jahre wurde der Traditional Jazz in Großbritannien durch Interpreten und Orchesterleiter wie Chris Barber, Mr. Acker Bilk und andere sehr populär. Im Februar 1961 erreichte Kenny Ball mit Samantha erstmals eine Position (13.) auf vorderen Plätzen der britischen Charts. Sein großer Durchbruch aber war Midnight in Moscow, eine von Ball neu arrangierte, aus Russland stammende Melodie. Der Titel wurde ein internationaler Millionenseller; er erreichte in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten Platz 2 sowie in Deutschland Platz 29 in den Charts.[2] Außerhalb seiner Heimat blieb es Balls einziger Hit.

In Großbritannien wurden seine Stücke March of the Siamese Children aus dem Musical The King and I von Richard Rodgers und The Green Leaves of Summer aus dem John-Wayne-Western Alamo danach Top-10-Hits. Bis 1964 waren danach noch einige seiner Singles erfolgreich, unter anderem eine Instrumentalversion des Kyu-Sakamoto-Klassikers Sukiyaki.

Als kurz darauf die Hochphase des Merseybeat anbrach, war Balls Stil bei den Plattenkäufern nicht mehr gefragt. 1967 hatte er einen letzten Charthit mit einer Version des Beatles-Liedes When I’m Sixty-Four. 1968 spielte er mit Louis Armstrong auf dessen letzter Europatournee.

Im Zuge diverser Oldiefestivals erlangte er in späteren Jahren vornehmlich in Großbritannien erneute Berühmtheit und tourte mit seinen Hits durch sein Heimatland.

Am 10. November 2011 trat er in der Abschiedsveranstaltung The Famous 3 B’s zusammen mit seinen legendären Jazz-Kollegen Chris Barber und Mr. Acker Bilk im Berliner Tempodrom auf.

Er starb am 7. März 2013 an den Folgen einer Lungenentzündung.[3]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1962 Midnight in Moscow US13
(32 Wo.)US
The Best of Ball, Barber And Bilk UK1
(24 Wo.)UK
1963 Kenny Ball’s Golden Hits UK4
(26 Wo.)UK

Weitere Alben

  • 1968: Kenny Ball and his Jazzmen in Berlin

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1961 Samantha
UK13
(15 Wo.)UK
Lonnie Donegan presents Kenny Ball And His Jazzmen
I Still Love You All
UK24
(6 Wo.)UK
Someday (You’ll Be Sorry)
UK28
(6 Wo.)UK
Midnight in Moscow
Midnight in Moscow
DE29
(24 Wo.)DE
UK2
(21 Wo.)UK
US2
(14 Wo.)US
1962 March of the Siamese Children
UK4
(13 Wo.)UK
US88
(1 Wo.)US
The Green Leaves of Summer
UK7
(14 Wo.)UK
US87
(6 Wo.)US
So Do I
UK14
(8 Wo.)UK
The Pay Off
UK23
(6 Wo.)UK
1963 Sukiyaki
UK10
(13 Wo.)UK
Casablanca
UK21
(11 Wo.)UK
Rondo
UK24
(8 Wo.)UK
Acapulco 1922
UK27
(6 Wo.)UK
1964 Hello Dolly
UK30
(7 Wo.)UK
1967 When I’m Sixty-Four
UK43
(2 Wo.)UK

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jazz trumpeter Kenny Ball dies aged 82 (The Guardian, 7. März 2013, englisch, abgerufen 8. März 2013)
  2. Günter Ehnert (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956–1980. Hamburg: Taurus Press, 1990, S. 21
  3. Kenny Ball, jazz trumpeter, dies at 82, BBC News vom 7. März 2013
  4. a b Chartquellen: DE UK US US vor 17. August 1963