Kerry McCoy

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Kerry R. McCoy (* 2. August 1974 in Riverhead, Long Island, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Ringer. Er war Vize-Weltmeister 2003 und Olympiateilnehmer 2000 und 2004 im freien Stil im Schwergewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kerry McCoy besuchte die High School in Middle Island, New York und begann dort im Jahre 1987 mit dem Ringen. Als High-School-Ringer bestritt er im freien Stil 168 Kämpfe, von denen er 150 gewann. Anschließend besuchte er die Pennsylvania State University. Er wurde zu diesem Zeitpunkt auch Mitglied des New York Athletic Club. Bei einer Größe von 1,88 Metern war er zu einem vollen Schwergewichtler von ca. 125 kg Körpergewicht (KG) herangewachsen. Seine Trainer waren Hachiro Oishi, Greg Strobel und Kevin Jackson.

Die internationale Ringerlaufbahn von Kerry McCoy begann bereits im Jahre 1990, als er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets) in Szombathely in der Gewichtsklasse bis 83 kg KG hinter Lucka Kochija aus der Sowjetunion den 2. Platz belegte. 1992 wurde er dann in Cali, Kolumbien in der Gewichtsklasse bis 88 kg KG sogar Junioren-Weltmeister vor Miguel Molina Domínguez aus Kuba und Şaban Seçkin aus der Türkei.

1993 gewann er die USA-Studentenmeisterschaft der AAU (Amateur Athleten Union) und wurde daraufhin bei den Panamerikanischen Spielen dieses Jahres im Schwergewicht (damals bis 100 kg KG) eingesetzt. Er siegte dort vor Wayne Weathers aus Kanada und Luis Márquez aus Puerto Rico.

Nach 1993 wurde die internationale Laufbahn von Kerry McCoy für fünf Jahre unterbrochen. Grund dafür war Bruce Baumgartner, der überragende US-amerikanische Freistilringer im Superschwergewicht jener Jahre, Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister, der für Kerry McCoy keinen Startplatz freimachte.

Dieser konnte aber auf nationaler Ebene, vor allem als Studentenringer, einige weitere Erfolge erzielen. Er wurde 1994 NCAA-Champion, kam 1995 bei diesen Meisterschaften auf den 3. Platz und holte sich 1997 zum zweitenmal den Titel bei den NCAA-Championships (NCAA = US-amerikanischer Hochschul-Sportverband). Auch bei den US-amerikanischen Meisterschaften platzierte er sich zwischen 1994 und 1999 immer im Vorderfeld. 1996 und 1997 wurde er Vizemeister.

Nach dem Rücktritt von Bruce Baumgartner gewann Kerry Mc Coy 1998 die Weltmeisterschaft-Ausscheidung vor Tolly Thompson und konnte deshalb in diesem Jahr erstmals bei einer Weltmeisterschaft starten. In Teheran besiegte er dabei im Schwergewicht mit Andrei Schumulin aus Russland, Sven Thiele aus Deutschland und Aydın Polatçı aus der Türkei drei hochkarätige Athleten. Im Halbfinale unterlag er aber gegen Alexis Rodríguez Valera aus Kuba. Im abschließenden Kampf um die Bronzemedaille traf er dann erneut auf Andrei Schumilin und unterlag mit 0:3 Techn. Punkten. Mit dem 4. Platz konnte er als WM-Debütant, angesichts der enorm starken Konkurrenz, sehr zufrieden sein.

1999 kam Kerry McCoy sowohl bei der USA-Meisterschaft, als auch bei den WM-Trials jeweils hinter Stephen Neal auf den 2. Platz und wurde bei der Weltmeisterschaft nicht eingesetzt. Er siegte dafür in diesem Jahr beim Weltcup in Spokane. Dabei gelangen ihm Siege über Ebrahim Mehrabi aus dem Iran, Wayne Weathers aus Kanada, Sven Thiele und Alexis Rodríguez Valera.

Im Jahre 2000 wurde er erstmals US-amerikanischer Meister im Schwergewicht. Diesen Erfolg wiederholte er bis zum Jahre 2004 noch viermal. Seine Hauptrivalen waren dabei Tolly Thompson, Stephen Neal, Tom Eriksson, Steve Mocco und Thomas Rowlands. Er siegte 2000 auch bei den Olympia-Trials und hatte sich damit einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Sydney erkämpft. Dort siegte er zunächst über Mirabi Walijew aus der Ukraine und Racab Aşabalıyev aus Aserbaidschan und verlor im Viertelfinale gegen Artur Taymazov, der später die Silbermedaille gewann und 2004 und 2008 Olympiasieger wurde, knapp mit 9:11 techn. Punkten. Mit einem weiteren Sieg über Aljaksej Mjadswedseu aus Belarus erkämpfte er sich noch den fünften Platz.

2001 vertrat Kerry McCoy die Vereinigten Staaten wieder bei der Weltmeisterschaft in Sofia. Nach Siegen über Ottó Aubéli aus Ungarn und Gelegschamtsyn Ösöchbajar aus der Mongolei verlor er gegen David Musuľbes aus Russland und Alexis Rodríguez Valera und kam auf den vierten Platz.

2002 siegte er wieder bei den WM-Trials. Sein Gegner war Thomas Rowlands. Bei der Weltmeisterschaft jenes Jahres in Teheran konnte er aber nicht starten, weil die Vereinigten Staaten zu dieser Meisterschaft keine Ringer entsandten. 2003 war er aber bei der Weltmeisterschaft in New York wieder am Start. Er siegte dort über Duane van Staden aus Südafrika, Davud Məhəmmədov aus Aserbaidschan, Marid Mutalimow aus Kasachstan und Alireza Rezaei aus dem Iran und unterlag erst im Finale gegen Artur Taymazov, womit er die WM-Silbermedaille gewann.

Im Jahre 2004 startete Kerry McCoy nach einem Sieg bei den Olympia-Trials vor Tolly Thompson in Athen zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen. Nach Siegen über Francesco Miano-Petta aus Italien und Juri Mildzikow aus Kirgisistan unterlag er in seinem dritten Kampf gegen Marid Mulatimow, womit er ausschied und den siebten Platz belegte.

Nach diesen Spielen erklärte er seinen Rücktritt vom Ringersport. Er war bereits seit 1997 als Assistenztrainer an der Pennsylvania State University tätig gewesen. Von 2005 bis 2008 war er Cheftrainer an der Stanford-University und seit 2009 ist er Cheftrainer an der University of Maryland. Daneben trainierte er auch die Ringer des Lehigh Valley AC in Bethlehem, Pennsylvania und die des Terrapin Wrestling Club College Park, MD. Darüber hinaus war er bei zwei Weltmeisterschaften Cheftrainer der US-amerikanischen Freistilmannschaft und übte auch im US-amerikanischen Ringerverband wichtige Funktionen aus. Er wohnt mit seiner Familie in Palo Alto.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1990 2. Junioren-WM in Szombathely bis 83 kg KG hinter Lucka Kochija, Sowjetunion, vor Miguel Molina Domínguez, Kuba, und Csaba Virág, Ungarn
1992 1. Junioren-WM in Cali, Kolumbien bis 88 kg KG vor Miguel Molina Domínguez und Şaban Seçkin, Türkei
1993 1. Panamerikanische Meisterschaft Schwer vor Wayne Weathers, Kanada, und Luis Márquez, Puerto Rico
1998 2. Goodwill-Games in New York City Schwer hinter Andrei Schumilin, Russland, vor Aydın Polatçı, Türkei, Rasoul Khadem und Alireza Rezaei, beide Iran
1998 4. WM in Teheran Schwer mit Siegen über Sven Thiele, Deutschland, und Andrei Schumilin, einer Niederlage gegen Alexis Rodríguez Valera, Kuba, einem Sieg über Aydın Polatçı und einer Niederlage gegen Andrei Schumilin
1999 1. Weltcup in Spokane Schwer mit Siegen über Sven Thiele, Alexis Rodríguez Valera, Wayne Weathers und Ebrahim Mehrabi, Iran
2000 1. Weltcup in Fairfax Schwer vor Oleg Chorpjakow, Russland, Alireza Rezaei und Mirabi Walijew, Ukraine
2000 1. Panamerikanische Meisterschaft Schwer vor Gamalier Coats Caleano, Dominikanische Republik, und Alexis Rodríguez Valera
2000 5. OS in Sydney Schwer mit Siegen über Mirabi Walijew und Racab Aşabalıyev, Aserbaidschan, einer Niederlage gegen Artur Taymazov, Usbekistan, und einem Sieg über Aljaksej Mjadswedseu, Belarus
2001 1. Manitoba-Open Schwer vor Eric Kirschner und Carl Panero, bde. Kanada
2001 1. Weltcup in Baltimore Schwer vor Aydın Polatçı, Ebrahim Mehrabi und Nikolai Telegin, Russland
2001 4. WM in Sofia Schwer mit Siegen über Ottó Aubéli, Ungarn, und Gelegschamtsyn Ösöchbajar, Mongolei, und Niederlagen gegen David Musuľbes, Russland, und Alexis Rodríguez Valera
2002 1. Weltcup in Spokane Schwer vor Oleg Chorpjakow, Gelegschamtsyn Ösöchbajar und Sven Thiele
2003 1. Titan-Games in San José Schwer vor Alexis Rodríguez Valera
2003 3. Weltcup in Boise Schwer hinter Sven Thiele und Kuramagomed Kuramagomedow, Russland, vor Serhij Prjadun, Ukraine
2003 2. Turnier in Taschkent Schwer hinter Artur Taymazov, Usbekistan, vor Jamal Esmail, Katar, und Nikolai Telegin
2003 1. Panamerikanische Spiele in Santo Domingo Schwer vor Edgar A. Bearre Yaner, Venezuela, und Alexis Rodríguez Valera
2003 2. WM in New York Schwer mit Siegen über Duane van Staden, Südafrika, Davud Məhəmmədov, Aserbaidschan, Marid Mutalimow, Kasachstan, und Alireza Rezaei und einer Niederlage gegen Artur Taymazov
2004 1. Manitobe-Open Schwer vor Chrix Cox und Derek Lauder, bde. Kanada
2004 7. OS in Athen Schwer mit Siegen über Francesco Miano-Petta, Italien, und Juri Mildzikow, Kirgisistan, und einer Niederlage gegen Marid Mutalimow

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, Schwergewicht, bis 1996 bis 100 kg KG, danach bis 130 kg bzw. ab 2002 bis 120 kg KG, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft

Nationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1993 1. USA-Jun.-Studentenmeisterschaft Schwer
1994 1. NCAA-Championships Superschwer vor Justin Greenlee und Tony Vaughn
1994 4. USA-Meisterschaft Superschwer 1. Bruce Baumgartner
1995 3. NCAA-Championships Superschwer hinter Tolly Thompson und Justin Greenlee
1995 3. USA-Meisterschaft Superschwer 1. Bruce Baumgartner
1996 2. USA-Meisterschaft Superschwer hinter Bruce Baumgartner
1997 1. NCAA-Championships Schwer vor Stephen Neal und Tolly Thompson
1997 2. USA-Meisterschaft Schwer hinter Tom Eriksson
1998 5. USA-Meisterschaft Schwer 1. Tolly Thompson
1998 1. WM-Trials Schwer vor Tolly Thompson
1999 3. USA-Meisterschaft Schwer hinter Stephen Neal und Tolly Thompson
1999 2. WM-Trials Schwer hinter Stephen Neal
2000 1. USA-Meisterschaft Schwer vor Stephen Neal, Tolly Thompson und Tom Eriksson
2000 1. Olympia-Trials Schwer vor Stephen Neal
2001 1. USA-Meisterschaft Schwer vor Tolly Thompson, Angelo Borzio und Thomas Rowlands
2001 1. WM-Trials Schwer vor Stephen Neal und Tolly Thompson
2002 1. USA-Meisterschaft Schwer vor Tolly Thompson und Brian Keck
2002 1. WM-Trials Schwer vor Thomas Rowlands
2003 1. USA-Meisterschaft Schwer vor Tolly Thompson und Brian Keck
2003 1. WM-Trials Schwer vor Tolly Thompson
2004 1. USA-Meisterschaft Schwer vor Steve Mocco und Tolly Thompson
2004 1. Olympia-Trials Schwer vor Tolly Thompson

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, Superschwergewicht, bis 1996 bis 130 kg KG, danach abgeschafft, Schwergewicht, von 1997 bis 2001 bis 130 kg, ab 2002 bis 120 kg KG

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Website des US-amerikanischen Ringerverbandes,
  • Website "www.wrestlinghalloffame.org"

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]