Kleine Wüstentaschenmaus

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Kleine Wüstentaschenmaus

Kleine Wüstentaschenmaus (Chaetodipus arenarius)

Systematik
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Überfamilie: Taschennager (Geomyoidea)
Familie: Taschenmäuse (Heteromyidae)
Gattung: Rauhaar-Taschenmäuse (Chaetodipus)
Art: Kleine Wüstentaschenmaus
Wissenschaftlicher Name
Chaetodipus arenarius
(Merriam, 1894)

Die Kleine Wüstentaschenmaus (Chaetodipus arenarius) ist ein in Mexiko auf der Halbinsel Niederkalifornien verbreitetes Nagetier in der Familie der Taschenmäuse. Das Typusexemplar stammt aus der Gemeinde Comondú.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie der Name andeutet, ist die Art mit einer Gesamtlänge von weniger als 200 mm eine der kleinsten Rauhaar-Taschenmäuse. Die Schwanzlänge übertrifft die Kopf-Rumpf-Länge und am Hinterteil fehlen deutliche Borsten. Die durchschnittliche Länge ohne Schwanz beträgt für Männchen 70 mm und für Weibchen 67 mm. Die Schwanzlänge liegt bei 85 mm, die Länge der Hinterfüße bei 21 mm und die Ohren sind etwa 8 mm lang. Im Gegensatz zu einigen anderen Gattungsvertretern ist das Fell bis auf wenige verkümmerte Borsten auf der Oberseite weich. Abhängig von der Population sind die Haare oberseits hellgrau, hellbraun oder dunkelbraun. Manche Exemplare besitzen schwarze Haarspitzen, was ein gesprenkeltes Aussehen erzeugt. An den Flanken erfolgt der Übergang zur weißen oder cremefarbenen Unterseite allmählich oder abrupt. Der Schwanz hat eine helle Unterseite und eine Oberseite, die dunkelbraun oder wie der Rücken gefärbt ist. Direkt vor den Ohren befindet sich ein winziger weißer Fleck. Der Prämolar pro Seite im Unterkiefer ist größer als der letzte Molar.[2]

Verbreitung und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art bewohnt fast gesamt Niederkalifornien mit Ausnahme des zentralen Nordens und der Südspitze. Sie kommt auf einigen vorgelagerten Inseln im Pazifik und im Golf von Kalifornien vor. Die Exemplare sind aus dem Flach- und Hügelland bis 600 Meter Höhe bekannt. Sie halten sich in sandigen Wüsten mit spärlicher Vegetation auf.[3][2]

Zum Verhalten gibt es nur wenige Angaben. Die Tiere graben unterirdische Baue, die an Sandhaufen an den Ausgängen erkennbar sind. Reste der Kleinen Wüstentaschenmaus wurden im Gewölle der Schleiereule entdeckt. Ein Weibchen war im März mit zwei Embryos trächtig.[2]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf kleineren Inseln können menschliche Besucher störend wirken. Die Art ist in geeigneten Habitaten nicht selten. Die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kleine Wüstentaschenmaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Chaetodipus arenarius).
  2. a b c James Alden Lackey: Chaetodipus arenarius. (PDF) In: Mammalian Species #384. American Society of Mammalogists, 6. November 1991, S. 1–4, abgerufen am 13. Dezember 2023 (englisch, doi:10.2307/3504204).
  3. a b Chaetodipus arenarius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: Álvarez-Castañeda, S.T. & Lacher, T., 2016. Abgerufen am 13. Dezember 2023.