Klinga (Parthenstein)

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Klinga
Gemeinde Parthenstein
Koordinaten: 51° 17′ N, 12° 38′ OKoordinaten: 51° 16′ 33″ N, 12° 38′ 17″ O
Höhe: 141 m
Fläche: 6,72 km²
Einwohner: 1126 (30. Jun. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 168 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1994
Postleitzahl: 04668
Vorwahl: 034293
Klinga (Sachsen)
Klinga (Sachsen)

Lage von Klinga in Sachsen

Klinga, Luftaufnahme 2017

Klinga ist ein Gemeindeteil der sächsischen Gemeinde Parthenstein im Landkreis Leipzig.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinga liegt etwa 3,5 Kilometer östlich von Naunhof. Zu Klinga gehört zudem der frühere Ort Staudtnitz, heute eine Gemarkung innerhalb der Gemeinde Parthenstein. Nordöstlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 14, die nächstgelegene Anschlussstelle Klinga ist etwa 1 Kilometer von der Ortsmitte entfernt.

Nachbarorte von Klinga sind Ammelshain im Norden, Altenhain im Nordosten, Seelingstädt im Osten, Beiersdorf im Südosten, Großsteinberg im Süden, Lindhardt im Südwesten sowie Naunhof im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinga und Staudtnitz auf einer Karte von Hermann Oberreit (1836–39)

Klinga mit Staudtnitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Klinga datiert von 1251 als Clinga[2], Staudtnitz wird bereits 1186 als Studiniz[3] erwähnt.

Kirche Klinga

Das Baujahr der Klingaer Kirche konnte durch fehlende schriftliche Belege bis dato nicht geklärt werden, vermutet wird das 12. Jahrhundert. Von den seitdem geschehenen Umbauten ist bis heute noch die Innenraumgestaltung aus den Jahren 1728–64 erhalten geblieben. Zu dieser Zeit wurden die ursprünglich sehr kleinen Fenster vergrößert, das heutige Westportal in den Turm gebrochen (sogleich die Süd- und Nordtür zugemauert), ein noch heute vorhandener Taufengel angeschafft, Emporen eingebaut sowie 1744 die Orgel eingebaut.[4]

August Schumann nennt 1817 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Klinga betreffend u. a.:

„Es gehört schrifts. zum Rittergute Pombsen, hat eine Filialkirche von Nauenhof, in welche das Dorf Staudtnitz eingepfarrt ist; 30 Häuser, 140 Einwohner, mit 10 Hufen, […], 85 Kühen und 700 Schaafen.“[5]

Staudtnitz betreffend führt Schumann 1824 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon an:

„[…], gehört mit Ober- und Erbgerichten zum Rittergute Seelingstädt, […] hat in etwa 24 Häusern gegen 120 Bewohner […] gegen 80 Kühe und 3 ½ Hufen, und ist nach Klinga gepfarrt. […] Der Ort hat den Bierzwang nach Grimma von Mariä Geburt bis Johannis, im übrigen Theile des Jahrs aber die Freiheit, überall Bier zu holen.“[6]

1936 wurde Staudtnitz nach Klinga eingemeindet.[2][3] 1924 und erneut 1961 wurde die barocke Ausmalung der Kirche erneuert, 1958/59 wurde im Kirchturm ein Gemeinderaum eingerichtet.[4]

Zum 1. Januar 1994 wurde aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Grethen, Großsteinberg, Klinga und Pomßen die Gemeinde Parthenstein neugebildet.[7]

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl[2][3]
1548/511 22 besessene Mann, 25 Inwohner, 21 Hufen
15512 14 besessene Mann, 3 Inwohner
17641 22 besessene Mann, 11 Häusler, 10 Hufen
17642 19 besessene Mann, 8 Häusler, 3 ½ Hufen
18341 225
18342 140
Jahr Einwohnerzahl
18711 255
18712 158
18901 259
18902 187
19101 226
19102 242
Jahr Einwohnerzahl
19251 316
19252 357
19393 730
19463 963
19503 957
19643 739
Jahr Einwohnerzahl
19903 692
20103 1099[8]
20133 1077[9]
1 
Klinga
2 
Staudtnitz
3 
Klinga mit Staudtnitz

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Staudnitz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band. Schumann, Zwickau 1824, S. 315 f.
  • Uwe Schirmer: Das Amt Grimma 1485–1548. Demographische, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse in einem kursächsischen Amt am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit. Beucha 1996. ISBN 3-930076-22-5
  • Cornelius Gurlitt: Klinga. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 144.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Klinga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. meister: Zahlen und Fakten. Abgerufen am 17. November 2023 (deutsch).
  2. a b c Vgl. Klinga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. a b c Vgl. Staudtnitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. a b Daten zur Geschichte der Klinager Kirche, abgerufen am 8. März 2012.
  5. Vgl. Klinga. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 90.
  6. Vgl. Staudnitz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band. Schumann, Zwickau 1824, S. 315 f.
  7. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, archiviert vom Original am 31. Oktober 2013; abgerufen am 14. März 2023.
  8. Jens Langhof: Zahlen und Fakten. 17. Mai 2012, archiviert vom Original am 12. Juli 2012; abgerufen am 14. März 2023.
  9. Zahlen und Fakten zu Klinga auf parthenstein.de, abgerufen am 23. März 2015.