Klusbach (Freibach)

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Klusbach
Klusbach bei der Heldmühle in der Gemeinde Wolfhalden

Klusbach bei der Heldmühle in der Gemeinde Wolfhalden

Daten
Gewässerkennzahl CH: 2132
Lage Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kanton St. Gallen, Schweiz
Flusssystem Rhein
Abfluss über Freibach → Rhein → Nordsee
Ursprung beim Hof Unteraltenstein knapp auf dem Gemeindegebiet von Heiden
47° 26′ 4″ N, 9° 33′ 20″ O
Quellhöhe ca. 879 m ü. M.[1]
Mündung bei Thal in den FreibachKoordinaten: 47° 27′ 58″ N, 9° 34′ 20″ O; CH1903: 760847 / 259456
47° 27′ 58″ N, 9° 34′ 20″ O
Mündungshöhe 407 m ü. M.[2]
Höhenunterschied ca. 472 m
Sohlgefälle ca. 89 ‰
Länge 5,3 km[2]
Einzugsgebiet 7,63 km²[2]
Abfluss am Pegel Mündung[2]
AEo: 7,63 km²
MQ
Mq
230 l/s
30,1 l/(s km²)

Der Klusbach ist der rechte 5,3 km lange Quellbach des Freibaches im Schweizer Kanton St. Gallen.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klus, vom lateinischen clusa = umschlossener Raum, ist eine Bezeichnung für ein Quertal eines Flusses oder Baches mit steilen, felsigen Seitenwänden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Klusbach entspringt auf einer Höhe von etwa 879 m ü. M. im Naien auf dem Gebiet der Gemeinde Heiden in einem Wald südlich vom Wolfhaldener Weiler Altenstein, direkt an der Gemarkungsgrenze zwischen Heiden und Wolfhalden. Er fliesst zunächst in nordöstlicher Richtung durch Waldgelände, passiert dann die Grenze nach Wolfhalden und wird nach etwa sechshundert Metern auf seiner rechten Seite vom Najenbach gespeist. Kurz danach fliesst ihm ebenfalls von rechts der Ochsenbach zu. Der Klusbach verlässt nun den Wald und betritt die offene Flur. Er wechselt dort seine Laufrichtung nach Norden und bewegt sich durch Felder und Wiesen östlich am Weiler Schönenbühl vorbei. Nördlich der Heldwies stärkt ihn auf seiner rechten Seite der Heldbach und östlich von Funkenbühl der Grenzbach. Der Bach fliesst danach bei Klus wieder durch ein Waldgebiet. Etwas bachabwärts nimmt er auf seiner linken Seite zuerst den Katzenbach und gleich darauf den Tannenbach auf und bei der Gaiswies fliesst ihm von rechts der Augstibach und dann von links der Bruggtobelbach zu. Er läuft nun in Richtung Nordwesten und fliesst etwa zweihundert Meter östlich an der Ortschaft Wolfhalden entlang. Er unterquert nun die Hauptstrasse 463 und wird gleich darauf von links vom Koltobelbach gespeist. Dort betrieb er einst die Bruggmühle. Nördlich vom Plätzle bildet der Bach die Grenze zwischen Wolfhalden und Lutzenberg. Beim Weiler Tobelmühle passiert der Klusbach die Kantonsgrenze und wechselt nach Thal im Kanton St. Gallen. Dort fliesst ihn auf seiner linken Seite der Haslibach zu und kurz danach wird er von rechts vom Haufenbach gestärkt. In Thal wird er auch als Dorfbach Thal bezeichnet. Zuletzt mündet er in den Gstaldenbach, welcher ab hier Freibach genannt wird.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Najenbach (rechts), 1,5 km
  • Ochsenbach (rechts), 1,2 km
  • Heldbach (rechts), 1,5 km
  • Grenzbach (rechts), 1,2 km
  • Katzenbach (links), 0,8 km
  • Saugrubbach (links), 1,3 km
  • Tannenbach (links), 0,5 km
  • Augstibach (rechts), 0,7 km
  • Bruggtobelbach (links), 0,7 km
  • Oberlindenbergbach (links), 0,3 km
  • Koltobelbach (links), 0,3 km
  • Haslibach (links), 1,1 km
  • Haufenbach (rechts), 1,4 km
  • Gupfenbach (rechts), 0,6 km

Charakter und Gewässergüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Klusbach ist ein naturnaher wilder Waldbach. Fast der gesamte Oberlauf ist in einem ökomorphologisch guten Zustand.[3] 2003 wurde der Klusbach wegen heterotrophen Bewuchs und Schaum als kritisch bis sehr stark belastet eingestuft[4] und in einer Untersuchung der appenzellischen Fliessgewässer im Jahr 2008[5] bekam er dagegen in der biologischen Gesamtbewertung eine gute Benotung. Im Unterlauf wurden jedoch überhöhte Phosphorkonzentrationen nachgewiesen.

Erwähnenswert ist das Geotop Gletschermühlen "Klusbach", eine Folge von teilweise verschütteten Strudellöchern und kleineren Gletschermühlen im felsigen Bett des Klusbaches.[6]

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wasser des Klusbaches ist ein idealer Lebensraum für die Bachforelle. Vereinzelt kann auch die standortfremde Regenbogenforelle gesichtet werden.[7]

Mühlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Klusbach betrieb früher ein dutzend Mühlen[8]. So z. B. die Heldmühle[9], die Mühle Klus[10], die Gaismüli[11], die Bruggmühle[12], die Sägerei Plätzli[13], die Stoffdruckerei Kellen[14], die Mühle Kellen[15], die Mühle Tobelmüli[16] und die Hammerschmiede und Sägerei Tobelmüli.[17]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quelle auf dem GIS-Browser Kanton St. Gallen, abgerufen am 15. August 2016
  2. a b c d Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  3. Fliessgewaesseruntersuchung 2008 Modul Fische
  4. Untersuchung der appenzellischen Fliessgewässer 2003. (PDF) Kanton Appenzell A.Rh., abgerufen am 16. Januar 2021.
  5. Untersuchung der appenzellischen Fliessgewässer 2008. (PDF) Fischereiverwaltung Appenzell Ausserrhoden, abgerufen am 16. Januar 2021.
  6. Geotopinventar Kt - Geoportal. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  7. siehe Fliessgewaesseruntersuchung 2008
  8. Klusbach als imposanter Wasserfall
  9. Heldmühle Wolfhalden, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  10. Mühle Klus, Wolfhalden, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  11. Gaismüli Wolfhalden, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  12. Bruggmühle Wolfhalden, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  13. Sägerei Plätzli, Wolfhalden, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  14. Stoffdruckerei Kellen, Lutzenberg, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  15. Mühle Kellen, Lutzenberg, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  16. Mühle Tobelmüli, Lutzenberg, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde
  17. Hammerschmiede und Sägerei Tobelmüli, Lutzenberg, Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]