Kohler-Regel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Kohler-Regel besagt, dass ein von der magnetischen Flussdichte abhängiger spezifischer Widerstand für kleine magnetische Flussdichten extrapoliert werden kann.

Formel und Verfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regel schreibt sich wie folgt:

mit

  • eine universelle, von der Temperatur unabhängige Funktion, die nur von Material und Geometrie abhängt.

Genaue Ergebnisse liefert die Anwendung der Kohler-Regel insbesondere bei Flussdichten unter 30 mT. Für kleine magnetische Flussdichten gilt:

Insbesondere kann durch Anwendung dieser Regel der spezifische Widerstand von supraleitenden Materialien gemessen werden. Dazu legt man unterhalb der kritischen Temperatur eine äußere überkritische Flussdichte an, so dass der Supraleiter die Meißner-Phase verlässt und der Widerstand messbar wird. Dann kann durch die Kohler-Regel der spezifische Widerstand aus den gemessenen Werten näherungsweise bestimmt werden.[1]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name bezieht sich auf den deutschen Physiker Max Kohler (1911–1982), der in den 1930er Jahren die themenverwandte Kohlersche Regel formuliert hatte.[2][3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. James C. Garland, R. Bowers: Evidence for Electron-Electron Scattering in the Low-Temperature Resistivity of Simple Metals. In: Physical Review Letters. Band 21, Nr. 14, 30. September 1968, S. 1007–1009, doi:10.1103/PhysRevLett.21.1007.
  2. K. Böning: Die Kohler-Regel für den longitudinalen Magnetwiderstand von neutronenbestrahltem Kupfer bei 4,6 Grad K. In: Physik der kondensierten Materie 12, S. 72–80 (1970).
  3. Kohlersche Regel auf spektrum.de.