Konsortium Deutsche Meeresforschung

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Konsortium Deutsche Meeresforschung
Rechtsform Eingetragener Verein
Gründung 2004 in Berlin
Vorstand Ulrich Bathmann (Vorsitzender)
Michael Schulz
Kay Emeis
Karin Lochte
Detlef Stammer
Geschäftsführer Jan-Stefan Fritz
Mitglieder 16
Website www.deutsche-meeresforschung.de
Biologische Untersuchungen durch den Einsatz von Forschungstauchern ist ein Aspekt der im KDM vertretenen deutschen Meeresforschung

Das Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) (engl. German Marine Research Consortium) ist der Zusammenschluss der großen deutschen Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der Meeres-, Polar- oder Küstenforschung. Das KDM ist ein eingetragener Verein mit sechzehn Mitgliedern. Ihm gehören alle großer Forschungsinstitute und Einrichtungen von Universitäten der Marinen-Wissenschaften an. Vorsitzender ist der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) Ulrich Bathmann.[1]

Ziel des Konsortiums ist die Förderung der deutschen Meeresforschung einschließlich der meereswissenschaftlichen Polarforschung sowie der Küstenforschung und die Intensivierung der verbindlichen Kooperation der beteiligten Institutionen. Dazu wird die Entwicklung gemeinsamer Forschungsprogramme und eine Zusammenarbeit innerhalb der deutschen, europäischen und internationalen Meeresforschung angestrebt. Durch die verbindlichen Koordination und Planung der Forschungsprogramme aller zusammengeschlossenen Mitglieder soll Betrieb und Nutzung großer Infrastruktur effektiver gestaltet werden. Das KDM betreibt auch Lobbyarbeit und vertritt einheitlich die Interessen der Meeresforschung gegenüber nationalen Entscheidungsträgern und der Europäischen Union sowie gegenüber der Öffentlichkeit.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude des Alfred Wegener Instituts in Ny-Ålesund, mit Büste von Roald Amundsen

(Stand 06/2020)

Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

KDM Forschungsschiff Meteor

Die im KDM zusammengeschlossenen Einrichtungen betreiben die größten deutschen Forschungsschiffe. Dazu gehören unter anderem die Eisbrechende Polarstern und die Forschungsschiffe Meteor und Maria S. Merian.

Im Herbst 2010 legte der Wissenschaftsrat der Deutschen Forschungsgemeinschaft dem Bundesforschungsministerium Vorschläge vor, Ersatz für die großen deutschen Forschungsschiffe Poseidon (Baujahr 1976), Meteor (Baujahr 1985) und Polarstern (Baujahr 1982) zu schaffen. Diese Vorschläge wurden vom KDM unterstützt. Wesentlich ist die Empfehlung, ein neues Eis brechendes Schiff bis 2016 zu bauen und über einen begrenzten Zeitraum zeitgleich zwei Polarforschungsschiffe zu betreiben, um parallele ganzjährige Untersuchungen in Arktis und Antarktis möglich zu machen.

Kapazitäten bei mittelgroßen Forschungsschiffen zu reduzieren, die vor allem in Nord- und Ostsee und in Schelf- und Randmeeren zum Einsatz kommen, sieht das KDM kritisch. Viele gesellschaftliche relevante Fragen müssten in den Küstengewässern erforscht werden und deshalb seien die Schiffe damit ein wichtiger Teil der EU Forschungsstrategien.

Koordinierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungs-U-Boot JAGO des GEOMAR

Das Konsortium unterstützt die Idee, die Einsatzplanung aller weltweit operierenden großen Forschungsschiffe (außer der Polarstern) in die Zuständigkeit der Leitstelle an der Universität Hamburg zu geben. Die Vergabe beantragter Schiffszeit soll nach KDM-Forderung bei der Senatskommission für Ozeanographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft liegen.

Da immer mehr komplexe Gerätschaften auf Forschungsschiffen (Lander, autonome und schiffsgesteuerte Unterwasserroboter, Bohrgerätschaften) zum Einsatz kommen, unterstützt das KDM eine „Leitstelle für Unterwassertechnologie“ . Damit soll die gemeinsame Nutzung seegängiger Großgeräte in einem Nutzerpool leichter möglich werden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich Bathmann. Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, abgerufen am 23. Juni 2019.