Korama

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Korama
Satellitenaufnahme der Grenzregion zwischen Niger und Nigeria mit der Korama

Satellitenaufnahme der Grenzregion zwischen Niger und Nigeria mit der Korama

Daten
Lage Region Zinder in
Niger Niger
Ursprung Sassoumbroum
13° 8′ 0″ N, 8° 32′ 20″ O
Mündung MalawaKoordinaten: 13° 2′ 0″ N, 9° 36′ 0″ O
13° 2′ 0″ N, 9° 36′ 0″ O

Länge 125 km[1]
Linke Nebenflüsse Machaya, Zermou
Die Korama bei Gada Garin Gjadi

Die Korama bei Gada Garin Gjadi

Die Korama ist ein rund 125 Kilometer langes Wadi im Süden der Region Zinder in Niger.

Verlauf und Charakteristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ursprung des Wadis liegt im Gemeindegebiet von Sassoumbroum. Die Korama ist ein endogenes System. Der den Fluss speisende Grundwasserleiter wird durch Perkolation durch die durchlässigen Böden im Flachland und den umgebenden Abhängen mit Wasser angereichert.[2] Das Wadi weist über seine gesamte Länge ein einen knappen halben Kilometer breites Überschwemmungsgebiet auf, das nur für vier bis sechs Wochen im Jahr geflutet ist.[1]

Das Flussbett beschreibt einen Bogen, der zunächst durch Kwaya und Bandé bis zur Landgemeinde Dogo im Nordosten verläuft. Dort befindet sich die Forêt classée de Korama, ein 900 Hektar großer und 1952 unter Naturschutz gestellter Palmenhain.[3] Die Korama schwenkt nun Richtung Südosten und erreicht nach Wacha und Dungass die Landgemeinde Malawa, wo sie im sandigen Boden der Sahelzone endet.

Die wichtigsten Zuflüsse der Korama sind die Machaya und der Zermou, die ihren Ursprung im Norden haben.[4]

Korama-Becken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Korama-Becken, kurz auch die Korama genannt, ist ein System aus mehreren Wadis und Niederungen, das sich durch die Departements Kantché, Magaria und Mirriah zieht. Der niedrige Grundwasserspiegel von zwei bis zehn Metern Tiefe und das Vorhandensein zahlreicher kleiner Teiche begünstigen die Bewässerungsfeldwirtschaft. Die Überbeanspruchung der Böden auf Grund zunehmender menschlicher Besiedlung im Umfeld der Großstadt Zinder wirkte sich jedoch negativ auf die Bodenqualität aus. Auch der natürliche Baumbestand aus Affenbrotbäumen und Anabäumen ist im Schwinden begriffen.[5]

Auch wenn das Wadi Korama heute nicht mehr oberirdisch in den Tschadsee entwässert, liegt es doch geografisch im Komadugu Yobe Einzugsgebiet.[6] Auf Satellitenfotos lassen sich der ehemalige Flussverlauf und die Mündung in den Nguru-See erkennen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Rach: Geologie und Hydrogeologie des südlichen Korama-Beckens, südöstlicher Niger. Dissertation. Universität des Saarlandes, Saarbrücken 1989.
  • Issoufou Sandao: Etudes hydrodynamique, hydrochimique et isotopique des eaux souterraines du bassin versant de la Korama / Sud Zinder, Niger. Impacts de la variabilité climatique et des activités anthropiques. Thèse de doctorat. Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Korama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b R. H. Hughes, J. S. Hughes: A Directory of African Wetlands. IUCN, Gland 1992, ISBN 2-88032-949-3, S. 404.
  2. Mälin Falkenmark, Tom Chapman (Hrsg.): Comparative hydrology. An ecological approach to land and water resources. UNESCO, Paris 1989, ISBN 92-3-102571-6, S. 374.
  3. Données disponibles pour chaque forêt classée. Direction de l’Environnement, Ministère de l’Hydraulique, de l’Environnement et de la Lutte Contre la Désertification, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 16. Februar 2021 (französisch).
  4. Zibo Zakara, Atahirou Karbo, Jean François Aranyossy: Application des isotopes de l'environnement à l’étude des aquifères des Korama, sud de Zinder (Niger). In: Les ressources en eau au Sahel. Etudes hydrogéologiques et hydrologiques en Afrique de l’Ouest par les techniques isotopiques. Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), Wien Oktober 1993, S. 97–98 (naweb.iaea.org [PDF; abgerufen am 30. September 2018]).
  5. Comité Interministériel de Pilotage de la Stratégie de Développement Rural Secrétariat Exécutif: Le Zonage Agro-écologique du NIGER. Niamey 2004 (Online-Version; PDF; 411 kB), S. 11–12.
  6. FAO Seite zum Tschadsee