Kotzerter Stöcken

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Kotzerter Stöcken
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 12′ N, 7° 2′ OKoordinaten: 51° 11′ 57″ N, 7° 2′ 22″ O
Höhe: etwa 210 m ü. NHN
Postleitzahl: 42719
Vorwahl: 0212
Kotzerter Stöcken (Solingen)
Kotzerter Stöcken (Solingen)

Lage von Kotzerter Stöcken in Solingen

Kotzerter Stöcken, bis 1935 nur Stöcken genannt, ist eine Ortslage in der bergischen Großstadt Solingen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kotzerter Stöcken liegt auf einer Anhöhe im Norden des Stadtteils Wald unmittelbar an der Stadtgrenze zu Haan. Der Ort befindet sich nördlich der Ortslage Kotzert und südlich der auf Haaner Stadtgebiet befindlichen Orte Schmachtenberg und Irdelen sowie dem Gewerbe- und Industriegebiet Haan-Ost. Südlich bzw. südwestlich liegen Igelsforst, Widerschein, Sonnenschein und Kneteisen. Im Osten befinden sich Holz, Knynsbusch, der Zieleskotten sowie die Bausmühle und Eschbach.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname hat seit 1935 zwei Bestandteile, als man das Bestimmungswort Kotzert dem bisherigen Namen Stöcken hinzufügte, um eine bessere Unterscheidbarkeit von dem anderen Ortsteil Stöcken nördlich von Kohlfurth in Solingen-Mitte zu gewährleisten. Das Wort Kotzert ist der südlich gelegenen Ortslage entnommen. Stöcken bezeichnet die nach Rodung oder Fällung zurückbleibenden Baumstümpfe (vergleiche auch den Flurnamen Stübben).[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stöcken entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie ist erstmals in der Preußischen Uraufnahme von 1843 als Stöcken verzeichnet. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort ebenfalls als Stöcken verzeichnet,[3] ebenso wie in den Messtischblättern der amtlichen topografischen Karte 1:25.000 von 1892/1894.

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Stöcken zur Bürgermeisterei Wald, dort lag er in der Flur II. (Holz). 1815/16 lebten neun, im Jahr 1830 zehn Menschen im als Weiler bezeichneten Stöcken.[4][5] 1832 war der Ort Teil der Ersten Dorfhonschaft innerhalb der Bürgermeisterei Wald.[4] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit ein Wohnhaus und zwei landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten acht Einwohner im Ort, davon einer katholischen und sieben evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit einem Wohnhaus und zehn Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Stöcken zwei Wohnhäuser mit sieben Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ortsteil ein Wohnhaus mit fünf Einwohnern,[8] 1905 werden ebenfalls ein Wohnhaus und fünf Einwohner angegeben.[9]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Stöcken ein Ortsteil Solingens. Nach der Städtevereinigung gab es zwei Höfe namens Stöcken in Solingen, das Solinger Stöcken sowie das in Wald. Zur besseren Unterscheidbarkeit erhielt der Walder Ort am 26. April 1935 den Namenszusatz Kotzert.[1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen, Solingen 1936
  2. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.