Krähenwinkel

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Krähenwinkel
Wappen von Krähenwinkel
Koordinaten: 52° 28′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 52° 27′ 40″ N, 9° 44′ 38″ O
Höhe: 48 m ü. NHN
Fläche: 6,73 km²[1]
Einwohner: 2647 (31. Jan. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 393 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30855
Vorwahl: 0511
Krähenwinkel (Niedersachsen)
Krähenwinkel (Niedersachsen)

Lage von Krähenwinkel in Niedersachsen

Matthias-Claudius-Kirche
Matthias-Claudius-Kirche

Krähenwinkel ist ein Ortsteil der Stadt Langenhagen in der niedersächsischen Region Hannover.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt nördlich des Hauptortes Langenhagen. In seiner Nähe liegt der Waldsee, der als Badesee genutzt wird. Am Ortsrand treffen sich die Landesstraße 190 und die Kreisstraße 361. Etwa 5 km westlich befindet sich der Flughafen Hannover. Im Norden des Orts liegt ein Naturschutzgebiet: das Kananoher Moor.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ersterwähnung, Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1612 wurde Krähenwinkel („Kreyenwinckell“) von Heinrich Clawe als Vogt erstmals in der Vorbemerkung zu einem Erbregister erwähnt.[3]

Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde die ehemals selbständige Gemeinde Krähenwinkel am 1. März 1974 in die Stadt Langenhagen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1910 0306 [5]
1925 0666 [6]
1933 0709 [6]
1939 0811 [6]
1950 1274 [7]
1956 1285 [7]
1973 2333 [1]
2016 2547 [8]
2020 2647 [2]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzige Kirche des Ortes ist die evangelisch-lutherische Matthias-Claudius-Kirche. Der deutsche Dichter und Journalist Matthias Claudius (1740–1815) gab der Kirche ihren Namen.[9]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat von Krähenwinkel setzt sich aus zwei Ratsfrauen und sieben Ratsherren folgender Parteien zusammen:[10]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister von Krähenwinkel ist Steffen Hunger (CDU). Seine Stellvertreterin ist Susanne Wöbbekind (SPD).[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Krähenwinkel stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 31. Juli 1962 durch den Regierungspräsidenten in Hannover erteilt.[11]

Wappen von Krähenwinkel
Wappen von Krähenwinkel
Blasonierung: „In Gold auf erniedrigtem, grünem Sparren eine auffliegende, silbern bewehrte, schwarze Krähe.“[11]
Wappenbegründung: Krähenwinkel hat keine lange Geschichte und bietet auch keine relevanten Ereignisse, die für ein Wappen ausgewertet werden konnten. Der Ortsname wurde sogar von Forschern zeitweise zu den Scherznamen verwiesen, da er in alten Urkunden nicht erwähnt ist. „Krähenwinkel“ bot als zusammengesetzte Bezeichnung (siehe Raben und Krähen) für die Phantasie weiten Spielraum. Menschen haben oft Beobachtungen aus ihrer Umwelt herangezogen, wenn sie ihren Wohnsitzen Namen gaben. Aus diesen Überlegungen ist die Entscheidung des damaligen Gemeinderates für ein eigenes Ortswappen zu verstehen.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Waldsee im Herbst

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine, regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den in Krähenwinkel ansässigen Vereinen zählen die Freiwillige Feuerwehr und der Sportverein TSV KK (Turn- und Sportverein Krähenwinkel/Kaltenweide), der den Nachbarort Kaltenweide miteinbezieht. An dem oben genannten Waldsee trifft sich regelmäßig die DLRG. Jedes Jahr wird ein Grundschüler ausgelost, um das Friedenslicht aus Stadl-Paura nach Krähenwinkel zu holen, wie es Tradition ist. Dies wird von der evangelischen Matthias-Claudius Kirche organisiert. Sie ist die einzige im Ort. Hin und wieder findet man auch Straßenfeste. Im Kananoher Moor treffen sich im Frühjahr häufig NABU-Mitglieder.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tierheim Hannover und Umgebung

Der Kindergarten Krähenwinkel wurde vor einigen Jahren bekannt. Bill und Tom Kaulitz von Tokio Hotel waren 1993 in dessen Gruppe der Rumpelstilzchen, bis sie zurück nach Magdeburg zogen.

Im Ort gibt es eine Grundschule, eine Kindertagesstätte, ein Dorfgemeinschaftshaus und eine kleine Bibliothek. Der Ort hat mehrere Spielplätze, unter anderem auch am Waldsee.

Die Nahversorgung wird durch eine kleine Ladenzeile mit Arztpraxis und Apotheke sowie einen an der Durchgangsstraße gelegenen Supermarkt sichergestellt.

Das Tierheim für Hannover und Umgebung mit dem Sitz des Tierschutzvereins Hannover und Umgebung liegt in Krähenwinkel.

Drei Buslinien von Üstra und Regiobus Hannover verbinden Krähenwinkel mit Langenhagen und Mellendorf.

Im Westen Krähenwinkels befindet sich der Flughafen Hannover, der ein wichtiges Drehkreuz des Landes Niedersachsen ist.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Doris Elisabeth Schmalz (1916–2018),[12] selbständige Versandbuchhändlerin,[13] Ehefrau von Kurt Schmalz (siehe: Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen)

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Schmalz (1906–1964), stellvertretender NSDAP-Gauleiter von Süd-Hannover-Braunschweig[14], er verstarb in Krähenwinkel
  • Friedhelm Fischer (* 1955), Dipl.-Ing., Verkehrsingenieur, Politiker (SPD) und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Langenhagen, er war Ortsratsmitglied in Krähenwinkel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Krähenwinkel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 23, Landkreis Hannover (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 18. Februar 2020]).
  2. a b Zahlen, Daten, Fakten – Allgemeine Informationen, Statistik der Stadt Langenhagen. In: Webseite Stadt Langenhagen. 31. Januar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
  3. Oliver Krebs: Eine 400-jährige Tradition. In: Webseite Echo Wochenzeitung. 4. Juni 2012, abgerufen am 28. September 2018.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 196.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Hannover. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
  6. a b c Michael Rademacher: Landkreis Hannover. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 42).
  7. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 159 (Digitalisat).
  8. Zahlen, Daten, Fakten – Allgemeine Informationen, Statistik der Stadt Langenhagen. In: Webseite Stadt Langenhagen. 31. Januar 2020, archiviert vom Original am 22. August 2017; abgerufen am 18. Februar 2020.
  9. Matthias-Claudius-Kirche. In: Webseite Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Matthias-Claudius. Abgerufen am 18. Februar 2018.
  10. a b Ortsrat von Krähenwinkel. In: Bürgerinformationssystem der Stadt Langenhagen. Abgerufen am 19. November 2020.
  11. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 230–235.
  12. F. Heimbach und E. Wedler: 102-Jährige stirbt bei Wohnungsbrand. In: Webseite Bild Zeitung. 5. November 2018 (Digitalisat [abgerufen am 6. November 2018]).
  13. Oliver Krebs: Doris Schmalz feiert ihren 100. Geburtstag. In: Webseite Echo Wochenzeitung. 8. September 2016, abgerufen am 18. Februar 2018.
  14. Bernhard Kiekenap: Der Stellvertreter aus Krähenwinkel. Biografische Notizen über Kurt Schmalz (1906–1964). Appelhans Verlag, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-941737-74-7, S. 12.