Krach um Jolanthe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Krach um Jolanthe, bzw. Schweinskomödie, niederdeutscher Originaltitel: Swienskummedi, auch Swienskomödi ist ein deutsches Lustspiel in drei Akten von August Hinrichs.[1]

Skulptur „Krach um Jolanthe“ in Cloppenburg

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1931: Bauer Lampken/Sterff verweigert die Zahlung seiner Steuern. Dabei wird er vom örtlichen Lehrer, der in die Tochter des Hauses verliebt ist, bei den Schreibereien unterstützt. Daraufhin wird seine Zuchtsau Jolanthe gepfändet. Bei der anschließenden Versteigerung wird kein einziges Gebot abgegeben. Der Wachtmeister sperrt die Sau dann ins Feuerwehrhaus. Am nächsten Morgen ist die Sau aus dem Spritzenhaus verschwunden und im Dorf wurden mehrere Säue geschlachtet.

Bei den anschließenden Vernehmungen durch den Wachtmeister gerät, da die Bauern sich gegenseitig decken, der Lehrer in Verdacht, die Sau gestohlen zu haben. Bei den weiteren Ermittlungen findet der Polizist auch den Viehhändler heraus, der Jolanthe gekauft hat. Als der Wachtmeister den Bauern verhaften will, offenbart seine Tochter, dass sie am Vortag beim Gerichtsvollzieher war und die Schulden bezahlt hat. Da der Wachtmeister aber den ganzen Tag ermittelt hat, konnte ihn der Gerichtsvollzieher nicht erreichen.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das im niederdeutschen Raum angesiedelte Stück wurde außer von den norddeutschen Sendeanstalten unter anderen auch vom Bayerischen Rundfunk übernommen und in Hörfunk und Fernsehen ausgestrahlt. Die Handlung wurde dabei ins Bayerische verlegt, und die Charaktere erhielten besser ins dortige Bild passende Namen. So wurden beispielsweise aus dem Bauer Lampken nun Leonhard Sterff und aus seinem Knecht Hinnerk jetzt Knecht Sepp.

Bei der ARD-Hörspieldatenbank ist auf der Seite zum Hörspiel Wenn de Hahn kreiht von 1977 folgender Text zu lesen: „Den Oldenburger Bühnenautor August Hinrichs (1879 bis 1956) zählt man weder zu den ‚Klassikern‘ noch zu den ‚Wegbereitern‘ des niederdeutschen Theaters, aber wenn man eine Liste der erfolgreichsten plattdeutschen Dramatiker aufstellen wollte, stünde sein Name mit weitem Abstand vor allen anderen an der Spitze. In den zwanziger und dreißiger Jahren war er einer der meistgespielten Bühnenautoren; seine Stücke wurden in ganz Deutschland und im Ausland gespielt, und sogar der Film nahm sich seiner Werke (‚Krach um Jolanthe‘) an. Auch heute erfreuen sich seine Komödien – ob sie nun in plattdeutscher Sprache auf der Bühne oder in ‚Missingsch‘ auf dem Bildschirm dargeboten werden – noch immer großer Beliebtheit. Diesen nun schon einige Jahrzehnte andauernden Erfolg verdankt August Hinrichs vor allem seinem handwerklichen Können und seinem untrüglichen Gespür für komische Stoffe.“

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lustspiel wurde von Carl Froelich verfilmt und hatte am 18. August 1934 seine Premiere.[2]

  • Ohnsorg-Theater: Folge 120 Erstausstrahlung am 22. Dezember 1979[3]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maria Anna Zumholz (Hg.): "Krach um Jolanthe". Krise und Revolte in einer agrarisch-katholischen Region 1929-1930 und der Konflikt um die Deutungs- und Erinnerungskultur, Münster (Aschendorff) 2012. ISBN 978-3-402-12913-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wenn der Hahn kräht. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 8. Juni 2017 (Verweis auf Theaterzettel).
  2. Krach um Jolanthe | filmportal.de. Abgerufen am 14. April 2019.
  3. imfernsehen GmbH & Co KG: Ohnsorg-Theater Folge 120: Krach um Jolanthe. Abgerufen am 14. April 2019.
  4. Abspann Fernsehausstrahlung
  5. Bayerischer Rundfunk: Chiemgauer Volkstheater. 4. März 2019, abgerufen am 14. April 2019.
  6. volkstheater-fan.de - Volkstheater-Vergleich. Abgerufen am 15. April 2019.