Kraftwerk Felsenau

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Kraftwerk Felsenau
Maschinenhaus des Kraftwerks Felsenau
Maschinenhaus des Kraftwerks Felsenau
Maschinenhaus des Kraftwerks Felsenau
Lage
Kraftwerk Felsenau (Stadt Bern)
Kraftwerk Felsenau (Stadt Bern)
Koordinaten 600036 / 201970Koordinaten: 46° 58′ 8″ N, 7° 26′ 21″ O; CH1903: 600036 / 201970
Land Schweiz
Ort Bern
Gewässer Aare
Höhe Oberwasser 488 m ü. M.
Kraftwerk
Eigentümer Energie Wasser Bern (EWB)
Betreiber Energie Wasser Bern (EWB)
Betriebsbeginn 6. November 1909
Technik
Engpassleistung 11,3 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
10–14 m
Ausbaudurchfluss 100 m³/s
Regelarbeitsvermögen 70 Millionen kWh/Jahr
Turbinen 1 Kaplan-Rohrturbine
Sonstiges
Zugehöriges Wehr Stauwehr Engehalde

Das Kraftwerk Felsenau ist ein Flusskraftwerk an der Aare in der Schweizer Bundesstadt Bern. Das Turbinenhaus befindet sich im nördlichen Quartier Felsenau, unweit der Brauerei Felsenau, und wird durch Energie Wasser Bern betrieben. Der Wassereintritt befindet sich am Stauwehr Engehalde an der Vorderen Engehalde, wo die Aare aufgestaut wird. Das Wasser wird unter der Engehalbinsel hindurch zu den Turbinen geleitet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spinnerei und Kraftwerk (rechts) 1914

Die Spinnerei Felsenau besass eine Wasserkonzession und plante mit dem Bau eines Elektrizitätswerks an Stelle der mechanischen Turbinenanlage, die Wasserkräfte in der Felsenau besser ausschöpfen zu können. Durch die Grosse Depression (1873–1896) kam die Spinnerei in finanzielle Schwierigkeiten. Nach einem längeren Rechtsstreit mit der Stadt Bern trat die Spinnerei der Stadt 1906 die Wassernutzungsrechte ab. Die Stadt baute 1907 bis 1910 einen neuen Stollen und ein Elektrizitätswerk. Als Gegenleistung musste sie der Spinnerei 800 Kilowatt Strom (20 Prozent der Produktion) auf unbefristete Zeit gratis liefern sowie das abgetretene Land entschädigen.[1]

Bei der Inbetriebnahme des Kraftwerkes am 6. November 1909 durch das Elektrizitätswerk der Stadt Bern verfügte das Kraftwerk über drei Francis-Turbinen, welche eine Leistung von insgesamt 2’600 kW generierten. 1912 lieferte das Elektrizitätswerk Felsenau 64 Prozent des in der Stadt Bern verbrauchten Stroms.

1918 wurde das Kraftwerk um zwei weitere Francis-Turbinen erweitert und 1989 wurden bei einem Gesamtumbau sämtliche fünf Turbinen durch eine Kaplan-Rohrturbine ersetzt.[2]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ausleitungskraftwerk nutzt ein Gefälle von 10 bis 14 m aus. Seine Leistung beträgt 11’300 kW, was eine Versorgung von ungefähr 7’500 Haushalten ermöglicht.[2]

Die Nutzwassermenge von 100 m³/s gelangt vom Stauwehr Engehalde durch einen 550 m langen Stollen zum Kraftwerk Felsenau, während das Restwasser die Engehalbinsel in einem überwiegend natürlich verlaufenden, 9 km langen Flussbett umfliesst. Das Stauwehr ist zudem mit einem 1998 in Betrieb genommenen Restwasserkraftwerk ausgestattet, welches die vorgeschriebene Restwassermenge von 12 m³/s ausnutzt. Seine Leistung beträgt 460 kW, was für die Versorgung von knapp 700 Haushalten reicht, die genutzte Fallhöhe ist 3,6 m.[3]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kraftwerk Felsenau (der Kraftwerke an der Aare zwischen Bern und Bielersee)
Kraftwerk Felsenau (der Kraftwerke an der Aare zwischen Bern und Bielersee)
Lagekarte der Kraftwerke zwischen Bern und Bielersee.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Lüthi: Die Spinnerei Felsenau 1864–1975. Ein wichtiges Kapitel der industriellen Vergangenheit Berns. In: Berner Zeitschrift für Geschichte. Band 64, Nr. 02, 2002 (bezg.ch [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kraftwerk Felsenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Lüthi
  2. a b Kraftwerk Felsenau (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive). Energie Wasser Bern. Abgerufen am 23. September 2013.
  3. Dotierkraftwerk Engehalde (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive). Energie Wasser Bern. Abgerufen am 23. September 2013.