Kropfweihers

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Kropfweihers im Callenberger Schlosspark

Kropfweihers ist eine abgegangene Siedlung der oberfränkischen Stadt Coburg. Obwohl seit Jahrzehnten eine Ortswüstung wird Kropfweihers unverändert in der Liste der amtlichen Gemeindeteile als Coburger Gemeindeteil mit Einöde als Siedlungstyp geführt.[1] Die Wüstung befindet sich im Callenberger Schlosspark am Weg zwischen dem Schloss Falkenegg und der alten Fasanerie.

Keramikfunde des hohen und späten Mittelalters im Bereich der wüst gefallenen Hofstelle deuten auf eine ursprünglich mittelalterliche Siedlung hin.[2] Im Jahr 1361 erfolgte eine erste Erwähnung des Ortes als „Kropheswyher“.[3] Er gehörte als Niederlassung eines Callenberger Ministerialen zu den Streusiedlungen um das Schloss Callenberg. Der Name eines Teiches übertrug sich auf die Siedlung. Ende des 18. Jahrhunderts besaß der Coburger Stadtrat Güter in Kropfweihers.[4]

Als Herzog Ernst I. ab 1827 einen Wildpark in Callenberg anlegen ließ, erwarb er von der Stadt Coburg unter anderem den Hof Kropfweihers mit seinen fünf Teichen.[5] Im Jahr 1925 war Kropfweihers ein Gemeindeteil von Beiersdorf bei Coburg. Der Weiler hatte damals fünfzehn Einwohner und drei Wohngebäude. Der Ort gehörte zum Sprengel der evangelisch-lutherische Pfarrei in Neuses bei Coburg. Die Kinder besuchten die evangelisch-lutherische Schule in Beiersdorf, ein Kilometer entfernt.[6] Im Jahr 1970 war die Einöde unbewohnt;[7] 1974 ließ das Herzogshaus das Gehöft abgetragen und das Areal wurde in die Aufforstung der Parkanlagen einbezogen.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kropfweihers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Coburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  2. Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band IV.48). Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X, S. XXVI.
  3. Horst Graßmuck: Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 72.
  4. Johann Gerhard Gruners: Historisch-statistische Beschreibung des Fürstenthums Coburg S. Saalfeldischen Antheils: Mit berichtigenden Zusätzen, einigen Abhandlungen und einer Sammlung coburgischer Landesgesetze. Erster Teil, Coburg bey Rudolph Wilhelm Ahl 1793, S. 188
  5. Christian Boseckert: „Unsere Stadt ist gerettet“ – Coburg und seine Eingemeindungen im Jahr 1972. Band 32 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e.V., Coburg 2022, S. 99.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1045. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 145. (Digitalisat).
  8. Kulturhistorischer Rahmenplan – Historische Parkanlagen. (PDF; 5,14 MB) Objektnummer 1, Callenberg Schlosspark. Stadt Coburg, S. 83, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. September 2017; abgerufen am 19. Juni 2023.

Koordinaten: 50° 16′ N, 10° 56′ O