Kupfer(II)-citrat

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Strukturformel
Struktur des Kupfer(II)-citrats
Allgemeines
Name Kupfer(II)-citrat
Andere Namen
  • Cupri citras
  • Kupzit
Summenformel C12H10Cu3O14
Kurzbeschreibung

hellblauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 641-381-9
ECHA-InfoCard 100.169.194
PubChem 61514
ChemSpider 4953985
Wikidata Q1291820
Eigenschaften
Molare Masse 568,84 g·mol−1 (wasserfrei)
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Toxikologische Daten

1580 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kupfer(II)-citrat ist das Kupfersalz der Citronensäure.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kupfercitrat ist ein kristalliner geruchloser Feststoff, mit einer für Kupferverbindungen charakteristischen blauen Farbe. Es ist in Wasser schwer löslich.[2]

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kupfercitrat lässt sich beispielsweise durch Reaktion von Kupfer(II)-hydroxid (Cu(OH)2) mit Citronensäure herstellen:

Alternativ kann man Kupfercitrat auch durch die elektrochemische Umsetzung von mit Wasser verdünnter Citronensäure und Kupfer gewinnen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserfreies Kupfer(II)-citrat

Kupfercitrat wird in der Önologie zur Behandlung des WeinfehlersBöckser“ – ein Geruchs- und Aromafehler – verwendet. Kupfercitrat wird dabei als granuliertes „Kupzit“ (mit 5 % Gehalt an Kupfercitrat) dem Wein zugegeben. Dies führt allerdings dazu, dass dann freie, geschmacklich völlig unzulängliche, Kupferionen im Wein verbleiben. Diese müssen daher nach der Böckser-Behandlung mit Kaliumhexacyanidoferrat(II) abgefangen werden, welches die freien Kupferionen weitgehend in eine unlösliche und somit vom Wein abfiltrierbare Form überführt.[5]

Daneben wird Kupfercitrat noch als Algizid in Schwimmbädern, als Antiseptikum, in Metallbearbeitungsölen[1] sowie schon seit 1849 als Pigment[6] verwendet. In geringem Umfang wird das Citrat zur Holzkonservierung eingesetzt.[7] Auch in Nahrungsergänzungsmitteln ist es für das Spurenelement Kupfer als Komponente enthalten.

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Hamstern zeigte Cu(II)-citrat nach einer Gabe an trächtige Tiere eine fruchtschädigende Wirkung, vorwiegend Missbildungen des cardiovaskulären Systems.[8][9] Die akute letale Dosis bei Ratten beträgt bei oraler Aufnahme 1.580 mg·kg−1.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. J. Davison, R. T. Hamilton: Stimulation of cytochrome c oxidation by a copper citrate complex. In: Arch. Biochem. Biophys. Band 126, 1968, S. 228–231; PMID 5671065.
  • Abdelaziz Madinzia, Mohammed El Amanea, Hamid Atmani: Synthesis, characterisation and electrochemical properties of the copper citrate complexes. In: Annales de Chimie Science des Materiaux. Band 25, 2000, S. 179–185; doi:10.1016/S0151-9107(00)88893-5.
  • F. J. Di Carlo: Syndromes of cardiovascular malformations induced by copper citrate in hamsters. In: Teratology. Band 21, 1980, S. 89–101. PMID 7385058.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kupferchemikalien. (Memento vom 31. Mai 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,1 MB) S. 11.
  2. a b Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S. 139 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b Eintrag zu Cupric citrate in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  5. Siegmar Görtges: Böckserbeseitigung mit Kupfercitrat. In: Der Deutsche Weinbau. Nr. 20, 2. Oktober 2009, S. 24–25 (PDF).
  6. N. Eastaugh, V. Walsh, T. Chaplin, R. Siddall: Pigment Compendium: A Dictionary of Historical Pigments. Butterworth-Heinemann, 2004, ISBN 978-0-7506-5749-5.
  7. T. G. Townsend, H. M. Solo-Gabriele: Environmental Impacts of Treated Wood. CRC Press, 2006, ISBN 978-0-8493-6495-2.
  8. M. J. Derelanko, M. A. Hollinger: Handbook of Toxicology. CRC Press, 2002, ISBN 978-0-8493-0370-8.
  9. NRC (USA): Mineral Tolerance of Domestic Animals. National Academy of Sciences, Washington, 1980.