Kurt Christ

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kurt Christ (2019)

Kurt Christ (* 1955 in Aachen)[1] ist ein deutscher Philosoph, Autor, Sänger und Entertainer.[2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christs Vater war Restaurator und seine Mutter eine Verwandte des Dichters Josef Ponten.[1][3] Neben seinem Abitur nahm er Schauspielunterricht bei Hugo Fischer, Anita Schumacher-Loeblein und Inge Meysel und trat für kurze Zeit als Schauspieler in diversen Theatern und kleinen Filmrollen auf.[4] Anschließend studierte er in Köln und Aachen Philosophie, Theaterwissenschaften, Germanistik und Pädagogik, schloss seine Staatsexamina ab und promovierte 1986 an der RWTH Aachen zum Doctor philosophiae (Dr. phil.). Das Thema seiner Dissertation war Das Ende des Gottesbeweises: Die Genese und der Verlauf des Spinozastreits zwischen Friedrich Heinrich Jacobi (1743–1819) und Moses Mendelssohn (1729–1786).[2][5][6]

Schreiben Inge Meysel an Kurt Christ (1972)

Wissenschaftliche Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daraufhin arbeitete Christ zunächst an seiner Alma Mater als wissenschaftlicher Assistent und wissenschaftlicher Redakteur.[2] Zentrales Thema seiner Autorentätigkeit war die Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Düsseldorfer Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi.[7] Ermöglicht wurde diese Forschungsarbeit durch Stipendien der Fritz Thyssen Stiftung und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Zusammenhang mit der Jacobi-Forschungsstelle des Goethe-Museums Düsseldorf, deren Leiter er war.[8]

Als freier Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist verfasste Christ Publikationen über u. a. Jacobi, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Georg Hamann, Thomas Mann und Josef Ponten für philosophische und germanistische Fachorgane, sowie Beiträge in diversen Fachzeitschriften, Ausstellungskatalogen und Fachlexika, etwa für Philobiblon, das Goethe-Jahrbuch oder Euphorion.[6]

Karriere als Sänger und Entertainer  [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2012 hatte Christ sein Debüt bei der Sessionseröffnung des Aachener Karnevalsvereins gegr. 1859 e.V. (AKV) mit Gans janz anders.[6] Seitdem trat er auf zahlreichen Sitzungen und karnevalistischen Veranstaltungen in Köln und Aachen auf; dazu gehören etwa Auftritte bei der vom AKV ausgetragenen und vom WDR ausgestrahlten jährlichen Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst.[9][10][11]

Sein Debütalbum Auftakt veröffentlichte Christ im Jahr 2013 über das Label Frap Records. Dieses wurde von Christ mit dem Produzenten Frank Stumvoll komponiert und aufgenommen.[4] Im darauffolgenden Jahr lernte er Meinolf Bauschulte kennen, mit dem er seitdem Lieder und Chansons schreibt und aufnimmt.[12] 2016 folgte das zweite Album Konfetti überall.[2][13]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2019: Königstein-Kette des AKV für seinen außerordentlichen Einsatz für das karnevalistische Brauchtum[14]
  • 2018: Goldene Venezia des Karnevalvereins Regenbogen Venezia
  • 2017: Rudi-Steinmetz-Orden der KG Eulenspiegel Aachen 1907[15]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auftakt, Frap Records, 2013
  • Konfetti überall, 2016

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Helmut Koch: Dr. Kurt Christ - Eine Stimme für den Öcher Karneval. Oecher Karnevalsmagazin, Februar 2014, abgerufen am 9. November 2020.
  2. a b c d Kurt Christ ist der ideale „Eisbrecher“ im Karneval. 16. Februar 2015, abgerufen am 4. November 2020.
  3. Erinnerung an einen genialen, aber umstrittenen Dichter Josef Ponten. Aachener Zeitung, 7. Juli 2017, abgerufen am 4. November 2020.
  4. a b November 2013 - Interview mit Kurt Christ. Abgerufen am 4. November 2020.
  5. Das Ende des Gottesbeweises : d. Genese u. d. Verlauf des Spinozastreits zwischen Friedrich Heinrich Jacobi (1743 - 1819) und Moses Mendelssohn (1729 - 1786). Deutsche Nationalbibliothek, abgerufen am 4. November 2020.
  6. a b c Kurt Christ reizt nicht nur die närrische Bühne. Aachener Zeitung, 7. November 2017, abgerufen am 9. November 2020.
  7. Mark-Georg Dehrmann: Aufklärer der Aufklärung. Hrsg.: FAZ. Nr. 126, 3. Juni 1998, S. N6.
  8. Königshausen & Neumann (Hrsg.): Friedrich Heinrich Jacobi - Rousseaus deutscher Adept. S. 10.
  9. Der Orden "Wider den tierischen Ernst" 2018 geht an Winfried Kretschmann: "Ich weiß gar nicht, was Likes überhaupt sind". ARD, 28. Januar 2018, abgerufen am 8. November 2020.
  10. Das Zuschauerinteresse an der AKV-Sitzung schwindet. Aachener Zeitung, 19. Februar 2019, abgerufen am 4. November 2020.
  11. Claudia Lürken: Narrentreff 2020 und Verleihung des Hilde-Niesen-Gedächtnisordens an den Vorstand des AAK. KG Aachener Narrengilde 1909 e.V., 21. Januar 2020, abgerufen am 8. November 2020.
  12. Portrait - Kurt Christ. Abgerufen am 4. November 2020.
  13. Kurt Christ - Tonträger. Abgerufen am 8. November 2020.
  14. Nina Krüsmann: "Mr. Konfetti" Dr. Kurt Christ wird mit der Königsteinkette ausgezeichnet. AKV, 2019, S. 24 f., abgerufen am 8. November 2020.
  15. Rudi-Steinmetz-Stiftung. Abgerufen am 8. November 2020.