Kwimba (Distrikt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Distrikt Kwimba

Lage des Distrikts Kwimba in der Region Mwanza
Basisdaten
Staat Tansania
Region Mwanza
Fläche 3903 km²
Einwohner 480.025 (2022)
Dichte 123 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-18
Koordinaten: 3° 2′ S, 32° 59′ O

Kwimba ist ein Distrikt im Nordwesten von Tansania in der Region Mwanza mit dem Verwaltungssitz in der Stadt Ngudu. Der Distrikt grenzt im Norden an den Distrikt Magu, im Osten an die Region Simiyu, im Süden an die Region Shinyanga und im Westen an den Distrikt Misungwi.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt hat eine Fläche von 3903 Quadratkilometer und 480.025 Einwohner (Volkszählung 2022).[1] Das Land besteht großteils aus einem flachen Hochland, das mit 1200 Meter über dem Meer nur wenig über dem Victoriasee liegt. Durchbrochen wird die Ebene nur von einigen steilen Hügeln. Die Entwässerung des Gebietes erfolgt über meist temporäre Flüsse und Bäche nach Nordwesten in den Victoriasee.[2] Das Klima ist ein tropisches Savannenklima, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation. Es gibt drei Jahreszeiten. Kurze Regenschauer fallen in den Monaten Oktober bis Dezember, darauf folgt die lange Regenzeit bis Mai. Die Monate Juni bis Mitte Oktober sind sehr trocken. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 700 und 1200 Millimeter, die Temperatur zwischen 23 und 33 Grad Celsius.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kwimba ist einer der ältesten Distrikte der Region Mwanza, der schon in der Kolonialzeit eingerichtet wurde. Im Jahr 1973 wurde der Distrikt geteilt und Magu abgespalten. Eine weitere Teilung erfolgte 1996, als der Distrikt Misungwi selbständig wurde.[4]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt besteht aus 30 Gemeinden (Wards):[5]

  • Walla
  • Biungulwa
  • Sumve
  • Mantare
  • Ngulla
  • Mwabomba
  • Mwagi
  • Iseni
  • Nyambiti
  • Maligisu
  • Mwandu
  • Malya
  • Lyoma
  • Mwang'halanga
  • Nyamilama
  • Mwakilyambiti
  • Hungumalwa
  • Mwamala
  • Kikubiji
  • Mhande
  • Bupamwa
  • Fukalo
  • Ng'hundi
  • Igongwa
  • Ngudu
  • Bugando
  • Nkalalo
  • Mwankulwe
  • Ilula
  • Shilembo

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahl stieg von 314.925 im Jahr 2002 auf 406.509 im Jahr 2012. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 2,6 Prozent.[6] Im Jahr 2012 sprach über die Hälfte der Über-Fünfjährigen Swahili, fast zehn Prozent Swahili und Englisch, 38 Prozent waren Analphabeten. Im Jahr 2022 lebten 480.025 Menschen in 75.394 Haushalten.[1]

Bevölkerungswachstum:[7]

Volkszählung Einwohner
1988 236.443
2002 314.925
2012 406.509
2022 480.025

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
  • Bildung: Das Bildungssystem in Kwimba sieht zwei Jahre Vorschule und sieben Jahre Grundschule vor. Danach können Jugendliche vier Jahre eine weiterführende Schule Stufe 1 (Junior Level) und zwei Jahre Stufe 2 (Advanced Level) besuchen. Im Jahr 2016 standen 141 Vorschulen, 151 Grundschulen und 31 weiterführende Schulen zur Verfügung. In der Grundschule unterrichtete ein Lehrer 61 Schüler. In den weiterführenden Schulen kamen auf 12.417 Schüler 852 Lehrkräfte, das entspricht einem Verhältnis von 15:1.[8]
  • Gesundheit: Medizinisch versorgt wird die Bevölkerung durch zwei Krankenhäuser, sechs Gesundheitszentren und 46 Apotheken (Stand 2016).[9]
  • Wasser: Im Jahr 2016 wurden 54 Prozent der Bevölkerung mit sauberem und sicherem Wasser versorgt.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, sie trägt achtzig Prozent zum Nationalprodukt bei.[11]

  • Landwirtschaft: Die Hauptanbauprodukte zur Selbstversorgung sind Mais, Reis, Maniok, Süßkartoffel und Hirse. Für den Verkauf werden Baumwolle, Reis, Sonnenblumen und Erbsen angebaut. Die Bearbeitung erfolgt zu 62 Prozent mit einem Ochsengespann und zu 37 Prozent manuell. Weniger als ein Prozent werden mit Traktoren oder Motorfräsen bearbeitet. Schwache Ernten gibt es wegen der zunehmenden Trockenheit.[11] Über neunzig Prozent der Haushalte auf dem Land besitzen Nutztiere, vor allem Geflügel und Ziegen (Stand 2012).[12]
  • Handel und Gewerbe: Acht Prozent der Bevölkerung sind mit Handel und Gewerbe beschäftigt. Im Jahr 2016 waren im Bezirk vier mittelgroße Betriebe tätig. Alle beschäftigten sich mit der Verarbeitung von Baumwolle, drei hatten zusätzlich noch Ölpressen. Die kleinen Betriebe waren vor allem Getreidemühlen, Tischlereien und Schneidereien.[11][13]
  • Eisenbahn: Durch den Distrikt verläuft die nördliche Stichbahn der Tanganjikabahn von Tabora nach Mwanza.[14]
  • Straßen: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Nationalstraße T8, die Shinyanga im Süden mit Mwanza im Norden verbindet.[15]
Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kwimba wird ein Distriktrat (District council) alle 5 Jahre gewählt. Die Vorsitzenden seit Einrichtung des Wahlkreises im Jahr 1984 waren:

Nr. Name von bis
1 Cansio Walwa 1984 1988
2 Edward Mabula Maheloa 1988 1991
3 Alexander Wangaluke Masunzu 1991 1995
4 John Mange Mayunga 1995 1997
5 Arbogast Masami Godogodo 1997 2000
6 Anthony Swagi 2000 2010
7 Zephania P. Masangu 2010 2015
8 Peter Lucas Ngasa 2015

Bei der Wahl im Jahr 2019 wurde Peter Lucas Ngasa wiedergewählt. Von den 29 Distriktsräten gehören 26 der „Partei der Revolution“ (CCM) und drei der „Partei für Demokratie und Fortschritt“ (CHADEMA) an. Von den zehn Sondersitzen gingen neun an die CCM und einer an die CHADEMA.[16]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 183, abgerufen am 25. September 2023.
  2. Maps for the World, Map 500k--xa36-4. Russian Army Maps, abgerufen am 15. April 2020 (russisch).
  3. Climate Mwanza: Temperature, climate graph, Climate table for Mwanza - Climate-Data.org. Abgerufen am 15. April 2020.
  4. a b History | Kwimba District Council. Abgerufen am 15. April 2020.
  5. 2012 Polulationand Housing Census. (PDF) National Bureau of Statistics, Ministry of Finance, März 2013, S. 149, 199, abgerufen am 25. November 2022.
  6. Tanzania Regional Profiles, 19 Mwanza Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 17, abgerufen am 15. April 2020.
  7. Tanzania: Administrative Division (Regions and Districts) - Population Statistics, Charts and Map. CityPopulation, abgerufen am 25. September 2023.
  8. Kwimba Strategic Plan 2016–2021. (PDF) Dezember 2017, S. 20–22, 25, abgerufen am 15. April 2020.
  9. Kwimba Strategic Plan 2016–2021. (PDF) Dezember 2017, S. 29, abgerufen am 15. April 2020.
  10. Kwimba Strategic Plan 2016–2021. (PDF) Dezember 2017, S. 27, abgerufen am 15. April 2020.
  11. a b c Kwimba Strategic Plan 2016–2021. (PDF) Dezember 2017, S. 14–15, abgerufen am 15. April 2020.
  12. Tanzania Regional Profiles, 19 Mwanza Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 127, 129, abgerufen am 15. April 2020.
  13. Kwimba Strategic Plan 2016–2021. (PDF) Dezember 2017, S. 16–17, abgerufen am 15. April 2020.
  14. Trunk Roads Network. Abgerufen am 15. April 2020.
  15. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 15. April 2020.
  16. Orodha ya wenyeviti wa Halmashauri | Kwimba District Council. Abgerufen am 15. April 2020 (Suaheli).