László Mester de Parajd

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László Mester de Parajd (* 18. Januar 1949 in Budapest) ist ein französischer Architekt ungarischer Herkunft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

László Mester de Parajds Familie stammte ursprünglich aus Siebenbürgen, er selbst wurde wie seine Mutter in Budapest geboren.[1] Sein Bruder ist der Architekt Gábor Mester de Parajd.[2] Die Familie verließ Ungarn 1957 und kam über Wien 1958 nach Paris.

László Mester de Parajd studierte zunächst zwei Jahre lang Mathematik, bis er 1970 ein Architekturstudium begann. In den Ferien unternahm er ausgedehnte Reisen,[1] die ihn 1971 erstmals nach Niger führten. Als Diplomarbeit zum Abschluss seines Studiums entwarf er ein Leprosorium, wofür er 1975 erneut drei Monate in dem afrikanischen Land verbrachte. 1977 übersiedelte er schließlich mit seiner Frau nach Niger,[3] als ihn das französische Kooperationsministerium zur Mitarbeit im nigrischen Bautenministerium entsandte.[4]

Mester de Parajd plante den Neubau des Office Nigérien de l’Energie Solaire (ONERSOL), eines Forschungsinstituts für Sonnenenergie in der Hauptstadt Niamey. Das Gebäude wurde 1981 fertiggestellt und kam auf die Shortlist des Aga Khan Award for Architecture. In seiner Einbeziehung von Formen und Materialien aus der Bautradition Nigers ist das ONERSOL-Gebäude bereits typisch für den weiteren Stil des Architekten.[5] In den 1980er Jahren entwarf er weitere Repräsentationsbauten in Niger, so das Gebäude der Direktion für Alphabetisierung in Niamey (1981), den Justizpalast in Agadez (1982), das Rathaus in Tahoua (1984) und den Appellationsgerichtshof in Niamey (1985).[3] Mester de Parajd kehrte später nach Frankreich zurück, wo er im Jahr 2000 Hauptingenieur der Agence française de développement wurde.[6]

2014 erhielt er den Architektenpreis des Salon d’Automne.[7] László Mester de Parajd wirkte ferner als Honorarkonsul Ungarns in Rouen und als Präsident der Ungarischen Evangelischen Kirche in Frankreich.[8] Er ist Mitglied der Société des Africanistes.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Frida Tibai, Laura Veres: Kultúrák között – Egy magyar építész Észak-Afrikában. Kritikai esettanulmány Parajdi Mester László munkásságáról. (PDF) Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität Budapest, 2017, S. 9 und 39, abgerufen am 7. Dezember 2017 (ungarisch).
  2. Le Carnet du jour. In: Le Figaro. 22. April 2015, S. 13 (lefigaro.fr [PDF; abgerufen am 7. Dezember 2017]).
  3. a b Corinne Mester de Parajd, László Mester de Parajd: Regards sur l’habitat traditionnel au Niger. Editions Créer, Nonette 1988, S. 7–8.
  4. Angaben zu László Mester de Parajd in der Datenbank der Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 7. Dezember 2017.
  5. Solar Energy Research Center. Niamey, Niger. In: Archnet. Abgerufen am 7. Dezember 2017 (englisch).
  6. Laszlo Mester De Parajd. Société des Africanistes, abgerufen am 7. Dezember 2017 (französisch).
  7. Prix 2014. Association les Amis du salon d’Automne de Paris, abgerufen am 7. Dezember 2017 (französisch).
  8. Qui sommes nous ? Balassi-Institut Paris, abgerufen am 7. Dezember 2017 (französisch).
  9. Membres de la Société des Africanistes. Société des Africanistes, abgerufen am 7. Dezember 2017 (französisch).