LS telcom

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LS telcom Aktiengesellschaft[1]

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005754402
Gründung 10. August 2000[2]
Sitz Lichtenau,[3] Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 221[5]
Umsatz 32,32 Mio. Euro (GJ 2018/19)[5]
Branche Informations- und Kommunikationstechnik
Website www.lstelcom.com
Stand: 11. August 2020

Die LS telcom AG ist ein deutsches Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik mit Sitz in Lichtenau (Baden) und zahlreichen Niederlassungen. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Entwicklung, Implementierung, Vertrieb und Installation von Hard- und Softwarelösungen auf dem Gebiet der drahtlosen und leitungsgebundenen Telekommunikation.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründerjahre: 1991–2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wurzeln des Unternehmens gehen zurück auf die L&S Hochfrequenztechnik, die am 7. Januar 1992 von Manfred Lebherz und Georg Schöne, gegründet wurde. Bereits 1991 wurde im Auftrag der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg für den Fernmeldeturm Grünwettersbach eine neue TV-Frequenz eingerichtet.[6] 1995 wurde mit SPECTRA erstmals eine spezielle Oracle-basierte Spektrum-Management-Systemlösung für Regulierungsbehörden entwickelt. Jeweils am 1. Januar wurden mit der Gründung der Büros in Südafrika (1999)[7] und Ungarn (2000) die Weichen Richtung Internationalisierung gestellt.

L&S Hochfrequenztechnik und die am 1. Januar 1997 gegründete L&S Radio Communication, die geschäftsführend vom heutigen dritten Vorstand, Roland Götz, von 1998 bis 2000 geführt wurde, wurden am 10. August 2000 zur LS telcom AG verschmolzen.[8]

Seit dem Börsengang 2001[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. März 2001 erfolgte der Börsengang am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse.[9] Die Aktie wird im General Standard gehandelt und ist im CDAX enthalten.[10] Mit dem Ausscheiden des Mitgründers Manfred Lebherz Ende September 2021 stieg ein Investor ein, der 18,37 % der Anteile an der Aktiengesellschaft hält.[11]

Am 1. Januar 2006 wurde das Spektrum-Management von CTS International SA in Frankreich akquiriert und damit die französische Dependance gegründet. In den Folgejahren erfolgte dies in Maskat, Suzhou, Annapolis, Dubai, Buenos Aires, London und Sydney.[12]

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 30. September 2019[5]

Firma Beteiligung Land
LS telcom Limited 100 % Kanada
LS telcom SAS 100 % Frankreich
LS telcom Inc. 100 % USA
RadioSoft Inc. 100 % USA
LS telcom UK Ltd. 100 % Vereinigtes Königreich
LS telcom Australia Pty Ltd 100 % Australien
Colibrex GmbH 100 % Deutschland
Vision2Comm GmbH 100 % Deutschland
LS of South Africa Radio Communication Services (Pty) Ltd. 51 % Südafrika
LS telcom AG & FSP-services GmbH 50 % Deutschland
LST Middle East FZ-LLC 49 % Vereinigte Arabische Emirate
NG Networks Co., Ltd. 40 % China

Produkte und Lösungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spektrum Management System[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spektrum-Management-Systemlösung SPECTRA bedient alle administrativen und technischen Prozesse des Frequenzmanagements. Das System basiert auf vollautomatisierten Arbeitsabläufen, mit denen das administrative Arbeitsgebiet von Regulierungsbehörden inklusive der Lizenzvergabe, Rechnungserstellung und Beschwerdemanagement softwarebasiert abgewickelt werden kann. Die Software muss lokalisiert werden, über interne Schnittstellen wie Berechnungsprogramme und Frequenzplan sowie externe, offene Schnittstellen zur Internationalen Fernmeldeunion verfügen.

Viele staatliche Regulierungsbehörden nutzen das System, beispielsweise ACMA (Australien),[13] ANACOM (Portugal),[14] EETT (Griechenland),[15] NMHH (Ungarn)[16] und die Bundesnetzagentur.[17]

Spektrum Monitoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LS telcom bietet Hardware, Software und Expertise in der Frequenzüberwachung – auch in enger Kooperation mit Rohde & Schwarz und Partnern.

LS OBSERVER[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das System zur automatisierten Spektrumüberwachung sowie zur Peilung und Geo-Lokalisierung nutzt zentral gesteuerte Hardware zur kontinuierlichen Fernüberwachung des relevanten HF-Spektrums. Das System ist in der Lage, Anomalien im Spektrum, wie Interferenzen oder verdächtige Sender, automatisch zu erkennen, indem es das live gemessene Spektrum mit einer zugrunde liegenden Datenbank bekannter Sender vergleicht. Die Einheiten sind für verschiedene Anwendungen erhältlich, von Festinstallationen über (trans-)portable und tragbare Geräte bis hin zu drohnengestützten Systemen.

Das System wird beispielsweise in Liberia (im Rahmen eines USAID-Projektes),[18] im Mittleren Osten[19] und Malaysia eingesetzt.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: LS telcom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Handelsregisterauszug der LS telcom Aktiengesellschaft aus Lichtenau (HRB 211164). In: www.online-handelsregister.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2019; abgerufen am 22. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.online-handelsregister.de
  2. LS telcom Aktiengesellschaft, Lichtenau. In: www.northdata.de. Abgerufen am 30. April 2023.
  3. LS telcom Aktiengesellschaft, Lichtenau - Firmenauskunft. In: www.firmenwissen.de. Abgerufen am 30. April 2023.
  4. a b Management. In: lstelcom.com. Abgerufen am 30. April 2023.
  5. a b c Geschäftsbericht 2018/2019. (pdf) In: lstelcom.com. Abgerufen am 11. August 2020.
  6. Andreas Bühler: LS telcom erreicht olympische Dimension, Badische Neueste Nachrichten, 8. März 2013
  7. Company Profile LS of South Africa Radio Communication Services. (PDF) LS of South Africa, abgerufen am 30. April 2023. (PDF; 757 kB)
  8. Unternehmensgeschichte. In: lstelcom.com. Abgerufen am 30. April 2023.
  9. GoingPublic Redaktion: LS telcom -. In: GoingPublic.de. 6. März 2001, abgerufen am 30. April 2023.
  10. Aktieninformationen: LS telcom AG. In: www.boerse-frankfurt.de. Abgerufen am 30. April 2023.
  11. Jürgen Volz: Lichtenau vernetzt die Welt, Badische Neueste Nachrichten, 13. April 2023
  12. Unsere Niederlassungen und Vertretungen. In: lstelcom.com. Abgerufen am 30. April 2023.
  13. Senate Order Report. (PDF) ACMA, abgerufen am 30. April 2023. (PDF; 113 kB)
  14. Study on radio interference regulatory models in the European Community, Eurostrategies/ LS telcom, April 2008. In: anacom.pt. Abgerufen am 30. April 2023.
  15. Completion of the Public Consultation on the Open Tender Draft Document for the Project "Spectrum Management Information System with Integrated Platform for Electronic Submission of Requests". In: eett.gr. Abgerufen am 30. April 2023.
  16. Az LS Telcom AG-vel kötött szoftverfejlesztési szerződés. In: nmhh.hu. Abgerufen am 10. August 2020.
  17. SPECTRAemc Erweiterungsanforderung 10.5 Referenznummer der Bekanntmachung: 2018-021/Z25-2. Öffentliche Ausschreibungen, 11. Januar 2019, abgerufen am 10. August 2020.
  18. LS telcom, Inc. announces sale of LS OBSERVER Spectrum Monitoring Systems to Liberia. alwihdainfo.com, 28. September 2017, abgerufen am 12. August 2020.
  19. LS Telcom Offers Radio Monitoring, Spectrum Management Systems in the Middle East. Al Defaiya, 11. Januar 2019, abgerufen am 11. August 2020.
  20. LS telcom erhält Auftrag zur Lieferung der ersten Ausbaustufe eines landesweiten Sensorsystems für Spektrum Monitoring in Indonesien. In: realwire.com. 6. Juli 2016, abgerufen am 11. August 2020.

Koordinaten: 48° 43′ 8,4″ N, 7° 59′ 52,8″ O