Lake Rotomahana

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Lake Rotomahana
Lake Rotomahana mit dem Mount Tarawera im Hintergrund
Geographische Lage Distrikt Rotorua Lakes, Region Bay of Plenty, Nordinsel, Neuseeland
Zuflüsse verschiedene kleine Streams (Bäche)
Abfluss kein
Inseln Patiti Island
Daten
Koordinaten 38° 15′ 47″ S, 176° 26′ 43″ OKoordinaten: 38° 15′ 47″ S, 176° 26′ 43″ O
Lake Rotomahana (Neuseeland)
Lake Rotomahana (Neuseeland)
Höhe über Meeresspiegel 337 m[1]
Fläche 7,95 km²[2]
Länge 6,2 km[2]
Breite 2,8 km[2]
Umfang 27,5 km[3]
Maximale Tiefe 125 m[2]

Besonderheiten

Kratersee

Karte
Der Lake Rotomahana in der Region Bay of Plenty
Vorlage:Infobox See/Wartung/Länge
Geothermale Aktivität an den Steaming Cliffs
Trauerschwan auf dem See

Der Lake Rotomahana ist ein Kratersee im Distrikt Rotorua Lakes der Region Bay of Plenty auf der Nordinsel von Neuseeland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der auf einer Höhe von 337 m liegende Lake Rotomahana, befindet sich 20 km südöstlich von Rotorua, an der Südwestseite des Vulkans Mount Tarawera.[1] Der See zählt zu dem größeren Komplex des Ōkataina Volcanic Centre, einem Gebiet von Vulkanen, das in den letzten 10.000 Jahren sechs größere Eruptionen hatte.[4]

Mit einer Längenausdehnung von 6,2 km und einer maximalen Breite von 2,8 km erstreckt sich der bis zu 125 m tiefe See über eine Fläche von 7,95 km2. Da der See keinen Abfluss besitzt, variiert sein Wasserstand je nach der Ergiebigkeit der Niederschläge.[2] In dem See befindet sich zentral die Insel Patiti Island, die auch als Banded Island bekannt ist. Sie erhebt sich bis zu einer Höhe von 404 m aus dem See. Eine weitere, aber namenlose Insel befindet sich im östlichen Bereich des Sees.[1] Sie wird je nach Wasserstand zur Insel bzw. Halbinsel.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Stelle des heutigen Sees befanden sich vor 1886 der viel kleinere Rotomahana und östlich von ihm der noch kleinere See Rotomakariri. Am 10. Juni 1886 bildete sich vom Gebiet des Mount Tarawera ausgehend ein 9 km langer und bis zu 180 m tiefer und in südwestlicher Richtung hinziehender Krater über die beiden damaligen kleinen Seen bis nach Waimangu aus. Die Eruptionen der Ausbrüche waren so massiv und von Dampfexplosionen sowie Auswurf von Felsbrocken begleitet, dass sich über eine Fläche von rund 2000 km2 eine über 5 cm dicke Schicht von feiner Vulkanasche bildete,[5] die von allen Aktivitäten zusammengenommen stellenweise bis zu 6 m Dicke anwuchs,[6] andere Quellen geben Aschehöhen von bis zu 14 m an.[7]

Vor diesem Ausbruch, der 116 Todesopfer forderte, bestand das Gebiet um den Rotomahana aus einem äußerst aktiven Hydrothermalfeld mit Quellen kochend heißen Wassers und Geysiren. Silikatische Sinterterrassen, unter dem Namen Pink and White Terraces bekannt, waren seinerzeit beliebte Ausflugsziele für den damaligen Tourismus. Die Dampfexplosionen im Bereich des Rotomahana sollen Dampf- und Aschewolken bis in eine Höhe von 10–13 km getragen haben und waren letztendlich für die Bildung des Kraters verantwortlich, in dem sich nach und nach durch Niederschläge der heutige See bildete.[8]

Im westlichen Bereich des Sees befinde sich am Fuße des 470 m hohen Uruakorako Hill die Steaming Cliffs,[1] die noch von den hydrothermalen Aktivitäten des Gebietes zeugen.

Pink and White Terraces wiederentdeckt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

125 Jahre nachdem die Pink and White Terraces durch den Vulkanausbruch zugeschüttet wurden und im See versanken, fanden Geologen des Forschungsinstitut GNS Science Fragmente der Terrassen durch Zufall auf dem Grund des Sees wieder.[9] Die Wissenschaftler, die den Seeboden erforschten und dabei einige Verwerfungen im Grund fanden, stießen dabei auch auf Reste der Terrassen, die sie nach Auswertungen ihrer Daten drei Jahre später weiter fotografisch erforschten. Dabei konnten sie definitiv Teile der Pink and White Terraces auf dem Seeboden nachweisen.[7]

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ufer und die Hänge der Caldera des Sees sind von Bäumen und Buschwerk bewachsen, ebenso die Insel Patiti Island. Im See selbst leben Regenbogenforellen, die auch geangelt werden dürfen.[10] Auch eine Population von Trauerschwänen ist auf dem See anzutreffen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • I. A. Nairn: Rotomahana—Waimangu eruption, 1886: base surge and basalt magma. In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Volume 22, No. 3, 1979, S. 363–378, doi:10.1080/00288306.1979.10424105 (englisch, Online [PDF; 3,5 MB; abgerufen am 3. Juni 2018]).
  • P. C. Whiteford, D. J. Graham: A thermal area beneath Lake Rotomahana outlined by sediment temperature measurements. In: International Geothermal Association (Hrsg.): Proceedings 15th NZ Geothermal Workshop. Bochum 1993, S. 213–217 (englisch, Online [PDF; 389 kB; abgerufen am 3. Juni 2018]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lake Rotomahana – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Topo250 maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 3. Juni 2018 (englisch).
  2. a b c d e Whiteford, Graham: A thermal area beneath Lake Rotomahana outlined by sediment temperature measurements. 1993, S. 213.
  3. Koordinaten und Längenbestimmungen wurden mittels Goggle Earth Pro, Version 7.3.1.4507, am 3. Juni 2018 vorgenommen.
  4. Malcolm McKinnon: Okataina caldera and its neighbours. In: Te Arathe Encyclopedia of New Zealand. Ministry for Culture & Heritage, 25. Mai 2015, abgerufen am 3. Juni 2018 (englisch).
  5. Nairn: Rotomahana—Waimangu eruption, 1886: base surge and basalt magma. In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. 1979, S. 363.
  6. Nairn: Rotomahana—Waimangu eruption, 1886: base surge and basalt magma. In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. 1979, S. 365.
  7. a b Robin Wylie: A natural wonder lost to a volcano has been rediscovereds. BBC, 28. April 2016, abgerufen am 3. Juni 2018 (englisch).
  8. Nairn: Rotomahana—Waimangu eruption, 1886: base surge and basalt magma. In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. 1979, S. 364.
  9. Naturwunder nach 125 Jahren wieder entdeckt. In: Science-ORF. ORF, 10. Juni 2011, abgerufen am 3. Juni 2018.
  10. Lake Rotomahana Trout Fishing. NZ Fishing, abgerufen am 3. Juni 2018.