Langenleiten

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Langenleiten
Koordinaten: 50° 20′ N, 9° 59′ OKoordinaten: 50° 19′ 46″ N, 9° 58′ 33″ O
Einwohner: 648 (20. Jan. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 97657
Vorwahl: 09701
Langenleiten (Bayern)
Langenleiten (Bayern)

Lage von Langenleiten in Bayern

Katholische Pfarrkirche

Langenleiten ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langenleiten liegt südöstlich von Sandberg an der St 2267, die in Nordwest-Südost-Richtung am Ort vorbeiführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand im Jahr 1689 durch Ansiedlung einiger Menschen, die teilweise aus dem heutigen Burkardrother Ortsteil Premich gekommen waren. Der Ort entstand entlang einer breiten Dorfstraße. Der Name des Ortes leitet sich von der „langen Leite“ ab, einem Gebietsstück auf einem Höhenzug. Dieses Grundstück wurde durch Verspätungen beim Vorlegen des Rodungsplans Staatsbesitz.

Die Bewohner Langenleitens gingen zum Kirchbesuch in die Mutterpfarrei Premich, bis Langenleiten im Jahr 1781 eine eigene Kirche bekam. Selbstständige Pfarrei wurde der vom Kreuzberg aus betreute Ort im Jahr 1819. Die steigende Anzahl an Gläubigen führte zu einer ab 1890 geplanten und 1911 umgesetzten Erweiterung der Kirche. Im Jahr 1820 entstand die Schule des Ortes, im Jahr 1855 eine zweite Schulstelle. Ein Schulneubau wurde am 30. September 1962 fertiggestellt. In den 1920er Jahren entstand eine Straßenverbindung nach Wildflecken, über das Langenleiten an das Bahnnetz angeschlossen war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden am Truppenübungsplatz Wildflecken sowie in den ehemaligen MUNA-Baracken Arbeitsplätze für die Einwohner von Langenleiten; zusätzlich bezog der Ort Baumaterial aus den ehemaligen Ortschaften auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes. Bedingt durch den Militärverkehr aus Wildflecken entstand in Langenleiten eine Umgehungsstraße.

In den Jahren nach dem Krieg änderte sich die Lebenssituation im Ort. Die Einwohner konnten ihre Kinder auf weiterführende Schulen in Bad Neustadt an der Saale schicken, was durch die Einrichtung der Postbusverbindung Langenleiten – Steinach – Bad Neustadt im Jahr 1953 begünstigt wurde. Am 3. Juni 1957 bekam Langenleiten seine erste Tankstelle.

Am 1. Januar 1972 wurde Langenleiten im Rahmen der Gemeindegebietsreform zu einem Ortsteil von Sandberg.[2]

Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Hrsg.): Historische Kulturlandschaft der Walddörfer – Sandberg, Waldberg, Langenleiten, Schmalwasser und Kilianshof. (= Historische Kulturlandschaft Rhön. Band 2). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-557-5.[5]
  • Herbert Holzheimer: Auld duurf. Von Haus zu Haus durch Langenleiten. Langenleiten 2021.[6][7]
  • Josef Voll, Erika Groth-Schmachtenberger: Mein Dorf Langenleiten. Heimatbuch zur 300-Jahrfeier. Mack, Mellrichstadt 1989.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marion Eckert: Einwohnerzahlen in den Walddörfern gingen kontinuierlich zurück. In: Mainpost.de. 20. Januar 2021, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 428.
  3. Kunst-Anger-Langenleiten. In: SchnitzStandOrtRhoen.de. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  4. Kunst-Anger-Langenleiten. In: Die-Rhoener-Walddoerfer.de. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  5. Historische Kulturlandschaft der Walddörfer. In: Biosphaerenreservat-Rhoen.de. Abgerufen am 25. Dezember 2020.
  6. Von Haus zu Haus durch Langenleiten. In: LA – Haus für Alle. Die Leonie und Helmut Schmitt Stiftung. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  7. Marion Eckert: Langenleiten: Von Haus zu Haus im alten Dorf. In: Mainpost.de. 19. Oktober 2021, abgerufen am 28. Oktober 2021.