Laskowice (Jeżewo)

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Laskowice
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Laskowice (Polen)
Laskowice (Polen)
Laskowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Świecie
Gmina: Jeżewo
Geographische Lage: 53° 30′ N, 18° 27′ OKoordinaten: 53° 29′ 32″ N, 18° 27′ 14″ O
Einwohner: 2572 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 86-131
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CSW



Laskowice, auch Laskowice Pomorskie (deutsch Laskowitz; , 1942–1945 deutsch Lassewitz[2]) ist ein Dorf in der Landgemeinde Jeżewo im Powiat Świecki der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laskowice liegt zehn Kilometer nördlich der Kreisstadt Świecie (Schwetz). Nordöstlich des Ortes liegt der Jezioro Laskowickie (Laskowitzer See).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Laskowitz im Gutsbezirk Laskowitz (Lithographie, ca. 1870)

Der Ort wurde erstmals 1328 urkundlich erwähnt. Um 1785 hatte das adlige Gut und Vorwerk Laskowice oder Laskowitz 18 Feuerstellen (Haushaltungen).[3] Im Zeitraum 1900–1902 wurde aus Teilen des Gutsbezirks Laskowitz die eigenständige Landgemeinde Laskowitz Bahnhof gebildet;[4] sie wurde in den Amtsbezirk Laskowitz eingegliedert.[5]

Um 1870 war Adolph von Gordon-Coldwells, Mitglied des Herrenhauses, Fideikommissbesitzer des Ritterguts Laskowitz.[6] Um 1900 wird Franz von Gordon-Coldwells[7] als Fideikommissbesitzer genannt. Die Vorfahren der Familie Gordon-Coldwells stammten aus Aberdeenshire, Schottland.[8]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste der Ort aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags wie der gesamte Kreis Schwetz im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Laskowice 1939 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Bis 1945 waren das Dorf Laskowitz (Bahnhof) und der Gutsbezirk Laskowitz dem Landkreis Schwetz im Regierungsbezirk Bromberg, Reichsgau Danzig-Westpreußen, zugeordnet.[9] Kurzzeitig erhielt die Ortschaft den Namen Lassewitz.[5] Nach Kriegsende 1945 wurden die deutschen Einwohner vertrieben.

1989 wurde in Laskowice eine Schule für Schüler von der ersten bis zur dritten Klasse errichtet, heute befindet sich im Gebäude eine Mittelschule.[10]

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1676 55 [11]
1773 131 in 30 Haushaltungen[11]
1818 92 [12]
1864 258 am 3. Dezember, davon 82 Evangelische und 185 Katholiken[13]
1867 409 am 3. Dezember[14]
1871 386 am 1. Dezember, davon 121 Evangelische und 265 Katholiken[14]
1905 384 [2]
1910 368 am 1. Dezember (ohne den Gutsbezirk Laskowitz mit insgesamt 409, davon 338 deutschsprachigen und 71 polnischsprachigen Einwohnern); davon 293 Evangelische, 70 Katholiken und vier Juden (364 mit deutscher und drei mit polnischer Muttersprache, ein Einwohner spricht deutsch und eine andere Sprache)[15][16][4]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Laskowice Pomorskie

Durch Laskowice führen die Woiwodschaftsstraßen DW 239 und DW 272, die den Ort mit den umliegenden Dörfern sowie den Schnellstraßen A1 und S5 verbinden. Laskowice liegt außerdem an mehreren Eisenbahnstrecken und bildet mit seinem Bahnhof Laskowice Pomorskie einen wichtigen Knotenpunkt im polnischen Eisenbahnnetz, an dem auch Fernzüge halten. In Laskowice kreuzen sich die Eisenbahnstrecken Chorzów–Tczew und Brodnica–Chojnice, außerdem zweigt dort noch die Bahnstrecke Laskowice Pomorskie–Bąk ab, auf der Personenverkehr zurzeit bis Czersk stattfindet.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kirche in Laskowice

Bis in das 20. Jahrhundert gehörte Laskowice zur Pfarrgemeinde in Jeżewo. 1952 wurde die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde in Laskowice beschlossen und ein Kloster und eine Kirche sollten errichtet werden. Nachdem ein Kloster relativ schnell errichtet wurde, verzögerte sich der Bau der Kirche, da die Politik zur Zeit der Volksrepublik Polen der Kirche ablehnend gegenüberstand. 1966 konnte dann mit der Errichtung einer Kirche begonnen werden, als man die Erlaubnis bekam, die alte Kaserne umzubauen. Bedingung dabei war, die Grundfläche des Gebäudes nicht zu vergrößern. Am 8. Dezember 1969 wurde die Kirche geweiht und 1971 der Pfarrgemeinde Laskowice übergeben.[17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 25. Mai 2017
  2. a b GOV :: Laskowitz, Lassewitz, Laskowice. In: gov.genealogy.net. Abgerufen am 26. März 2022.
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil, welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Marienwerder 1789. Anhang: Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 115.
  4. a b Uli Schubert: Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. In: gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 26. März 2022.
  5. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Jeschau. In: territorial.de. Abgerufen am 26. März 2022.
  6. Richard Wegner: Ein Pommersches Herzogthum und eine Deutsche Ordens-Komthurei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises, nach archivalischen und anderen Quelle bearbeitet. Theil I und Theil II bis 1466. Band 1. Louis Türk, Posen 1872, S. 27 (google.de).
  7. Deutscher Parlaments-Almanach. Nr. 13. Georg Hirth, Leipzig September 1876, S. 154.
  8. Ernst Heinrich Kneschke: Neues Allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 3. Leipzig 1861, S. 600–601.
  9. Michael Rademacher: Westpreußen – Landkreis Schwetz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Historia - Historia - Gmina Jeżewo portal informacyjny. In: jezewo.eu. Abgerufen am 26. März 2022 (polnisch).
  11. a b Hans Maercker: Eine polnische Starostei und ein polnischer Landrathskreis. Geschichte des Schwetzer Kreises 1466-1873. In: Geschichte des Schwetzer Kreises. Band 2. Danzig 1888, S. 239–240 (google.de).
  12. Alexander August Mützell, Leopold Krug: Kr–O. In: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 3. Halle (Saale) 1822, S. 71, Ziffer 728 (google.de).
  13. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 160–161, Ziffern 198, 199 u. 200.
  14. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 470–471, Ziffer 229.
  15. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, S. 60–61, Ziffer 87, und S. 64–65, Ziffer 187.
  16. Laskowitz (Bahnhof) und Gut Laskowitz mit Schloss, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Laskowitz (Bahnhof) und Schloss Laskowitz im Gutsbezirk Laskowitz).
  17. Misjonarze Oblaci M.N. – Rzymskokatolicka Parafia Niepokalanego Serca NMP w Laskowicach Historia Parafii (Memento vom 5. Februar 2017 im Internet Archive)