Laurens Prins

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Laurens Prins (in der englischen Variante Lawrence Prince, * vor 1659[1] in Amsterdam, Vereinigte Niederlande; † nach Februar 1717)[2] war ein niederländischer Freibeuter und Bukanier. Er war an Henry Morgans Angriff auf Panama 1671 beteiligt.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Briten Jamaika im Jahr 1655 erobert hatten, sahen sie sich aufgrund schwerer Verluste gezwungen, freizügig Kaperbriefe auszustellen. Einer der ersten Freibeuter der jamaikanischen Kolonialregierung war der Niederländer Laurens Prins.[3] Nachdem der britische Marineoffizier Christopher Myngs im Jahr 1659 mehrere spanische Kolonien geplündert hatte und danach nach Jamaika zurückkehrte, verkaufte er das zweitgrößte Schiff, das er dabei erbeutet hatte, an Prins. Dieser taufte sein neues Schiff auf den Namen Pearl.[4][1][5]

Im Zuge des Englisch-Niederländischer Kriegs von 1665 bis 1667 kommandierte Prins die Fregatte des britischen Bukaniers Robert Searle und plünderte am 11. Februar 1665 die niederländische Insel Bonaire.[4][3] Am 14. Februar erließ der Vizegouverneur Nieuw Nederlands daher einen Haftbefehl gegen Prins.[2] Später kaufte Prins eine Plantage auf Jamaika.[4] Im Spätfrühling 1670 plünderte Prins die kolumbianische Stadt Mompós. Am 17. August 1670 eroberte Prins das Fort San Carlos de Austria im heutigen Pensacola. Im September 1670 überfiel er Granada. Dabei nahm er Geiseln und verlangte von den spanischen Behörden 70.000 Pesos als Lösegeld. Am 29. Oktober 1670 kehrte er nach Jamaika zurück und erhielt aufgrund seiner unerlaubten Angriffe auf Hispanoamerika eine leichte Rüge vom damaligen Gouverneur Thomas Modyford. Danach trug dieser ihm auf, sich Henry Morgan anzuschließen.[3][5]

Während Morgan sich auf den Angriff auf Panama vorbereitete, ernannte er Prins zu seinem zweiten Stellvertreter. Beim Angriff im Januar 1671 hatte Prins die aus 300 bis 500 Männern bestandene Vorhut angeführt, welche die spanische Armee an der linken Flanke angriff. Nachdem Prins einen Hügel an der spanischen Flanke erobert hatte, rückte Morgan vor. Ein spanischer Gegenangriff auf den von Prins gehaltenen Hügel schlug fehl.[5][6][7][8]

Im April 1671 kehrte Prins nach Port Royal zurück. Dort wurde er vom neuen Gouverneur Thomas Lynch zum Stellvertreter des Vizegouverneurs ernannt. Ab 1672 besaß Prins mehrere Plantagen in der Liguanea-Ebene im heutigen Landkreis Saint Andrew Parish. Im Januar 1680 klagte ein Mann namens Samuel Long Prins beim neuen Gouverneur Charles Howard an. Er warf ihm vor, Piraten zu unterstützen.[9]

Im Jahr 1717 kommandierte Prins das Sklavenschiff Whydah auf Handelsreisen an der Atlantikküste. Ende Februar wurde das Schiff von dem Piraten Samuel Bellamy in der Windward-Passage entdeckt. Nach dreitägiger Verfolgungsjagd gab Prins bei den Exuma-Inseln auf und übergab den Piraten das Schiff kampflos. Mehrere Tage lang verluden sie ihre Beute und die Bewaffnung von ihrem eigenen Schiff, der Sultana, auf die Whydah. Prins Besatzung wurde angeboten, sich den Piraten anzuschließen. Alle, die den Piraten nicht folgen wollten, wurden zusammen mit Prins auf der Sultana zurückgelassen.[10][11]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laurens Prins tritt als Antagonist im Videospiel Assassin’s Creed IV: Black Flag auf.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stephen Snelders: The Devil's Anarchy: The Sea Robberies of the Most Famous Pirate Claes G. Compaen, and The Very Remarkable Travels of Jan Erasmus Reyning, Buccaneer. Autonomedia, 2005. ISBN 1570271615. S. 90.
  2. a b New York (State). Secretary's Office: Calendar of Historical Manuscripts in the Office of the Secretary of State, Albany, N.Y.: Dutch manuscripts, 1630-64. Weed, Parsons, printers, 1865. S. 334.
  3. a b c David F. Marley: Daily Life of Pirates. ABC-CLIO, 2012. ISBN 0313395640. S. XVIII, XXII, 7, 168, 169.
  4. a b c David Marley: Wars of the Americas: A Chronology of Armed Conflict in the Western Hemisphere, 1492 to the Present, Band 2. ABC-CLIO, 2008. ISBN 1598841009. S. 236, 247, 268.
  5. a b c Jon Latimer. Buccaneers of the Caribbean. Harvard University Press, 2009. ISBN 0674034031. S. 130, 207, 217.
  6. Angus Konstam: Piracy: The Complete History. Osprey Publishing, 2008. ISBN 1846032407. S. 137, 139.
  7. Angus Konstam: Scourge of the Seas: Buccaneers, Pirates and Privateers. Osprey Publishing, 2007. ISBN 1846032113. S. 45.
  8. Angus Konstam: Buccaneers 1620-1700. Osprey Publishing, 2000. ISBN 1855329123. S. 25–27.
  9. David Marley: Pirates of the Americas, Band 1. ABC-CLIO, 2010. ISBN 1598842013. S. 328–329.
  10. Colin Woodard: The Republic of Pirates: Being the true and surprising story of the Caribbean pirates and the man who brought them down. Pan Macmillan, 2014. ISBN 144724608X.
  11. Kenneth J. Kinkor: Real Pirates: The Untold Story of the Whydah from Slave Ship to Pirate Ship. National Geographic Books, 2007. ISBN 1426202628. S. 76.