Leonid Azgaldjan

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Leonid Azgaldjan

Leonid Azgaldjan (armenisch Լեոնիդ Ազգալդյան; * 22. November 1942 in Tbilisi, Georgische Sozialistische Sowjetrepublik, UdSSR; † 21. Juni 1992 in Ağdərə (Mardakert), Bergkarabach, Aserbaidschan) war ein armenischer Physiker und Militärkommandant während des Bergkarabachkrieges Anfang der 1990er Jahre.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Azgaldjan, der in Tbilisi zur Welt kam, schloss 1959 die Askanas Mrawjan-Allgemeinschule in Jerewan ab. 1960 nahm er ein Studium in Physik an der Lomonossow-Universität Moskau auf. Später wechselte er an die Staatliche Universität Jerewan und absolvierte diese mit Auszeichnung. Nach der akademischen Laufbahn war Azgaldjan in unterschiedlichen Bereichen der Volkswirtschaft der Armenischen SSR, unter anderem in der Planungsmethodik und Automatisierung von Regierungssystemen tätig. Gleichzeitig führte er wissenschaftliche Forschungen zu Automatisierungssystemen durch.[1]

Mit der Eskalation armenisch-aserbaidschanischer Auseinandersetzungen in der Bergkarabach-Region schloss sich Azgaldjan im Februar 1990 der armenischen Separatistenbewegung an. Er beteiligte sich an bewaffneten Zusammenstößen mit der aserbaidschanischen Armee im armenisch besiedelten Dorf Çaykənd (Գետաշեն, Göygöl) sowie in den Provinzen Schaumjan und Ağdərə. Mit Howsep Howsepjan, einem Anführer der armenischen Separatisten in Bergkarabach gründete Azgaldjan im Juni 1991 die sogenannte „Befreiungsarmee“.[2] Das erklärte Ziel bestand darin, durch einen bewaffneten Kampf das Gebiet Bergkarabach von Aserbaidschan abzuspalten.

Azgaldjan wurde am 21. Juni 1992 während der Gefechte nahe dem Dorf Tonashen getötet.[3] Sein Nachfolger wurde Gilbert Minassjan.[4][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Азгалдян Леонид. 19. Oktober 2008, abgerufen am 8. Oktober 2019 (russisch).
  2. N.Galstyan: LEONID AZGALDYAN. In: History of Armenia. Institute for Armenian Studies of Yerevan State University. Abgerufen am 8. Oktober 2019 (englisch).
  3. Арарат Давтян: Леонид Азгалдян: “Я погибну под Стамбулом”. In: Hetq.am. 21. Juni 2012, abgerufen am 8. Oktober 2019 (russisch).
  4. Armenien: Der Oberst der vier Kriege, fernsehserien.de
  5. Stéphanie Harounyan: Profil: De Marseille à Erevan, un militant marqué au front, liberation.fr, 11. Oktober 2020: „Engagé pour la cause arménienne puis exilé dans le pays dans les années 80, Gilbert Minassian est devenu chef militaire lors du conflit contre l’Azerbaïdjan.“ „Quand Leonid tombe sous les balles en 1992, les soldats demandent au Marseillais de prendre la tête des troupes, qui se préparent à s'emparer de la ville azérie de Kelbadjar. Le 1er avril 1993, Minassian et ses 117 hommes sont les premiers à y entrer.“