Leopold Spengemann

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Leopold Spengemann, Porträtrelief von Wilhelm Aping am Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Leopold Spengemann (* 12. Januar 1816 in Hannover[1]; † 1. September 1888 ebenda) war ein deutscher Klempner[1] und als „Pädagoge[2] führend in der Arbeiterbildung tätig.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren zur Zeit des Königreichs Hannover, erlebte Leopold Spengemann die Anfänge der Industrialisierung und die Herausbildung einer Arbeiterklasse,[1] für die der Unternehmer Johann Egestorff in Linden,[4] seinerzeit ein Vorort der Residenzstadt Hannover,[5] mit seinen Betrieben die ersten Grundlagen schuf[4] und aus denen dessen Sohn Georg Egestorff dann „den größten Industriekomplex im Königreich“ aufbaute.[6]

Nachdem am 23. August 1845 sechs Buchdrucker den „Buchdruckerleseverein“ gegründet hatten, wurde dieser im Revolutionsjahr 1848 am 1. April des Jahres in Arbeiterverein zu Hannover umbenannt. Der Verein gilt als Keimzelle der hannoverschen Arbeiterbewegung, verstand sich nach seinem Leitspruch „Durch Bildung zum Licht und zur Freiheit“ allerdings eher „als Arbeiter-Bildungsverein“.[7]

Nach der Geburt seines Sohnes Wilhelm (1851–1918)[1] erwarb sich Spengemann, der laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1868 als Fabrikarbeiter seinen Lebensunterhalt verdiente und in der Brandstraße 3 II wohnte,[8] benannte der Arbeiter-Verein zu Hannover Spengemann später als „Vater“ des Vereins, als unermüdlichen Kämpfer für Bildung und Gesittung. Spengemann wurde Ehrenmitglied des Arbeitervereins, posthum widmete der Verein dem engagierten Fabrikarbeiter ein Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Silke Beck, Cordula Wächtler (Red.), Uta Müller Glassl, Helmut Zimmermann: Spengemann, Leopold. In: Stadtfriedhof Engesohde, Broschüre, hrsg. von der Stadt Hannover, der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover: Eigenverlag, November 2007, S. 31; herunterladbar als PDF-Dokument über die Seite georg-ebeling-stiftung.de
  • Frauke Graepel, Helma Sucker: Vom Buchdrucker-Lese-Verein zum Verein für Fortbildung. Bildungskonzept und Bildungsangebot eines hannoverschen Arbeiterbildungsvereins. 1845 - 1945, Diplom-Arbeit, 1985
  • Festschrift zur 150-Jahrfeier. 1845 – 1995, hrsg. vom Verein für Fortbildung, Hannover, 1995

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leopold Spengemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Hugo Thielen: SPENGEMANN, (3) Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 340f.
  2. Stephanus Fischer (Text), Karin van Schwartzenberg (v.i.S.d.R.): Ehrengräber auf den Friedhöfen der Landeshauptstadt Hannover, hrsg. von der Stadt Hannover, der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover: Eigenverlag der Stadt Hannover, 25. März 2010, S. 2; herunterladbar als PDF-Dokument (54,4 kB)
  3. Silke Beck, Cordula Wächtler (Red.), Uta Müller Glassl, Helmut Zimmermann: Spengemann ... (siehe Literatur)
  4. a b Waldemar R. Röhrbein: Egestorff, (2) Johann. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 145.
  5. Klaus Mlynek: Linden. In: Stadtlexikon Hannover, S. 406ff.
  6. Waldemar R. Röhrbein: Egestorff, (1) Georg. In: Stadtlexikon Hannover, S. 144f.
  7. Klaus Mlynek: Verein für Fortbildung. In: Stadtlexikon Hannover, S. 639
  8. Marie-Luise Carl (Verantw.): Leopold Spengemann Hannover, Umschrift aus dem Adressbuch 1868 durch den Verein für Computergenealogie; online auf der Seite adressbuecher.genealogy.net