Libusza (Biecz)

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Libusza
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Libusza (Polen)
Libusza (Polen)
Libusza
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Gorlice
Gmina: Biecz
Geographische Lage: 49° 42′ N, 21° 14′ OKoordinaten: 49° 41′ 31″ N, 21° 14′ 20″ O
Höhe: 262–300 m n.p.m.
Einwohner: 3243 (2011)
Postleitzahl: 38-306
Telefonvorwahl: (+48) 13
Kfz-Kennzeichen: KGR
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Stróże–Krościenko



Holzkirche

Libusza (früher Lubusza) ist eine Ortschaft mit einem Schulzenamt der Gemeinde Biecz im Powiat Gorlicki der Woiwodschaft Kleinpolen in Polen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort auf dem gleichnamigen Fluss Lubussa (1279/1336)[1] wurde zunächst im Jahr 1342 von Sąd Pieniążek aus Iwanowice aus dem polnischen ins Neumarkter Recht übertragen.[2] 1348 wurde Lubussza laut einem Gründungsprivileg Kasimirs des Großen diesmal nach Magdeburger Recht auf 120 fränkischen Hufen in einem Wald (wieder)gegründet (quod cupientes utilitates Regni nostri per amplius ampliare, de Syluis de quibus Nobis nulla paenitus utilitas proveniebat (...) villam (...) locandi ). Der Gründer und der erste Schulz war Jacobus. 1356 wurde ein anderes Dokument für das Dorf aufgegeben.[3] 1361 war der Schulz Hynko bzw. Hanek, der vom König Erlaubnis für eine Mühle erhielt.[4] 1382 kaufte das Amt vom Vogt von Frysztak der Bieczer Stadtbürger Mikołaj Salza (Szalsza, Salsza), und nach ihm war es im Besitz von Hanek/Janek (Jenco) Salza, der in einer Streit mit dem Priester Mikołaj Bielic war (also es gab schon die im Jahr 1348 geplante Pfarrei).[2] Laut einer örtlichen Erzählung ging der Name auf die böhmische Prinzessin Libuše zurück. Nach Linguisten wurde jedoch der ursprüngliche Name Lubusza vom Personennamen Lubuch (vergleiche Lubomir, Nicolai dicti Libuch, 1382) mit dem Suffix -ja abgeleitet. Die Änderung Lubusza > Libusza war ein langer Prozess: Lebuscha (1388), Lubuscha (1389), Lybussa (1395/17. Jhr.), Lubusschza (1416), Lunbuscha (1435), Lubuscha (1470), in Lybusschą, Lybuscha, Lvgvscha (1529), Libesza (1564), Libuza (1581), Libusza (1629).[1]

Der Ort gehörte zunächst zur Starostei von Biecz im Königreich Polen (ab 1569 in der Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Krakau, Kreis Biecz. Bei der Ersten Teilung Polens kam Libusza 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Ab dem Jahr 1855 gehörte Libusza zum Bezirk Gorlice.

Ab 1856 wurde Erdöl in Libusza gefördert. 1872 wurde eine Raffinerie eröffnet, die bis 1937 tätig war.

1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie, kam Libusza zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Von 1975 bis 1998 gehörte Libusza zur Woiwodschaft Krosno.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Holzkirche aus dem frühen 16. Jahrhundert
  • Österreichischer Soldatenfriedhof (Nummer 101)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 6 (L-Ma). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 2005, S. 101 (polnisch, online).
  2. a b Tomasz Jurek (Redakteur): Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna.
  3. Elżbieta Dybek: Lokacje na prawie niemieckim in cruda radice w południowej części województwa krakowskiego w latach 1334-1434. 1993, S. 22, Aneks (polnisch, Online).
  4. Akta Grodzkie i Ziemskie, Band III, S. 28

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Libusza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien