Liedersommer der FDJ

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Die peruanische Sängerin Martina Portocarrero auf einem Bummel durch Berlin, 1987

Der Liedersommer der FDJ war ein Musikfestival in Ost-Berlin von 1983 bis 1989.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die SED-Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend bemühte sich seit den 1970er Jahren verstärkt, attraktive Musikveranstaltungen vor allem für jüngere Zuhörer zu organisieren.

Seit 1983 wurden Liedersommer der FDJ organisiert. Eingeladen waren bekannte und interessante Bands aus der DDR und dem Ausland aus Lied, Folk, Blues, Jazz und liedhaftem Rock. Zu den bekanntesten Gästen gehörten Klaus Lage und Heinz Rudolf Kunze aus der Bundesrepublik mit ihren ersten DDR-Auftritten sowie Jocelyn B. Smith aus den USA (die zu dieser Zeit in West-Berlin lebte).

Die Konzerte fanden auf einer Freilichtbühne in der Parkaue in Lichtenberg (nahe des Theaters der Freundschaft) statt, ab 1988 auf der Insel der Jugend in Treptow. Dazu gab es Programme für Familien und Kinder. Karten waren zu den meisten Konzerten in ausreichender Menge erhältlich. Der Liedersommer war die wichtigste Open-Air-Veranstaltungsreihe in den Sommermonaten in Ost-Berlin. Nach diesem Vorbild wurden die Leipziger Liederaue (1985–1988) und das Parkfest im Großen Garten in Dresden (1986–1989) veranstaltet.

Programme (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Liedersommer 1983[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

13.–27. August, Parkaue Lichtenberg, etwa 70 000 Besucher

2. Liedersommer 1984[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12.–26. August, Parkaue Lichtenberg, mit über 50 Gruppen und Solisten aus 13 Ländern, mit etwa 85.000 Besuchern

  • 12. August Oktoberklub (DDR), Ortiga (Chile), Vasmalom (Ungarn) (Ein Kessel Rotes), Eróffnungskonzert
  • außerdem Kabberdoech (Belgien, Dudelsack), Celtic Tradition (Irland, Folk), Boys of the Laugh (Schottland, Folk), Agricantus (Italien), sowie Wacholder, Skye, Zugvögel, Dr. B. Balsams Folk Kapelle, Arbeiterfolk (alle DDR), und andere

3. Liedersommer 1985[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

4.–18. August, Parkaue Lichtenberg, mit 48 Gruppen und Solisten aus 12 Ländern, mit etwa 90.000 Besuchern

4. Liedersommer 1986[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3.–17. August, Parkaue Lichtenberg, Musiker aus 13 Ländern, mit etwa 100.000 Besuchern[2][3]

5. Liedersommer 1987[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

9.–23. August, Parkaue Lichtenberg[6]

6. Liedersommer 1988[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15.–28. August, Insel der Jugend Treptow, etwa 25 Gruppen aus 14 Ländern, in elf Konzerten, drei Familiennachmittagen und zehn Kindermatineen, mit etwa 30.000 Zuschauern[9]

7. Liedersommer 1989[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

6.–13. August, Insel der Jugend Treptow, „Weltmusik für Bauch und Kopf“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berliner Zeitung, Junge Welt, Neues Deutschland, und andere Zeitungen und Zeitschriften, mit Berichten von den Konzerten

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Liedersommer der FDJ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zupfgeigenhansel 1985, Rock in Berlin, mit Zeitungsartikel
  2. Sommermusik in der Parkaue WSD Berlin, mit Programmzetteln von 1986
  3. 4. Liedersommer der FDJ, 3.–17. August 1986, Junge Welt, Berlin 1986, 42 Seiten, Programmheft, in DNB vorhanden
  4. Liedersommer 1986 genius.com
  5. Klaus Lage Band beim Liedersommer DDR-Bildarchiv, bei Suche weitere Fotos des Konzerts
  6. Junge Besucherfamilie Sammlung Stadtmuseum Berlin
  7. Heinz Rudolf Kunze DDR-Bildarchiv, Pressefoto, bei Suche weitere Fotos
  8. Rezensionen in Berliner Zeitung, Neues Deutschland, Wochenpost 34/1987; NBI 34/1987, Aufwärts vom 25. August 1987
  9. Neues Deutschland vom 29. August 1988, S. 4, mit dieser Bilanz
  10. Neues Deutschland vom 4. August 1988, S. 8, mit Ankündigungen des Liedersommers