Linda-Index

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Der Linda-Index ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl, welche als Art der Konzentrationsrate die Unternehmenskonzentration der Großunternehmen auf einem Markt wiedergibt.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Linda-Index ist benannt nach Remo Linda von der Europäischen Kommission, der ihn 1976 erstmals vorstellte.[1] Beim Linda-Index wird versucht, durch Ausblendung von Kleinunternehmen ein Maximum an Details über die Marktstellung der größten Unternehmen zu vermitteln.[2] Allgemein gilt, dass je größer der Konzentrationsgrad ist, umso geringer ist die Unsicherheit der Anbieter, mit einem zufällig ausgewählten Käufer ein Geschäft zu machen.

Berechnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Linda-Index ergibt sich für die größten Unternehmen auf einem Markt unter Berücksichtigung der Konzentrationsrate :[3]

.

Um den Blick auf die größten Unternehmen () zu richten, werden die kleineren Unternehmen () ausgeblendet. Der Linda-Index ist das einfache arithmetische Mittel der -Verhältnisse zwischen der Durchschnittsgröße der ersten -Unternehmen und der Durchschnittsgröße der restlichen -Unternehmen, wobei jedes Verhältnis zuvor noch durch geteilt wird.[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Monopolkommission hat in ihrem IV. Hauptgutachten (1982) ihre statistische Datenbasis durch die Berechnung des Herfindahl-Index und des Linda-Index erweitert.[5][6] Der Index kann auf verschiedenen Teilmärkten des Gütermarkts wie beispielsweise auf dem Energiemarkt, Getränkemarkt, Reisemarkt oder Versicherungsmarkt zur Marktanalyse der Unternehmenskonzentration eingesetzt werden. Varianten des Index‘ gibt es auch für Gebiete mit unterschiedlicher Bevölkerungsdichte.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Europäische Kommission/Remo Linda (Hrsg.), Methodology of concentration analysis applied to the study of industries and Markets, September 1976, S. 1 ff.
  2. Christian Marfels, Erfassung und Darstellung industrieller Konzentration. Statistische Grundlagen und Möglichkeiten, 1977, S. 52; ISBN 9783789002922
  3. Michael Waterson, Economic Theory of The Industry, 1984, S. 171
  4. Erich Greipl, Analyse der Strukturen und Wettbewerbsverhältnisse auf ausgewählten Märkten des Handels, 1978, S. 31
  5. BT-Drs. 9/1892 vom 2. August 1982, Viertes Hauptgutachten der Monopolkommission 1980/1981, S. 15/36
  6. Hans-Otto Schenk, Die Konzentration im Handel, 1984, S. 160
  7. Mario A. Maggioni, Clustering Dynamics and the Location of High-Tech-Firms, 2002, S. 13