Linda Williams (Filmwissenschaftlerin)

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Linda Williams, 2018

Linda Williams (* 18. Dezember 1946) ist eine US-amerikanische Filmwissenschaftlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie erwarb 1977 den Abschluss Ph.D. an der University of Colorado mit der Dissertation Figures of Desire: A Theory and Analysis of Surrealist Film (Gestalten des Begehrens: Theorie und Analyse des surrealistischen Films). Sie ist Professorin an den Departments of Film Studies and Rhetoric an der University of California, Berkeley. Sie ist eine Pionierin der akademischen Studien zum Thema Pornographie. Ihre hauptsächlichen Themengebiete sind Filmgeschichte, Filmgenres, Melodrama, Pornographie, feministische Theorie und visuelle Kultur, jeweils aus Sicht der Frauen, Geschlechter, Rassen und der Sexualität.[1]

Standpunkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bezug auf Filmgenres argumentiert sie, dass Horrorfilm, Melodram und Pornografie alle in die Kategorie „Körpergenres“ fallen, da sie jeweils dazu bestimmt sind, physische Reaktionen der Zuschauer hervorzurufen. Horror soll häufig gruselige, hochspannende Angst auslösen (oft durch die Darstellung von Blut); Melodramen sollen Sympathie auslösen (oft durch das „Drücken der Tränendrüse“); und Pornografie soll sexuelle Erregung hervorrufen (oft durch freizügige, detaillierte Nahaufnahmen).[2]

Williams vertritt die Ansicht, dass die Darstellung von Pornografie und die Form, die diese Darstellung einnimmt, auf der Distanz zwischen dem Publikum und den tatsächlichen Darstellern beruht. Sie schließt daraus, dass vieles in der Pornografie eine Art Kompensation für die Distanz zwischen Zuschauer und dem Betrachteten ist.[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Autorin
  • Figures of Desire: A Theory and Analysis of Surrealist Film, University of Illinois Press, 1981. Paperback edition: University of California Press, 1992, ISBN 0-520-07896-9
  • Hard Core: Power, Pleasure and the Frenzy of the Visible (University of California Press, 1989). Expanded Paperback Edition: Univ. of California Press, 1999, ISBN 0-520-21943-0 – Übersetzung der Erstausgabe: Hard Core. Macht, Lust und die Traditionen des pornographischen Films, Basel und Frankfurt am Main: Stroemfeld/Nexus, 1995
  • Playing the Race Card: Melodramas of Black & White from Uncle Tom to O.J.Simpson, Princeton University Press, Paperback edition, 2002, ISBN 0-691-10283-X
  • Screening Sex, Duke University Press, 2008, ISBN 978-0-8223-4285-4
als Herausgeberin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. fm.berkeley.edu (Memento des Originals vom 4. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fm.berkeley.edu
  2. Linda Williams, Film Bodies: Gender, Genre and Excess [1991]. In: Sue Thornham (Hrsg.), Feminist Film Theory: A Reader. Digitale Auflage, Edinburgh 2011: Edinburgh University Press, S. 267–281. Vgl. auch Barry Keith Grant: Film Genre: From Iconography to Ideology. Wallflower Press: 2007.
  3. Linda Williams: Hard Core: Power, Please, and the "Frenzy of the Visible". University of California Press, Berkeley and Los Angeles 1989, ISBN 0-520-06652-9, S. 78.